Rezension von Marc Völker (2000):
Sumus Blut ist das zweite Abenteuer einer Kampagne, die mit Das Levthansband begann und sich um die Dämonien Kyriaka dreht. Ich möchte daher vorab allen, die dieses Abenteuer kaufen, raten, sich auf jeden Fall auch Das Levthansband zuzulegen. Natürlich kann man Sumus Blut auch "stand alone" spielen, entsprechenden Tiefgang erhält das Abenteuer jedoch erst innerhalb der Kampagne.
Noch ein paar Worte zur Gruppenzusammenstellung: Selten war es in einem Abenteuer so wichtig, eine schlagkräftige Heldentruppe auf die Beine zu stellen. Pazifistische Charaktere wie Tsa- oder Travia-Geweithe sind hier definitiv fehl am Platz! Teilweise geht es im Laufe des Abenteuers recht heftig zur Sache. Lena Falkenhagen liefert hier ein Abenteuer, das für die aktuell vorherrschende Philosophie in der Redaktion recht untypisch ist. Hier wird weder versucht, die Helden zu Pazifisten zu erziehen, noch wird darauf hingearbeitet, dass die Helden alle Probleme besser mit Verstand als mit Gewalt lösen. In meinen Augen ein großer Pluspunkt, der dem Abenteuer angenehm von vielen anderen abhebt.
Das Abenteuer spielt etwa sechs Monate nach Das Levthansband. Im Lauf der Handlung verschlägt es die Helden von Weiden bis in Nagrachs ewige Eisreich. Die Helden werden durch Zufall in die Entführung der weidener Prinzessin Walbirg von Löwenhaupt verwickelt, und müssen alles daran setzen, diese zu befreien. Das Ganze wird noch dadurch erschwert, dass der Entführerin selbst wiederum die Prinzessin unter der Nase wegentführt wurde. Das Ganze artet schließlich in einer wilden Jagd durch das Eisreich aus, die in einem Endkampf mit drei beteiligten Heeren ihren Höhepunkt findet.
Wie üblich enthält das Abenteuer alle notwendigen Informationen. Zusätzlich sind Armalion-Werte sowie ein relativ ausführliches Bestarium enthalten. Jedoch möchte ich jedem raten, sich vorab auf jeden Fall mit den Boxen Borbarads Erben und Rauhes Land im hohen Norden Auseinanderzusetzen. Die hier enthaltenen Informationen sind schon fast zwingende Vorraussetzung, um die Geschichte in Sumus Blut glaubhaft erzählen zu können. Des öfteren wird hier auch auf das Abenteuer Winternacht verwiesen, welches diverse Informationen zur atmosphärischen Darstellung liefert. Hier hätte man ruhig die entsprechenden Infos in Sumus Blut nochmals abdrucken können. Überhaupt muss man für meinen Geschmack in diesem Abenteuer ein wenig zu viel improvisieren. Für 26,95 DM kann man eigentlich eine etwas genauere Beschreibung der einzelnen Handlungsabschnitte erwarten.
Fazit: Wem Im Zeichen der Kröte oder Das Levthansband gefallen hat, wir auch von Sumus Blut sicher nicht enttäuscht werden. Auch Freunde von Winternacht oder den schwarzen Landen allgemein dürfen bedenkenlos zugreifen. Spielleiter, die ungern improvisieren und gerne detailliert ausgearbeitete Abenteuer haben, halten sich hier besser zurück. Auf einer Scala von 1-10 erhält Sumus Blut von mir eine knappe 8.