Rezension von Marc Völker (2002):
Auf dem Weg nach Sidor Corabis treffen die Helden zufällig auf die Neristakopfgeldjägerinnen Alayni und Chirani, die verzweifelt versuchen, einen Gefangen vor der Befreiung durch seine Kumpanen zu "schützen". Die Helden wenden den Kampf zu Gunsten der Verteidiger, können jedoch nicht verhindern, dass Chirani schwer verwundet wird und wenig später stirbt. Die Helden eskortieren Alayni nach Sidor Corabis und lernen dort ihren Großvater Zherkisu kennen, der Patron eines Diebeszirkels ist. Kurze Zeit später werden die Helden mit der Wiederbeschaffung eines gestohlenen Gegenstandes beauftragt oder alternativ selbst bestohlen. Was liegt also näher, als einen Meisterdieb um Hilfe zu bitten. Leider kommen die Helden zu spät: Zherkisu ist zwischenzeitlich verstorben. Das Schicksal hat den Weg der Helden jedoch untrennbar mit dem des Zirkels verbunden. Um die entscheidenden Hinweise auf den gesuchten Gestand zu erhalten, werden die Helden Zherkisus Seele vor dem ewigen Tod bewahren.
Mit einem Umfang von 92 Seiten ist Der Ewige Tod sowohl das bisher umfangreichste, als auch das komplexeste Myranorabenteuer. Die Helden erhalten ein tiefen Einblick in Kultur der Neristu. Der Ewige Tod ist nicht nur ein gutes Gruppenabenteuer, sondern gleichzeitig auch eine Neristu-Spielhilfe. Auf 13 Seiten finden sich spezielle Neristuproffesionen, ein Nersitukampfstil sowie viele Informationen über die Lebenweise des vierarmigen Volkes.
Offensichtlich werden in Myranorpublikationen reine Abenteuer und Hingerundbeschreibungen nicht mehr getrennt. Das hat den großen Vorteil, dass die für ein Abenteuer nötigen Informationen im Normalfall verfügbar sind, ohne dass viele Bücher gewälzt bzw. zuerst angeschafft werden müssten. Der große Nachteil bei dieser Variante ist, dass die Informatinen für eine spätere Verwendung nicht zentral verfügbar sind und erst mühselig zusammengesucht werden müssen.
Als erstes Myranorabenteuer richtet sich Der Ewige Tod an erfahrene Helden und Spieler. Bei der Zusammenstellung der Heldengruppe sollte hierbei von der Verwendung von Neristuhelden abgesehen werden, da dies dem Abenteuer einen großen Teil seines Reizes nehmen würde. Schließlich sollen die Helden erst langsam die Geheimnisse dieser Rasse entdecken. Gleiches gilt für Charaktere aus Sidor Corabis, die ebenfalls auf zu viele Hintgerundinformationen zugreifen könnten. Auf Grund der erforderlichen Kooperation mit dem Diebeszirkel sind auch allzu rechtschaffene Helden vermutlich für dieses Abenteuer ungeeignet. Der Preis für Der Ewige Tod ist relativ hoch. Andererseits ist das Buch auch ziemlich umfangreich. Ob der Preis angemessen ist oder nicht, soll jeder am besten für sich selbst beurteilen. Von mir bekommt Der Ewige Tod jedenfalls 8 von 10 Punkten.