Efferds Wogen

aus Wiki Aventurica, dem DSA-Fanprojekt


Publikationen nach Art:
Spielhilfen (DSA4)

Regelerweiterungen - Rote Reihe:
R1 Aventurisches Arsenal
R2 Stäbe, Ringe, Dschinnenlampen
R3 Zoo-Botanica Aventurica • R4 Wege des Meisters


Themenbände - Blaue Reihe:
Q1 Ritterburgen & Spelunken • Q2 Efferds Wogen
Q3 Patrizier und Diebesbanden • Q4 Handelsherr und Kiepenkerl
Q5 Katakomben und Kavernen • Q11 Klingentänzer

Magierakademienspielhilfen:
Q6 Hallen arkaner Macht • Q7 Horte magischen Wissens
Q10 Stätten okkulter Geheimnisse

Aventurische Organisationen:
Q8 Verschworene Gemeinschaften
Q9 Auf gemeinsamen Pfaden • Q12 Orden und Bündnisse


Ingame-Reihe:
Tractatus contra DaemonesVon Toten und Untoten
Elementare Gewalten


Zwölfgötter-Vademecum-Reihe:
PraiosRondraEfferdTraviaBoronHesinde
FirunTsaPhexPeraineIngerimmRahja


Purpur-Reihe:
Krieger, Krämer & KultistenGranden, Gaukler & Gelehrte
Söldner, Skalden, Steppenelfen


Weitere Spielhilfen:
Vater der FlutenKartenglück und Schicksalszeichen
Culinaria AventuricaHistoria Aventurica


→ zu weiteren Vademecum-Bänden


< Q2 > Efferds Wogen
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Vincent Dutrait
© Alle Rechte vorbehalten.
©Ulisses Alle Rechte vorbehalten.
Themenband (Hardcover)
Setting Aventurien
Regelsystem DSA4
Thema Aventurische Meere
Derisches Datum 1030 BF
(Datierungshinweise)
Seitenzahl 202 (Erstauflage)
Verwandte Publikationen
Zugehöriger Abenteuerband Strandgut
Vorgänger Die Seefahrt des Schwarzen Auges
Mitwirkende (Vollständige Liste)
Bandredaktion Stefan Küppers
Cover Vincent Dutrait
Verfügbarkeit
Erschienen bei Ulisses
Erscheinungs­datum 2007/10/1818. Oktober 2007
(PDF seit 18. Januar 2013)
2. Auflage 2008 (überarbeitet)
Preis 28 € (Erstauflage)
Preis Download 15 €
Preis pro Seite 13,86 Cent (Erstauflage)
Preis heute mit 1,2% Inflation p. a. 34,29 € (Erstauflage)
ISBN ISBN 978-3-940424-11-2
Erhältlich bei ISBN-Suche
Buchhandel.de
Buchkatalog.de
amazon.de1
F-Shop
1: Referrer-Link; Einnahmen an Dennis Reichelt
Download PDF-Shop (PDFISBN 978-3-86889-664-0 )
Weblinks
Bewertung per Abstimmung dsa-Forum
Rezensionen fantasyguide.de von Christel Scheja
Weitere Informationen
Suchlinks Deutsche Nationalbibliothek
rpggeek.com
Mit freundlicher Genehmigung der
Ulisses Spiele GmbH

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Zusatzinformationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitwirkende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielhilfe: Efferds Wogen (Rangliste)
Note Bewertung durch Unterschrift (Anleitung)
sehr gut  (1)  Derograph, Waldemar, miro, Halrech, Drego, 92.72.134.15, Josold, Penumbra, Ibranax
gut  (2) Mythram Leuenbrand von Perricum, Sir Nox of Ni, Delazar, Sardokan, De Roit
zufriedenstellend  (3)
geht so  (4)
schlecht  (5)
Durchschnitt 1.4
Median 1
Stimmen 14

Kommentare[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mythram Leuenbrand von Perricum:

Die Spielhilfe hat mir gut gefallen, wenn man Infos zu dem Thema sucht ist eben so gut wie alles drin! Auch Mysteria et Arcana war wirklich gut, genauso wie die Infos zu Charyptoroth, Aguaduron, Lahmaria, Wahjad... Also wirklich zu empfehlen.

Derograph:

Für mein Gefühl fehlt bei den Filmempfehlungen hinten im Buch der Film Piraten von 1986 mit Walter Matthau.

Welf von Ehrwald:

Efferds Wogen wendet sich NICHT an Myranorspieler. Der Band ist als Metaspielhilfe für aventurische Seefahrt gedacht und streift myranische belange nur am Rande. Jedoch sind einige Hintergrundinformationen und Regeln auch für Myranor anwendbar. Das gilt natürlich für das Schiffskampfsystem sowie für die Hinweise zum Kampf unter Wasser. Die Erläuterungen zu Lahmaria, dem Ursprungskontinent der amphibischen Wesen und den Fall der Göttin Charypta sowie zu dem Gott Numinoru sind für Spieler amphibischer Rassen mehr als interessant. Für Abenteuer anwendbar sind die schwimmenden Städte Aquaduron und Bu-Lok. Eingeschränkt nuztbar sind Informationen zu Piraten, Seeleuten und sonstigen Belangen der Seefahrt, die wohl auf beiden Kontinenten ähnlich sind. Nicht anwendbar sind naheliegenderweise Informationen über rein aventurische Belange wie Küstenbeschaffenheit oder wichtigen Personen. Etwa die Hälfte des Bandes ist für Myraner nutzbar.

88.76.101.99: Der Band ist eine große Bereicherung. Ein sehr gut von mir (unter anderer IP).
Ich finde es nur blöd, dass die Ausführungen zu den einzelnen Schiffsgeschützen nicht hier, sondern nur im Arsenal enthalten sind.

92.72.128.243:

Korrektur: Die regeltechnische Darstellung in Bezug auf Schiffe ist enthalten, die für Seeungeheuer oder Einzelpersonen jedoch nicht.

Rezensionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rezension vorhanden
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Rezension von Marc Völker (2008):

Die Spielhilfe Efferds Wogen widmet sich einem Thema von offensichtlichem Interesse für die meisten DSA-Spieler, das in bisherigen Publikationen größtenteils ausgespart wurde: Dem Meer bzw. den Meeren. Lediglich die Themengebiete Seefahrtregeln und Leben auf einem Schiff wurden in den alten Regionalbeschreibungen Thorwal - Die Seefahrt des Schwarzen Auges (1990) und Al'Anfa und der tiefe Süden (1994) zumindest angerissen.

Das erste Kapitel nach dem Vorwort (7 Seiten) gibt einen groben Überblick über alles menschliche, tierische und sonstige Leben, dem man auf See begegnen kann. Als Nächstes folgt ein Beschreibung der aventurischen Meeres- und Küstenabschnitte (31 Seiten). Der folgende Abschnitt beschäftigt sich auf 22 Seiten mit der Geschichte des Meeres und der Seefahrt. Im Anschluss folgt ein großen Kapitel über die Aventurier und das Meer mit 35 Seiten. Die folgenden Kapitel beschäftigen sich mit Aventurischen Schiffstypen (23 Seiten), Schiffskampfregeln (13 Seiten), dem Spiel in den Tiefen des Meeres (3 Seiten), den Bewohnern der Meeres (15 Seiten), Städten auf dem Meer (7 Seiten), Personen zur See (11 Seiten), den Mysteria et Arcana (17 Seiten), der Vertiefung des maritimen Flairs (2 Seiten) sowie einem Glossar nautischer Ausdrücke (4 Seiten), bevor der Index und die Anhänge Efferds Wogen abschließen. Karten liegen dem Buch keine bei.

Während mit den Regionalbeschreibungen im Regelfall bereits beschriebene Region aufgearbeitet und aktualisiert und ergänzt werden, ist Efferds Wogen echtes Neuland (bzw. genaugenommen Neuwasser). Hier werden viele Themen beschrieben, die in der Vergangenheit bestenfalls als Randbemerkung oder Fußnoten in anderen Publikationen aufgetaucht sind. Teilweise handelt es sich sogar um Themen, die noch nirgends beschrieben wurden.

Efferds Wogen ist spannend und interessant geschrieben. Phasenweise fällt es extrem schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Insbesondere die eigentliche "Regionalbeschreibung" hat mir sehr gut gefallen.

Leider finden sich aber auch in Efferds Wogen ein paar Kritikpunkte: Da der Band nicht Teil der (grünen) Reihe aventurischer Regionalbeschreibungen ist, sondern eine (blaue) Spielhilfe, sollte das Buch meines Erachtens gleichermaßen für aventurische und für myranische Verhältnisse geeignet sein. Vor dem Hintergrund, dass man seitens Ulisses-Spiele eigentlich versucht, Aventurien und Myranor als Einheit darzustellen, hatte ich mir von dem Band einen wesentlich größeren Myranoranteil erwartet. Es finden sich zwar immer wieder Querverweise zwischen Aventurien und Myranor (z.B. die Harikaexpedition oder Sharitnar), aber für meinen Geschmack ist das deutlich zu wenig. Ich hatte mir zumindest ein paar Hintergrundinformationen zu myranischen Küsten (insbesondere der Thalassionküste) und Schiffen sowie Details zur Gestaltung von Schiffreisen zwischen Aventurien und Myranor erhofft.

Ein zweiter (und wesentlich gravierenderer) Kritikpunkt ist die geografische Einordnung der Beschreibungen. Ohne geografische Vorkenntnisse bzw. weiterführendes Material aus der Reihe der aventurischen Regionalbeschreibungen sind die Beschreibungen der Meeresteile zwar interessant, aber räumlich kaum einzuordnen. Mindestvoraussetzung, um den geografischen Teil von Efferds Wogen halbwegs zu verstehen, ist meiner Meinung nach die Kenntnis der Geographia Aventurica (2003). Um das Thema vollständig zu verinnerlich, braucht man wohl so ziemlich alle Regionalbeschreibungen mit Küstenlinien bzw. zumindest die Karten aus diesen Beschreibungen oder den Kartensets I-III. Ich hätte hier die Karten aus der Geographia Aventurica als Zugabe erwartet. Unabhängig von diesen Voraussetzungen wirkt ein Meeresband ohne nautische Karten wie ein Fisch auf dem Trockenen.

Layout:
Efferds Wogen hat das übliche Layoutkonzept der Regionalbeschreibungen übernommen. Informationen von besonderer Bedeutung für das Rollenspiel sind grau hervorgehoben; wobei teilweise nicht nachvollziehbar ist, was an diesen Informationen so hervorhebenswert ist. Querverweise auf Spielleiterinformationen innerhalb des Buches werden durch "Das Schwarzes Auge"-Symbol mit einer Seitenangabe gekennzeichnet. Gelegentlich finden sich auch noch Hinweise auf andere Publikationen, die fett gekennzeichnet sind. Dummerweise sind auch diverse andere Texte fett markiert.

Die Illustrationen sind fast ausnahmslos von hoher Qualität, wirken jedoch auf Grund der vielen Zeichnen sehr unhomogen, was zu einem unschönen Stilmix führt. Der Schreibstil liest sich sehr angenehm.

Fazit:
Mit Efferds Wogen liefert Ulisses-Spiele grundsätzlich eine der besten Spielhilfen, die jemals zu DSA erschienen sind, ab. Das Buch widmet sich zum ersten Mal umfassend dem Themenkomplex "Meer" und ist für Seefahrtabenteuer fast obligatorisch. Bleibt zu hoffen, dass dieses Potential in der zugehörigen Anthologie Strandgut (2008) möglichst weitgehend ausgeschöpft wird.

Leider birgt gerade das Fehlen von Karten viel Frustrationspotential und ist mehr als ärgerlich. Es wurde viel Potenzial verschenkt. Daher reicht es für diese ansonsten sensationelle Spielhilfe leider "nur" für 8 von 10 Punkte.

Rezension von Krassling (2008):

Mit Efferds Wogen wird die Reihe der aventurischen Quellenbücher fortgesetzt, die im Gegensatz zu den Regionalmodulen nicht an eine konkrete Region gebunden sind, sondern sich allgemeineren Themen widmen und bei denen es sich gewissermaßen um Spiel(leiter)hilfen im eigentlichen Sinn handelt. Pedanten mögen einwenden, dass "Efferds Reich" genaugenommen eine ebenso klar begrenzte Region ist wie Aranien oder das Reich des Horas. Der vorliegende Band ist jedoch eine Spielhilfe zur aventurischen Seefahrt im weitesten Sinn. Bislang war dieses Thema immer in Publikationen untergebracht, die sich mit seefahrenden Nationen beschäftigten, wie die alte Thorwal-Box (1990) oder der Vorläufer von In den Dschungeln Meridianas - Al'Anfa und der tiefe Süden (1994). Durch eine eigene Publikation erhält das Thema der Seefahrt jedoch erstmalig den Raum, der einem der ältesten Genres der Abenteuerliteratur angemessen ist.

Auf den ersten Blick stellt sich das Inhaltsverzeichnis reichlich verwirrend dar. Sobald man jedoch erst einmal begriffen hat, dass die letzten dreizehn Kapitel keineswegs Abschnitte in "Die Geschichte der Seefahrt" sind, sondern lediglich im Inhaltsverzeichnis falsch ausgezeichnet wurden, stellt sich erste Klarheit ein.

Efferds Wogen gliedert sich im Wesentlichen in drei Teile. Zunächst einmal haben wir die beschreibenden Texte, in denen dem Leser Geographie und Geschichte der Meere und allem, was dazu gehört, näher gebracht werden. Im Hauptteil finden sich die verschiedensten Texte, die sich mit dem Spiel am, auf und unter dem Meer beschäftigen. Tatsächlich sparen Stefan Küppers und seine Autoren auch die Welt unter den Meer nicht aus und bieten hier eine Vielzahl von Möglichkeiten für Ausflüge in die nachtblauen Tiefen. Den regeltechnischen Aspekten dieser Welt ist gar ein eigenes Kapitel gewidmet.

Am Ende des Bandes befinden sich die üblichen Verdächtigen. Neben den bedeutenden Persönlichkeiten der aventurischen Seefahrt finden sich hier die Mysteria et Arcana, welche natürlich unentbehrlich für jede Entdeckerkampagne sind, aber auch ein Glossar sowie Literatur- und Film-Empfehlungen zur Vertiefung des Themas. Gerade Letzteres ist sehr zu begrüßen. Hier hat man ein weiteres Mal gelungenes Element von anderen Systemen übernommen und in die Welt des Schwarzen Auges integriert.

Die vier Ozeane

Nach eine umfangreichen Einführung, welche die Bedeutung des Meeres, die seefahrenden Völker sowie die Tier und Pflanzenwelt der vier Ozeane beschreibt, tauchen wir ein in die vier Ozeane, ihre Bewohner, ihre Gefahren und Geheimnisse. Hier finden auch die unterseeischen Kulturen Platz, die von Stefan Küppers seinerzeit angekündigt wurden. Im Süden liegen der versunkene Kontinent Lamahria und die Globulenwelt Mikuan. Tief im Selemgrund opfern die Krakonier den dunklen Göttern von Wahjad. Im Meer der Sieben Winde findet sich zudem noch die Ruine von Sharintar und das abseits gelegene Inselreich Talania.

Ganz bewusst werden hier drei verschiedene Settings angeboten. Lamahria bietet das Potential für eine Entdeckerkampagne. Neben den Hinterlassenschaften der blauen Mahre und ihren prachtvollen Schätzen ist hier auch manche Gefahr verborgen. Wurde doch der Kontinent von den Göttern selbst im Zorn versenkt. Von weiterführendem Interesse mag Lamahria noch sein, weil es gewissermaßen auf dem Weg für Entdeckungsfahrten in die südlichen Gefilde liegt. Von hier aus mag man ebenso gut nach Uthuria gelangen wie zurück nach Aventurien. Im selben "Fahrwasser" schwimmen auch die Überreste von Sharintar, die den Menschen heute als Zyklopeninseln bekannt sind. Welche Geheimnisse die Hinterlassenschaften der Alten dort bergen, wird jedoch auch in diesem Band nicht geklärt. Die Insel Talania schließlich dürfte den meisten DSA-Spielern kaum ein Begriff sein, handelt es sich hierbei doch um den Schauplatz der Rhianna-Romane, die sich recht deutlich vom übrigen Aventurien abheben. Vernünftigerweise erhält die Insel auch gleich ein Sternchen und einen Hinweis auf globulische Verschiebungen, die es dem Meister erlauben, die Insel frei zu verwenden oder auch völlig zu ignorieren.

Mit Mikuan wird ein mysteriöser Schauplatz eingeführt, der aufgrund seiner Natur jedoch ein sehr begrenztes Potential bietet. Die Stadt befindet sich außerhalb des Zeitenflusses und ist damit eine weitere Globulenwelt, die durch Kulturschaffende Zweibeiner erzeugt wurde. Ein wenig fühlt man sich hier an Kapitän Nemo und seine Stadt unter dem Meer erinnert. Allein es fehlt die Nautilus, um damit die vier Ozeane zu bereisen. Grundsätzlich wäre Mikuan wohl geeignet, um es in einem größeren Abenteuer zu erschließen und dann als weitere schwimmende Stadt zu etablieren. Ökonomisch gesehen dürfte dies für den Verlag aber leider keine gute Idee sein.

Das Reich von Wahjad schließlich dürfte dem Fanboy keine besondere Überraschung mehr sein. Von den ersten Andeutungen über das wahre Ziel des Sterns von Elem bis zu den krakonischen Hammerhaireitern in der Blutigen See finden sich hier genügend Berührungspunkte. So ist das unterseeische Reich der Krakonier auch kein verborgenes Märchenland, das auf seine Entdeckung wartet, sondern ein Ort brütender Schrecken, deren Macht beständig wächst. Wann aventurische Helden sich den Schrecken aus der Tiefe das nächste Mal entgegen stellen müssen, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Wohl aber ist zu erwarten, dass dies eines Tages der Fall sein wird.

Geschichten aus der Seefahrt

Natürlich gibt es in der Geschichte der Seefahrt zahlreiche Überschneidungen zur Geschichte der seefahrenden Nationen. Neben den zahlreichen kleinen und großen Ereignissen, die ihre Spuren im Lauf der Geschichte hinterlassen haben, sind hier vor allem zwei Persönlichkeiten aus der Neuzeit von Interesse: In einem eigenen Kasten werden die Neun Reisen Rubans des Rieslandfahrers beschrieben, von denen er freilich erst acht absolviert hat. Wesentlich umfangreicher nehmen sich dagegen die Reisen der Roten Harika aus. Die Fahrten der berühmten horasischen Kapitänin können teilweise von den Spielern miterlebt werden (im Abenteuer Reise zum Horizont, 2000, und Nachfolge-Abenteuern), auch wenn die Publikationsstrategie hier nicht immer sehr glücklich war. Leider sind die dreiseitigen Ausführungen zu diesem Thema nicht sehr gut strukturiert, und der gesamte Inhalt wird sich dem Leser wohl erst nach mehrmaligem Lesen erschließen.

All jene, die sich für die technischen Elemente der Seefahrt und insbesondere der Navigation interessieren, werden das entsprechende Kapitel mit besonderer Aufmerksamkeit lesen. Hier finden sich einige sehr interessante Ausführungen zum Stand der aventurischen Navigationskunst (und damit auch der Kartographie). Einige von uns werden sich noch an jenes Abenteuer aus den WunderWelten erinnern, in welchem die damaligen Setzungen für die exakte Bestimmung der Längengrade gemacht wurden, die für eine Ermittlung der genauen Position unerlässlich sind. Nebenbei bemerkt kann es hier nicht schaden, sich ein wenig mit den irdischen Hintergründen zu diesem Thema zu beschäftigen. Dann versteht man nämlich auch, warum diese Setzungen die derische Kugelgestalt endgültig festschreiben und außerdem gewisse Anforderungen an den aventurischen Sternenhimmel stellen, wie es in der Fußnote auf Seite 71 erklärt wird.

Ein weiteres Schmankerl für die Freunde der Seefahrt unter den aventurischen Spielern sind die Beschreibungen der verschiedenen Seefahrtsschulen. Hier spiegelt sich ein Konzept wider, das sich als Konsequenz aus dem Regelwerk des Schwarzen Auges ergibt. Das modulgebundene Charakterkonzept macht es geradezu notwendig, alle regeltechnischen Ausprägungen verschiedener Helden an einem Ort zu sammeln, will man sich nicht im Zweifelsfall durch mehrere Publikationen wühlen, bevor man den richtigen Band in der Hand hält. Demzufolge werden die Regelkonstrukte aus dem Generierungsband Wege der Helden (2007) hier endlich mit Leben gefüllt. Der Held erhält hier gewissermaßen erst das Fleisch auf die Knochen der bloßen Zahlen.

An die Meister des Schwarzen Auges richten sich dagegen die Ausführungen zum Hafenflair. Hier erleben wir das gelungene Beispiel einer Beschreibung, die dem Meister auch tatsächlich Hilfe bietet und ihn auf die wesentlichen Dinge hinweist. Die Frage, welche Assoziationen ich bei den Spielern schon mit der Beschreibung der Hafeneinfahrt wecke und wie ich gezielt den Boden für die passende Stimmung bereite, lässt sich durchaus auch auf andere Elemente transportieren. Wichtig ist hier in erster Linie, sich dessen bewusst zu werden und die Beschreibungen mit der Bedeutung des Schauplatzes für ein Abenteuer abzustimmen.

Das Kapitel zu Handel und Warenströmen war sicher von den Simulationisten, welche auch unter den Freunden des Schwarzen Auges zahlreich sind, mit Spannung erwartet worden. Hier darf ich allerdings feststellen, dass Stefan Küppers sich mit seiner Meinung hat behaupten können. Ansätze einer aventurischen Wirtschaftssimualtion kann ich keine finden. Seitenlange Tabellen zur Berechnung des Warenwertes für ein reisendes Handelsschiff oder verbreitete Handelsrouten mit den zugehörigen Warenvolumina wird man hier zumindest vergebens suchen.

Ein kurzes Kapitel widmet sich abschließend noch dem Wirken von Zauberern und Geweihten an Bord eines Schiffes. Neben den bekannteren Ausführungen hat Tobias Radloff hier auch eine kleine Besonderheit aufgenommen. Dem Alveran-Besucher Firefox verdanken wir den Eingang der Zauber-Kombo FLIM FLAM - FORTIFEX in das Repertoire der nautischen Kampfkunst. In Zukunft dürfen daher auch ganz offiziell aventurische Schiffe auf magische Riffe auflaufen oder ihres Mastes verlustig gehen.

Flotten und Schiffe

So wenig wie bei einem aventurischen Ort die Liste der vorhandenen Tempel und stationierten Truppen fehlen darf, so wenig kann in einer solchen Spielhilfe ein Verzeichnis der verschiedenen Nationen und ihrer Flotten fehlen. Natürlich werden hier nicht einzelne Schiffe gezählt, statt dessen werden die seefahrenden Nationen und ihre Flotten bewertet nach Größe, Schiffbau, Besatzung, Navigation, Seetaktik und Magie.

Auch hier gibt es eine Einteilung in sechs Klassen - wobei man dankenswerterweise bei den Zahlenwerten geblieben ist und auf völlig unverständliche Differenzierungen zwischen "ansehnlich", "erheblich" und "immens" verzichtet. Auch bei der Beschreibung der Flotten vergisst man nicht zu erwähnen, dass das Zeitalter der Galeeren in Aventurien zu Ende geht. Mag dies ja angesichts der modernen Schiffe des Horasreiches auch nicht ganz von der Hand zu weisen sein, so stößt man hier doch wieder einmal an die Grenzen der inneraventurischen Logik. Erneut wird hier ein Eckpunkt gesetzt, der im Widerspruch zur gefühlten Vormachtstellung Al'Anfas steht. Obschon man hier durchaus im Sinne der Schwarzen Perle argumentieren könnte und manch ein leidgeplagter Meister seinen Spielern vielleicht gern erklären würde, warum beim Namenlosen man die Al'Anfaner überhaupt noch ernst nehmen sollte, wird dies hier versäumt.

Ein weiteres Kapitel ist den aventurischen Schiffen gewidmet. Auf mehr als 20 Seiten erfährt der angehende Seemann alles über sein zukünftiges Schiff und das seiner Konkurrenten. Hier gibt es wenig Überraschungen, doch auf einen Umstand muss ich mit Nachdruck verweisen. Wiederholt und mit Recht, wie ich meine, war aus dem Fandom der Wunsch zu vernehmen, dass der Band doch bitte mit Deckplänen in der Innenlasche daher kommen möge. Ich selbst habe dies beim Spiel auf hoher See stets zu schätzen gelernt, wenngleich man damals noch gänzlich auf eigene Zeichnungen angewiesen war (bzw. irdische Vorbilder heranziehen konnte). Die fehlende Innenlasche dürfte womöglich das ihrige dazu beigetragen haben, dass der geneigte Leser sich hier mit sage und schreibe vier Schiffsplänen begnügen muss. Angesichts dessen, dass schon so mancher Plan in den Publikationen des Schwarzen Auges zu finden war, muss dies allerdings als ausgesprochen magerer Fang gelten. Doch noch ist nicht alles verloren. Wenn auch davon auszugehen ist, dass die Innenlasche samt Plänen den ökonomischen Zwängen weichen musste, so besteht doch Hoffnung, dass Ulisses seinen treuen Fans hier entgegenkommt. Eine entsprechende Download-Möglichkeit des Verlages wäre nahezu kostenlos und würden den gemeinen Fanboy mit allem nötigen ausstatten. Wenn man dann noch die für das Spiel benötigten Werte auf den Plan drucken und eine Art Schiffspass erstellen würde, hätte man endlich mal eine neue Innovation an den Mann gebracht. Vielleicht nutzt der Verlag ja das jüngst ins Leben gerufene Magazin Wunderwerk auch für diese Zwecke.

Ein wohl unvermeidliches Ärgernis ist das Schiffskampfsystem, welches bereits in ähnlicher Form im Piratenabenteuer Klar zum Entern (2007) zu finden war. Die Meinungen hierüber gehen auseinander. Wiewohl ich den Sinn solcher Regeln nicht grundsätzlich in Frage stelle, scheint mir an dieser Stelle sowohl der Umfang als auch die Form des Spielmechanismus an sich nicht angemessen. Hier hätte man wohl besser auf jene Systeme zurückgegriffen, die bereits in älteren Publikationen zu den Themen Schiffs- und Massenkampf veröffentlicht wurden. Dem aufmerksamen Leser wird es jedenfalls nicht entgehen, dass die Regeln sich über genau 13 Seiten erstrecken. Welche Schlüsse dies über den Inhalt zulässt, dass muss wohl keinem Freund des Schwarzen Auges erklärt werden.

Die Rüstkammer der Meere

Der dritte Teil des Bandes liefert eine Sammlung verschiedener Themen, die in erster Linie für die Meister des Schwarzen Auges von Interesse sind. Nach einer Abhandlung über die regeltechnischen Aspekte einer Reise unter die Wellen werden die verschiedenen Rassen und Kulturen auf und unter dem Wasser vorgestellt. Naturgemäß kann dieser Teil nicht so umfangreich ausfallen, wie es bei einer myranischen Spielhilfe der Fall wäre, dennoch sind hier viele interessante Anregungen zu finden. Amüsant übrigens sind die nach wie vor variierenden Darstellungen der Hummerier, für man wohl noch kein klares Erscheinungsbild definieren konnte. Dies dürfte sich allerdings mit der Zeit geben. Immerhin gab es auch Zeiten, in denen Orks von den Künstlern als lässige Herren mit elegantem Drei-Tage-Bart umgesetzt wurden.

Eine echte Neuigkeit stellen dagegen die schwimmenden Städte dar. Fristeten diese wahrhaft phantastischen Elemente bislang immer ein Dasein in kryptischen Randbemerkungen, so finden wir hier erstmalig konkrete Beschreibungen. Die Aguaduron, eine der legendären schwimmenden Städte des Fran Horas, wird hier ausführlich beschrieben.

Den Abschluss bilden nun wie immer die Dramatis Personae und Mysteria Arcana. Hier findet man die gewohnte Qualität und damit auch nichts Spektakuläres. Efferds Wogen ist damit auch Referenz für die Dämonenarchen und ihre Geschichte, aber auch aventurische Geisterschiffe. Wer sich für Letztere interessiert, der sollte sich ruhig auch mal anderweitig umschauen. Unter dem Titel Geisterschiffe erschien 2005 ein Cthulhu-Quellenband, der sich diesem Thema ausführlich widmet. Ergänzend dazu finden wir noch eine Liste mit Empfehlungen zum Quellenstudium sowie ein Glossar der entsprechenden Ausdrücke aus der Seefahrt.

Fazit

Redakteur Stefan Küppers stellt mit Efferds Wogen erneut unter Beweis, dass er der richtige Mann für das Phantastische und Exotische in Aventurien ist. Mit dem Band setzen er und seine Autorencrew Maßstäbe für die zukünftigen Werke in der Reihe der Quellenbücher. Die Autoren beweisen vielfach Kreativität und ein Gespür, für die wichtigen Fragen. Einige Wermutstropfen gibt es allerdings auch. Hauptsächlich sind diese Einschränkungen jedoch wohl dem begrenzten Platz geschuldet.

Auf die spärlichen Schiffspläne bin ich bereits eingegangen, wirklich bedauerlich ist allerdings, dass man hier nicht auf das Piratensetting als eigene Kampagne eingehen konnte. Immerhin findet sich auf den Seiten zur Piraterie auch ein Abschnitt zu den verbreitetsten Irrtümern, der sicher eine Bereicherung darstellt. Ärgerlich ist in diesem Zusammenhang, dass für die Seekampfregeln derart viel Platz vergeben wurde, zumal diese Regeln zuvor bereits in einer Publikation abgedruckt worden waren.

Letztlich liefert Efferds Wogen alles, was man von einem gut gemachten Quellenband erwarten sollte. Die Kür verlangt aus meiner Sicht drei wesentliche Dinge von einem solchen Produkt. Zum einen sollte ein solcher Quellenband praktische Hilfestellung für den Meister sein, wie er eine Kampagne entwickelt und leitet. Dies gelingt hier nur in Ansätzen, wie beispielsweise den Ausführungen zum Hafenflair. Zum anderen muss ein Quellenband Inspirationsquelle für Abenteuer sein und dem Meister Anregungen für vielfältige Szenen bieten. Dies ist ein Punkt, der für Seefahrer-Kampagnen mit explorativem Charakter besonders wichtig ist und wird in Efferds Wogen auch hervorragend umgesetzt. Ein dritter Punkt betrifft jedoch das Handling für die Kunden. Von entscheidender Bedeutung ist hier die Trennung der Informationen in Spieler- und Meisterteil. Dies gilt insbesondere für ein Rollenspiel wie das Schwarze Auge, wo dieser Trennung nicht zuletzt aufgrund der Meta-Plots hohe Bedeutung zukommt. Die Querverweise zu den Mysterien, welche wieder einmal das Symbol des Auges ins Zentrum der Geschehnisse rücken, liefern hierzu einen ersten Ansatz. Dennoch bleibt festzuhalten, dass DSA hier noch eindeutigen Nachholbedarf hat.

Zurückblickend darf ich also sagen, dass Efferds Wogen hält, was es verspricht, und Lust auf mehr macht. Damit darf man gespannt sein auf den nächsten blauen Quellenband. Ich persönlich sehe aber auch Stefan Küppers nächstem Beitrag, namentlich dem Reich des Roten Mondes (2008), mit großen Erwartungen entgegen. Angesichts des strukturellen Potentials, welches ich immer noch in den Spielhilfen des Schwarzen Auges sehe, erreicht Efferds Wogen in meiner Wertung starke 8 Punkte.

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