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Rezension von Biagha (2014):
- Tauchfahrt mit wenig Tiefgang
Von den vielfältigen Meeres des schillernden Kontinents Myranor hätte man sich weit mehr erwarten können. Zwar bietet der Band in Anlehnung an Efferds Wogen solide Seefahrtsregeln und einen Rundumschlag zu den myranischen Gewässern, den sie befahrenden Schiffstypen und den darin leben Kulturen, doch bleibt der Band in allen Belangen weit hinter seinem aventurischen Gegenstück zurück. Die meisten Beschreibungen wirken zu kurz, zu hastig und oberflächlich. Die Qualität der Zeichnungen ist meist solides Myranor, lässt aber bei den Meereskulturen dagegen schwer zu wünschen übrig. Es drängt sich der Verdacht auf, dass diese skizzenhaften Bleistiftzeichnungen von Mahren, Pristiden & Co. der zeitlichen Deadline zu Schulde kommen, da der Band mit einem guten halben Jahr Verspätung erschien... aufgrund noch fehlender Illustrationen. Während Efferds Wogen dem Leser vor Augen führte, dass sich die Fantasiewelt Aventuriens auch unterhalb der Wasseroberfläche nicht weniger reich erstreckt als an Land, kann Myranische Meere (dem eigentlich dieselben Aufgabe auferlegt gewesen sein sollte) nur kurze Schlaglichter von Dingen präsentieren, die ohnehin bereits in anderen Publikationen auftauchen. Verzweifelt such man neue Einblicke und Anreize - Myranische Meere wirkt eher wie das lieblose Abhaken einer noch offenen Publikation - der Vollständigkeit halber. Allem im Allem aber auch ein typischer Myranor-Band: statt dichter Beschreibung werden dem Leser eher Spielwerte präsentiert. Die Aufmachung ist das grobe, nach Druckerfarbe stinkende Schwarz-weiß in dem auch die Tharun-Bände erscheinen und das nichts von der edlen Schlichtheit besitzt, mit der die Grüne und Blaue Reihe Aventuriens auch noch nach 10 Jahren immer wieder zum Lesen einlädt. Gewiss ist es das Los der Bände Myranors, weit mehr Material auf 200 Seiten bannen zu müssen als es bei aventurischen Bänden der Fall ist, doch hat man mit "Unter dem Sternenpfeiler" ja bereits bewiesen, dass man auch jenseits des Meeres (textlich und grafisch) gute Spielhilfen erschaffen kann. "Myranische Meere" dagegen ist für mich eher am unteren Ende der Skala anzusiedeln. Für mich als Liebhaber der maritimen Kulturen und unterseeischen Geheimnisse eine besondere Enttäuschung. Statt einer Tauchfahrt in bisher unbekannte Tiefen wird es ein langweiliges Planschen im Nichtschwimmerbereich zum Preis von satten 40€.
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