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Irion:
Bei allem Wohlwollen, mich hat der Roman doch ziemlich enttäuscht. Grundsätzlich hat die Autorin ein tolles Anliegen, nämlich die mystische bzw. mystagogische Verbindung zwischen Mensch und Wolf in der nivesischen Kultur darzustellen. Dabei schießt sie leider über das Ziel hinaus, denn die Kultur der Nivesen in ihrer Gesamtheit tritt viel zu stark hinter dem Schwerpunkt „Wolf-Mensch“ zurück. Teilweise empfand ich diese Beziehung schon sehr kitschig. Man merkt die Affinität der Autorin zu Wölfen (die anderen Bücher sind Der Geisterwolf und Eiswolf). Jedem das Seine, mir war es einfach zu viel.
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Rezension vorhanden
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Rezension von Marc Völker (2006):
Goldener Wolf ist das neuste Werk von Linda Budinger, die uns bereits den Roman Der Geisterwolf (1999) beschert hat. Mit Goldener Wolf führt die Autorin den Leser erneut zum Volk der Nivesen. Und wieder versteht es Linda Budinger geschickt, die Handlung in den nivesischen Hintergrund einzubinden, ohne dass der Leser von der Thematik Vorkenntnisse benötigt. Mit Goldener Wolf gelingt der Autorin das, was eigentlich primär in Spielhilfen und Regionalbeschreibungen zu finden sein sollte: sie bringt dem Leser spielerisch die nivesische Lebensweise näher.
Ebenfalls hervorragend gelungen sind die Protagonisten von Goldener Wolf. Rikkinnen und Starna wirken die ganze Zeit glaubwürdig, und ihre Motivation ist nachvollziehbar. Dabei sind die Charakteren keinesfalls Übermenschen, sondern haben auch durchaus Fehler.
Leider gibt es aber auch hier einen Wehmutstropfen. Die von der Autorin eingearbeiteten Rückblenden wirken zumeist etwas chaotisch und sorgen eigentlich nur für Verwirrungen beim Leser, ohne tatsächlich zum Inhalt der Geschichte beizutragen.
Fazit:
Alles in allem ist Goldener Wolf eine gute und unterhaltsame Geschichte vor dem DSA-Hintergrund. Es handelt sich bei dem Roman jetzt nicht um einen 'großen Wurf' mit einer innovativen und epischen Geschichte, aber der Leser bekommt für sein Geld auf Grund des ordentlichen Umfangs etliche Stunden solide Unterhaltung zu einem fairen Preis. Von mir erhält Goldener Wolf 7 von 10 Punkten.
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Rezension von Morandor von den Raben (2007):
Linda Budinger baut in „Goldener Wolf“ zwei Handlungstränge auf. Zum einen wird die Suche der drei Gefährten Rikkinen, Starna und dem Wolf Dreikralle nach dem Welpen Goldglanz beschrieben, zum anderen die Lebensgeschichte des Tamani-Lie-Nivesen Nekaar, welcher, von den Himmelswölfen verschmäht und von Rachegelüsten an ebendiesen getrieben, ein finsteres Ritual plant und zu diesem Zweck den Welpen entführt.
Obwohl zum Anfang sehr viele Informationen auf den Leser einwirken, werden alle Geschehnisse gängig und ungezwungen dargelegt, die vielen nivesischen Ausrücke jeweils bei Erstnennung erklärt, sodass das Nachschlagen im Glossar mit ein bisschen Aufmerksamkeit beim Lesen überflüssig wird. Der Schwerpunkt des Romans liegt insgesamt gesehen nicht bei der Darlegung des Innenlebens der Charaktere, deren Entwicklung im Verlauf der Handlung oder den Geschehnissen selbst; Rikkinen bleibt in seiner negativen Einstellung gegenüber den Himmelswölfen und seiner Trauer um den Tod seines Sohnes Kerjuk fast bis zum Schluss stur, und auch Starna besinnt sich oft auf ihren früheren Geliebten Yassi und ihre Erlebnisse mit ihm (was das Lesen des Romans Der Geisterwolf fast zwingend notwendig macht). Die Autorin greift auf diese Grundeinstellungen immer wieder zurück, was die Hauptfiguren teilweise unrealistisch und leblos erscheinen lässt. Eher lebt die Erzählung von den liebevoll beschriebenen Details über Religion, Geisterwelt, Kultur und Eigenheiten der Nivesen; deren Bezug wird meist über Starna hergestellt.
Die Autorin schafft es nicht, die Spannung über den gesamten Roman konstant zu halten und zu erhöhen, was sich aber nicht unbedingt negativ auswirkt. Jedes mal, wenn das Handlung zäh zu werden scheint (z. B. Beschreibung der Reise durch die spätwinterliche Tundra), passiert ein völlig unvorhersehbares Ereignis; so lassen sich die vielen Spannungshöhepunkte erklären.
Stellenhaft holprig und teilweise mit Schönheitsfehlern, dennoch lesenswert.
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