Inoffiziell:Baronie Adlerflug

aus Wiki Aventurica, dem DSA-Fanprojekt
Autoren: Thybalt Taubentod
Art: Erweiterung
Kategorie: Region
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Baronie Adlerflug
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Baronie
Status abhängiges Lehen
Hauptstadt Sinopje
Oberhaupt Ulfing von Grudfest
Herrschaftssitz Burg Grudfest, Sinopje
Sprache Garethi
Währung Dukaten, Silbertaler, Heller, Kreuzer
Handelswaren Eisenerz, Goblinstahl, Schiefer
Daten
Einwohnerzahl 1 500
Zugehörigkeit
derographisch Weiden, Rote Sichel
politisch Reichsmark Sichelwacht, Herzogtum Weiden, Mittelreich
Handelszone WEI
Verkehrswege Uhdenberger Weg
Nachbarreiche
Hardorp Baronie Schwarzenstein

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Baronie Fuchshag Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Die Miniaturansicht konnte nicht am vorgesehenen Ort gespeichert werden
Baronie Adlerflug Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Die Miniaturansicht konnte nicht am vorgesehenen Ort gespeichert werden
Baronie Schwarzenstein
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Baronie Beonspfort Baronie Zollhaus Baronie Herzogenthal
Mit freundlicher Genehmigung von
Ulisses Spiele und Uhrwerk Verlag

Kurzinfo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbarn
Hardorper Ebene, Baronie Fuchshag, Baronie Schwarzenstein, Baronie Beonspfort, Baronie Zollhaus, Baronie Herzogenthal

Derographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rathil ist ein ganzjährig äußerst unberechenbarer Fluss mit gefährlichen Strömungen und Untiefen. Er bildet die Nordgrenze der Baronie und ist für die Goblins der Roten Ebene kaum überwindbar. Der Legende nach wird er von Panrathiel bewohnt, einer Tochter Efferds und Schwester Pandlarils.

Sinop[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sinop ist ein reißender Gebirgsbach, der nur an seiner Mündung in den Rathil schiffbar ist. Benannt ist er nach dem Heiligen Sinop, dem mythischen Gründer Sinopjes, der an seiner Quelle ein Monstrum erschlug und dabei starb. Seine nie heilenden Wunden sind angeblich für die rote Färbung des Wassers verantwortlich, wahrscheinlicher ist jedoch das stark erzhaltige Gestein an seinem Quellberg Rostkogel.

Aarenwasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Aarenwasser ist eigentlich der längste Fluss Adlerflugs, führt aber nur zur Schneeschmelze im Frühling ausreichend Wasser, um als solcher bezeichnet werden zu können.

Wallbach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wallbach entspringt im Rathilswall und überwindet die gut 80 Schritt der Rathilswand als Wallbachfall. Der Katarakt ist Heimat des Bolds, der den Menschen nicht immer wohlgesonnen ist.

Sertel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bach Sertel durchfließt den Sertlinger Hain und mündet bei Sertlingen in den Rathil.

Die Grube[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grube ist ein aufgegebenes Schürffeld, dass sich über die Jahrhunderte mit Wasser gefüllt hat.

Wälder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aarenwald[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Aarenwald bedeckt den Großteil der Baronie und geht gen Westen in den Fuchshag (Baronie Fuchshag), im Südwesten in den Dunklen Tann (Baronie Beonspfort über. Die Sicheltannen und Firunsführen wachsen nicht besonders dicht, und auf den zahlreichen Lichtungen machen Adler Jagd auf die Waldtiere.

Sertlinger Hain[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sertlinger Hain ist eine kleine Waldinsel zwischen Aarenwald und Sinopsforst. Wo der Aarenwald am Ufer des Rathils längst gerodet wurde, konnten sich die Feen hier erfolgreich gegen menschlichen Einfluss wehren. Beherrscht werden sie angeblich vom Blütenkaiser, der sein Reich an der Quelle des Sertel hat.

Berge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathilswall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rathilswall ist ein der Roten Sichel vorgelagerter Höhenzug. Unterteilt wird er in die Nördliche Randelwand (Baronie Schwarzenstein und die Südliche Randelwand, welche die Baronie Adlerflug im Südosten begrenzt. Der einzige mit Fuhrwerken oder Reittieren nutzbare Pass in der Südlichen Randelwand führt durch die St.-Ingwald-Klamm, auch Gellende Klamm genannt, da hier viele Königsadler ihre Horste haben.

Sonstige Landmarken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiesinger Flucht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wiesinger Flucht ist ein Geröllfeld, dass sich von den den Hängen des Rathilswalls bis zum Südrand des Sertlinger Hains erstreckt und dabei eine natürliche Grenze zwischen Aarenwald und Sinopsforst bildet. Das nur spärlich von Bäumen bewachsene Gebiet entstand angeblich, als der Riese Aarfir vor Wut einen Stein über den Rathilswall schleuderte. Das Graue Rund, ein druidischer Steinkreis, soll angeblich der Überrest dieses gewaltigen Felsbrockens sein.

Junkertümer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adlerflug wird nach althergebrachter Sitte in sechs kleinere Lehen aufgeteilt, da das Land mit geschätzten dreißig auf vierzig Meilen noch zu groß ist, um vom Baron alleine verwaltet werden zu können.

Stadtmark Sinopje[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Umland Sinopjes untersteht dem Baron und gehört zum Allod derer von Grudfest.

Siedlungen
Sinopje, Mertenschanz, Mündel, Rathilsblick, Rotenstamm

Landrast Ochsersmarsch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ritterlich Aarenwald[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ritterlich Ebersbinge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Senne Rathilswall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Senne Sichelbruch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wandert man von Rathila flussufwärts, gelangt man nach einem halben Tagesmarsch in das Gebiet der Baronie Adlerflug. Das Lehen der Reichsmark Sichelwacht wird firunwärts vom Rathil, rahjwärts vom Sinop, praioswärts vom Rathilswall, einem Vorgebirge der Roten Sichel, und im Efferd vom Aarenwald begrenzt. Letzterer bedeckt noch ein gutes Stück der Baronie Fuchshag, während der Rathilswall und seine Ausläufer Adlerflug von den Nachbarlehen Beonspfort, Zollhaus und Herzogenthal trennen. Auf der anderen Seite des Sinop liegt die Baronie Schwarzenstein, jenseits des Rathil aber lediglich Niemandsland, das von den Menschen hier Wilde Mark oder Rathilsweide (Rathilveydha, wenn man des Isdira kundig ist) genannt wird und weiter nördlich in die Rote Ebene übergeht. Der Boden dieser trostlosen Wüstenei, von den Elfen einst Goîbnath getauft (woran sich heutzutage kaum noch jemand erinnert), ist von einem feinen rötlichen Staub bedeckt, so als hätten Riesen einen der eisenerzhaltigen Berge der Roten Sichel hergeschleppt und mit ihren Fäusten zerrieben. Urplötzlich auftauchende Wirbelstürme, die manchmal sogar nach Adlerflug hineinziehen und dort als Rondrikan bekannt sind, hüllen Mensch und Behausung in eine blutrote Decke. Die wenigen Waldinseln wie das Heulende Holz sind von Goblins und Schlimmerem bewohnt. Die einzige Siedlung, die sich an diesem lebensfeindlichen Ort seit gut hundert Jahren halten kann, ist Hardorp, das eine vortreffliche Zuflucht für sämtliches Gesindel des Herzogtums bietet. Im Osten der Ebene schließen sich die Ländereien der freien Bergbaustadt Uhdenberg an, mit der die Baronien der Sichel schon lange (und leider recht erfolglos) im Wettstreit liegen.

Adlerflug selbst wird nach althergebrachter Sitte in sechs kleinere Lehen aufgeteilt, da das Land mit geschätzten dreißig auf vierzig Meilen noch zu groß ist, um vom Baron alleine verwaltet werden zu können. Einzig die Hauptstadt Sinopje (500 Einwohner) und ihre Mark stehen unter seiner direkten Herrschaft, die er von der auf einem Felsen in der Sinpsmündung thronenden Burg Grudfest ausübt. In Sinopje treffen die drei einzigen Straßen der Gegend zusammen, die wirklich diesen Namen verdient haben: Der Uhdenberger Weg verbindet Uhdenberg mit Rathila und verläuft mehr oder weniger entlang des nördlichen Rathilufers. Das Uhdenberger Minenconsortium ließ ihn zu einer recht gut mit Fuhrwerken zu befahrenen Straße ausbauen, als der regelmäßige Schiffsverkehr, der einstmals zwischen Sinopje und Rathil bestand, durch die Neunaugenplage unmöglich wurde. Der Hardorper Weg beginnt in Sinopje und führt über Hardorp durch die Rote Ebene bis nach Niritul, wo bereits das Dominium Donnerbach beginnt. Nach wenigen Meilen ist die Straße wenig mehr als eine Schotterpiste, macht aber zumindest eine Orientierung in der Einöde möglich. Der Sinopssteig schließlich verläuft am Westufer des Sinop bis nach Sichelbruch, wo er in der St.-Ingwald-Klamm verschwindet und auf der anderen Seite des Rathilwalls in der Baronie Herzogenthal wieder hervortritt, dort jedoch Rathilswallpass oder Alte Passtraße genannt wird. In seiner Gesamtheit bezeichnet man den Weg, der von Simopje über Dunkelbrunn nach Zollhaus führt und in der Baronie Ingerimms Steg auf den Goblinpfad trifft, als Erzpfad, der zumindest mit kleineren Fuhrwerken gut zu befahren ist.

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Das vollständige Wappen der Baronie

Der Sinop hat das ganze Jahr über eine überaus reißende Strömung, die das Fischen per Boot nahezu unmöglich macht. Dafür unterliegt sein Wasserstand keiner großen Schwankung und es ist fast das ganze Jahr über möglich, Netze zwischen den Felsen im Flussbett zu spannen, um Forellen zu fangen. Der Fluss ist von rotbrauner Färbung, genau wie der Berg Rostkogel, an dem er entspringt – angeblich, weil ein Fischer namens Sinop dort im Kampf gegen ein schreckliches Ungeheuer starb und seine Wunden nie aufhörten zu bluten. Für die Goblins hingegen ist der Sinop der Pulsschlag der Gigantin Mithrida (von ihnen Imithri-Dai genannt) und ein Beweis dafür, dass diese noch am Leben ist, was von den Adlerflugern als Götterlästerung verstanden wird. Wie es auch sein mag: Der lehmige Boden in der Umgebung des Flusses trägt die gleiche ungewöhnliche Farbe, ganz wie der an seinem Westufer wachsende Sinopsforst. Der Rotstich der Sicheltannen ist hier besonders stark und setzt sich sogar in dem von Waldbauern gewonnenen Honig und daraus gekeltertem Met fort, der hierzulande als Sinopel bekannt ist.

Die Stadtmark Sinopjes wird fast gänzlich vom Sinopsforst bewachsen. Der einzige Weiler in seinem Inneren ist Rotenstamm am Bächlein Imme, für den natürlich das emsige Volk Namenspate war. Die Bienenzucht gelingt nur deshalb so gut, weil im Sommer ein milder Nordwind über Adlerflug weht, der Alfenhauch (den Gelehrten auch als Biundama bekannt), und die dichte Baumkrone im Winter den Schnee abhält. Im Rondra und Efferd trifft der Alfenhauch jedoch am Rathilswall auf den eisigen Sichelwind und es beginnt der alljährliche Wettstreit um himmlische Vorherrschaft, der sich durch schwere Gewitter bemerkbar macht. Spätestens Anfang Travia beendet der Augrimmer den Streit und treibt mit seinem erbarmungslosen Hauch Mensch und Tier in ihre Behausungen wie überall in Weiden. Weitere Dörfer der Stadtmark sind Mündel und Mertenschanz, die man auf dem Sinopssteig Richtung Rathilswall passiert. In Mertenschanz befindet sich St. Ingwald, der Rondra-Tempel Adlerflugs, in dessen Schrein die Gebeine und das Schwert des Drachentöters aufbewahrt werden, der 750 BF einen Tatzelwurm in der Gellenden Klamm erschlug (die nun gleichfalls seinen Namen trägt). Der wehrhafte Tempelbau wird von der Schwertschwester Merishja Rowenina von Skorpsky und dem Löwenritter Bregol von Ebersbinge betraut und wacht über die Gurgelbachbrücke. Die überquert an dieser Stelle die zornig tosenden Stromschnellen des Sinop, die der Herrin Rondra eine Freude und ihren Anhängern heilig sind, und bringt den Wanderer in die Baronie Schwarzenstein. Gurgelbach ist die Schwarzensteiner Bezeichnung des Sinop, der alte elfische Name Gragoîl hingegen wurde über die Jahrhunderte in beiden Lehen vergessen. Südlich und westlich des Sinopsforstes finden sich kleine Köhlerdörfer, die noch der Stadtmark angehören, Wiesingen und [?].

Verlässt man Sinopje gen Efferd, folgt man dem alten Treidelpfad Adlerflugs, der am Südufer des Rathil bis Fuchshag führt, aber mit der Ausbreitung der Neunaugen immer weniger gepflegt wurde und stellenweise schon überwachsen ist. Bevor man Rathilsblick durchquert, ein Dorf von Fischern, die sich inzwischen um nicht zu verhungern dem Ackerbau zugewandt haben, kann man rechter Hand den Furgundsfelsen erblicken, von dem sich einst eine Baronin dieses Namens in die kalten Fluten stürzte. Hinter Rathilsblick geht der Sinopsforst in den Sertlinger Hain über, ein kleines Waldstück, in dessen Mitte Sertlingen liegt, das Gut des Ritters Henja Fuchsenberg. Von einem alten Wehrturm am Rathilufer, einst Teil des ehrgeizigen Plans, die Baronien Fuchshag, Adlerlflug und Schwarzenstein (zusammen Rathilbaronien genannt) mit einer Mauer gen Norden abzusichern, verwaltet Henja das Junkertum Ochsersmarsch. Das fruchtbarste der Adlerfluger Lehen ist der nordöstlichste Ausläufer der Tiefen Mark, die sich bis zu Pandlaril und Braunwasser erstreckt. Die Bauern der Weiler Jochzug, Hirtenhöft, Grautenfeld und Dellheide auf der Flur beschweren sich als letzte, wenn der Zehnt fällig wird, können sie doch guten Boden bestellen und einige Herden Tralloper Gelbe auf ihm weiden lassen. Falls keine Viehdiebe den Landstrich unsicher machen, geht die größte Bedrohung vom Sertlinger Hain aus, der von allerlei Feenwesen und Hexen beherrscht werden soll, die jeden holen, der ihre Ruhe stört. Ihr Herr, der sagenhafte Blütenkaiser, wohnt angeblich an der Quelle des kleinen Baches Sertel. Um vor seinem Wirken gefeit zu sein, haben sich einige Bewohner von Sertlingen zum sogenannten Hainbund zusammengeschlossen, dessen Jäger, Holzfäller und Waldläufer seit Jahrhunderten für die Versorgung des Dorfes zuständig sind und alle Reisenden in Travias Namen vor den Gefahren des Waldes warnen.

Die Lebensader der Ochsersmarsch ist das Aarenwasser, eigentlich der längste Fluss Adlerflugs, der aber bis zur Schneeschmelze Anfang Peraine kaum Wasser führt, dann jedoch soviel, dass er oft die Felder überschwemmt und in breiten Schlaufen dem Rathil entgegenfließt. Folgt man seinem Ufer flussaufwärts, ist man bald im Junkertum Aarenwald, das fast vollständig vom gleichnamigen Forst bedeckt ist. Dieser ist Teil eines großen zusammenhängenden Waldgebiets, das sich bis nach Fuchshag und Beonspfort erstreckt, dort aber andere Namen trägt. Fast das ganze Jahr lang kreisen Königsadler, hierzulande noch unter ihrem alten Namen Aar bekannt, über dem mit Lichtungen durchsetzten Tannicht und machen Jagd auf Vögel, Kaninchen oder sogar Rehkitze. Der hiesige Junker, Josold der Alte, herrscht auf dem Rittergut Etzling mit strenger Hand über seine Männer und Frauen, die sich in den Holzfäller- und Köhlersiedlungen Hirschen, [?], [?], [?] und Bückweiler gegen den Unbill des rauen Landes behaupten. Die Dörfer bestehen oft nur aus wenigen, dafür wehrhaften Höfen, denn zu Schwarzkitteln, die Rübenäcker durchpflügen und Wölfen, die sich am Vieh vergehen, kommen oft die Schergen des Fuchshager Junkers Wicho von Hohenlot, der mit Josold in Fehde steht. Dann reicht es nicht, die Herrin Travia um Schonung zu beten, allein mit Rondras Gaben ist man seines Lebens sicher. Der einzige Ort, an dem alle Waffen Ruhen müssen, ist Firunsföhren, eigentlich nur ein einziger Hof samt Kapelle zu Ehren der Firun-Heiligen Orgrimm und Jarlak, der den Baronen Adlerflugs in friedlichen Zeiten als Jagdsitz dient. In der Nähe entspringt das Bächlein [?], das bei Hirschen in das Aarenwasser fließt.

Praioswärts durch den Wald führt ein Pfad in das Junkertum Ebersbinge, das Ritterin Birsel Foldwine von einem Weiler gleichen Namens aus verwaltet. Von hier erstreckt sich ein kleiner, annähernd runder See inmitten der hügeligen Ausläufer des Rathilswalls, an dem die Flecken Wylerlin und Rieshöh liegen. Die Grube, wie die Wasserfläche genannt wird, ist ein ehemaliges Schürffeld, in dem das Eisenerz nur wenige Schritt unter dem Boden abgebaut werden konnte. Doch die Ader ist lange erschöpft und die Senke füllte sich langsam mit dem Wasser des Helmbachs, der nur im Frühling Wasser führt.

Der Schieferbruch nahe Rieshöh ist auch heute noch in Betrieb. Die Hänge der Aarfirspitze, die sich meilenweit sichtbar über Dorf und Steinbruch erhebt, hat hingegen noch kein Bergmann gewagt, anzurühren, obgleich die Felsen gewinnbringend aussehen. Es heißt der vollkommen baumlose Hügel sei für hundert Jahre der Schlafplatz des Riesen Aarfir gewesen, nachdem er vom Grafen von Salthel betrogen worden war. Andere Stimmen behaupten, es sei der Riese selbst, der hier – scheinbar versteinert – immer noch schlafe, um dereinst an den Menschen Rache zu nehmen. Auch Mithridas Töchter, die böse Faenwild und die gute Faenlieb, sollen hier schon gesichtet worden sein und so wundert es nicht, wenn sich in einigen abgelegenen Dörfern, namentlich Birst, ein Heiligenkult um die beiden Riesinnen entwickelt hat.

Dass der Aarenwald in Ebersbinge einst von einer Elfensippe bewohnt war, ist dagegen eine Tatsache. Die Éluarsían traten nach dem Ende der Verfolgung durch die Priesterkaiser mit den Menschen Adlerflugs in Kontakt und diese errichteten den Weiler Alfenruh, um die Freundschaft zwischen den Völkern zu pflegen. Doch sind diese Tage längst vorüber und die Elfen fortgezogen, nachdem viele von ihnen während der Weidener Unruhen von 969 ermordet wurden. Die Einheimischen berichten von den Geistern der Erschlagenen, die noch immer ruhelos umherstreifen. Vor allem im Dunklen Tann, wie der Aarenwald zwischen den Ausläufern des Rathilswalls und den Beonspforter Bergen genannt wird, ist der Wanderer ihrem grausamen Treiben ausgesetzt. In Beonspfort macht man für die unerklärlichen Geräusche und Lichter zwischen den Bäumen jedoch die Grolme verantwortlich, die die Menschen von ihren Bergwerken fernhalten wollen.

Wendet man sich von Ebersbinge gen Nordosten, gelangt man in die schroffe Gebirgsregion des Rathilswalles, der sich an die tausendeinhalb Schritt über Aarenwald und Tiefer Mark erhebt und einen der Roten Sichel vorgelagerten Höhenzug bildet. Die Bewaldung wird hier deutlich karger und nur einige der genügsamen Sicheltannen säumen den Weg des Wanderers, der sich über Pfade plagt, die kaum mehr sind als Geröllfelder, die ab und an von Aveshügeln genannten Wegmarkierungen gesäumt werden. So arm das Junkertum Rathilswall auch sein mag, die rauhe Natur ist Väterchen Firun und dem streifenden Blick des Reisenden eine Freude. Zu Wassersturtz überwindet der tosende Wallbach die gut achtzig Schritt Höhe der Rathilswand, die über mehrere Meilen abrupt aus dem Land emporragt, als eindrucksvoller Wasserfall. Angeblich wird das schäumende Wasser von einem Feenartigen bewohnt, dem Bold, dem die Menschen hier den Winter über Opfergaben darbieten, auf dass er die Schneeschmelze besänftigen möge, deren oft springflutartige Ausmaße schon so manchen Bergbewohner in den Tod gestürzt haben. Sitz des Junkers von Rathilswall ist Helmsteyn, das in einer Sohle zwischen gleichnamigem Gipfel und dem steilen Bogenberg liegt. Im nahe gelegenen Schieferthal, einst über einer reichen Erzmine errichtet, wird heutzutage nur noch Baugestein gebrochen. Höher in die Berge traut sich kaum jemand, stößt man hier doch allzuleicht auf Rotpelze. Grund dafür ist die Blutgrotte, deren Gänge unterhalb des Berges Stirnfelsen (in dem so mancher das Gesicht eines Goblins zu erkennen meint) in unerforschte Tiefen führen. Einige der sich weit öffnenden Felsensäle erscheinen dem mutigen Besucher aufgrund ihrer rötlichen Farbe und seltsamen Oberfläche geradezu lebendig, so als hätte es ihn in die Eingeweide einer riesigen Bestie verschlagen. Der auf goblinisch Naira Suulrakh genannte Ort ist für die Stämme der südlichen Roten Sichel eine heilige Stätte, da ihre Schamaninnen hier einen Zugang ins Innere der Gigantin Imithri-Dai vermuten.

Folgt man dem Rathilswallpfad weiter Richtung Nordosten, bietet sich einem bei Adlersicht, das direkt über die Rathilswand liegt, eine malerische Aussicht über die ganze Baronie. Die Klippe soll Schauplatz der sagenhaften Begegnung zwischen Galdur dem Kühnen und dem Adlerkönig gewesen sein, der ihm das Leben rettete und ihn durch Schneegestöber zu jenem Ort führte, an welchem heute Burg Grudfest steht. [wird fortgesetzt]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herrscher Adlerflugs

Name Titel von bis
Galdur, der Kühne Baron 336 BF 347 BF
Gamhain, der Ältere Baron 347 BF 376 BF
Gismara Baronin 376 BF 414 BF
Gunelde, die Starke Baronin 414 BF 427 BF
Mirnhilde Baronin 427 BF 463 BF
Dreufang, der Entherzte Graf-Geweihter 463 BF 465 BF
Hasrolf, der Wanderer Baron 465 BF 491 BF
Aldewein Baron 491 BF 516 BF
Thorolf Baron 516 BF 554 BF
Terkol von Grudfest-Ehrenstein Baron 554 BF 560 BF
Aîlfir von Grudfest-Dunkelstein Baron 560 BF 601 BF
Aîlrik, der Marschall Baron, Marschall der Mark 601 BF 617 BF
Grimmhold, der Bergmann Baron 617 BF 689 BF
Knorrhold Baron 689 BF 692 BF
Kunn Baronin 692 BF 718 BF
Gneiserich Baron 718 BF 736 BF
Götz Baron 736 BF 738 BF
Gille Baron 738 BF 761 BF
Meinhardt Leuenherz von Helmsteyn Baronin 761 BF 771 BF
Ilmbold Ohneland Baron 771 BF 791 BF
Jargold Baron 791 BF 818 BF
Jarlan Baron 818 BF 819 BF
Sindaja Baronin 819 BF 842 BF
Frankwart Baron 842 BF 879 BF
Ferling Baron 879 BF 909 BF
Fann, die Kluge Baronin 909 BF 919 BF
Firnmar Baron 919 BF 931 BF
Firunia Baronin 931 BF 949 BF
Radumar, der Minnigliche Baron 949 BF 936 BF
Baeromar Baron 963 BF 991 BF
Ulfing Baron 991 BF amtierend

[...] Unt sô trûc esz sic zuo, dasz Grîfô der Junce alsz rehtmæszig Erp der Seneschalckin Waldrâda von Weiden ein grosz Hêrban auszprâch unt mit ein mêrmalic Huntertschafft sîner Holden giun Raia zuoc, allesz Landt unter unt ueper der Rôtsihel zuo untwerffen, auff dasz sîc jêd Wês dorten zwœlffheiliglic der Bærenkrôn zueigen viule unt dên Eidt an Rondras mitnæhtelic Schildt schwœre [...]

Tâc um Tâc nû wâren die Getræuen, dêm Rûfe îres Herren volcent, durh îsge Wiltmarck unterwêges, den esz war ein hart Winter unt Væterhen Fîrûn hîlt dî Sihelperc fest in frosticlih Griff unt ringesz umhêr schauete man nit mêr alsz diuster Gethan unte Geræll, dâ dî wenic Waidtmannen unt Ackersliut uf dên Almen sîc in siher Heimstat bevandten, umtên Windt in kalter Einsamkeit tôben zuo laszen. Allein der Rôtpeltz wares, dêm der Wêc ausz diunckler Hæl nit zuo weit unt imer unt imerfort muszten der træuen Mænner Klingen dî Hordt in îr Razerei zuo dên Pergen hin zuorueckewerffen untes war ein leidic Kampff welher einic unter înen Muot unte Lêben koszten that. [...]

Sô war esz nû aper dasz der jiungelic Galdûr, genant der Kiune unt verbundtner Ôberist desz Seneschalcks, mit sîn Gevolcschafft im Gewirre einesz Slahtgetiumelsz avhandten kâm unt sic in diunckel Than verirrt glaubte. Finszter sluoc dî Nacht um dî Mænner unt dâ îr grosz Theil, vom rôt Unholt in dî Vale gelockt, bluotig unte miurp dahêrstapffte, schîn înen dasz Ende alszbaldt kumen. [...]

Im Schatten desz erst Praioslihtes sant nû Herre Galdûr, von Hunger unte Kælt ermattet, ein Stoszgebêt zuor gœtelic Leuin, auff dasz sî îrer armen Sêlen gnœdic sei unt Erbarmen im Blicken uf der Riter holdesz Hertz zeige. Dâ warsz ûrplœtzelic unt zuo jêd Mannes Ueperraschen, dasz von itzt uf gleih dî Wolcken sic geteilt unt, in ein gœtelic Glimen getauht, ein Âr von stoltzest Auszmasz zuo dên Sterbelihen hinapstîg. Der Vôgel, wôl ein Kœnic sîn Art , fluoc, êrfurchtgebîtent Rûf von sic gêbent, giun Fîrûn von danen unt Galdûr unt sîn Geffærten volcten îm vol der Hoffnunc doh nit ôn Staunen. Nûmêr wîder von einic rondriânisch Krafft erquicket, gelancten sî slîszlih zuo ein schœn Tâl, durhwahsen von ein klancvol sprûdelnt Flusz, ueper dêm sic weithin sihtlic ein êhern Felzen erhôb. Dorten landete nû der schœn Âr unt alsz dî Mannen dên Felz erreicht warffen sî sic vôr dêm Gœterdîner in dên Schnê unt danckten der Unbesîgbâren fiur îr Gnadt, den dasz Wazzer desz Strôms versprâch înen Linderunc unt ein Stiuck desz Wêges erkant man ein Dorff von Fischern, dî înen baldt unte friundelic îre Hiulff anbôten, wôl wiszent dasz dên Ritern dî Gunst der Zwœlff gegêben.

Unt nah îrer Lôpreisunc unt Êrerbîtunc nâm Galdûr der Kiune all Gemarck, welh sî dêm Âr volcent durhquêrt, fiur dên Seneschalcke in Besitz unt tauffte esz uf dên Nâm Âdelersfluoc, zum Gedenck an dî Gnâdt der Leuin. Hîrauff schickte er nâh Zîten der Genêsunc Bôten an dên Herre Hêrmeister, welher îm alhîr dî Hult zuosagete unt dasz niu Lant alsz rehtes Lêhen verlî. Galdûr âper errihtete mit sîn Geffærtschafft dên Sitz sînes Waltens uf êben der Felzenspizze, welhe dî Ansaszen dên Hoihen Gruodt rîfen. Ein stînern Burc wardt dorten alszbaldt errihtet unt der Mârstal nante sic nah îr hîran von Gruodtfest. Dî ansæszic Fischer unte Jactleut erfriuten sic aldîweil an îrem niu Herre, welhen der Sêgen der Zwœlff zuo schiutzen schîn. [...]

–„Die Sage vom Adlerflug“ aus der Chronik der Sichelwachtmark zu Salthel, Abschrift auf Burg Grudfest, datiert auf das Jahr 541 BF

Dass die Gründung Adlerflugs im Jahre 336 genau so erfolgte, bezweifelt keiner seiner Bewohner – vermutlich nicht zuletzt, um der Bedeutungslosigkeit der Baronie etwas entgegenzusetzen zu können. Denn lange Zeit war das Lehen kaum mehr als eine Handvoll ärmlicher Dörfer, die von Fischfang, Steinbruch und der kargen Ausbeute des lehmigen Bodens lebten.

Die ersten 120 Jahre Adlerflugs (347465) fielen in die Zeit der Priesterkaiser und Herzogen-Wahrer zu Trallop, die den Rondra-Glauben unterdrückten und das Land ausbluten ließen. Galdur von Grudfest, der erste Baron Adlerflugs, starb zu Seiten seines Seneschalks Grifo, als die Praioten die Bärenburg einnahmen. Andere Angehörige der Familie wurden hingerichtet, weil sie sich der Kirche des Lichts widersetzten, der spätere Baron Dreufang hingegen verbündete sich mit der verhassten Obrigkeit. Mit der Absetzung des letzten Priesterkaisers 465 fiel jedoch auch er und sein Vetter Hasrolf wurde neuer Baron.

Unter dessen Herrschaft erlebte Adlerflug eine erste lange Zeit des Friedens und des Aufbaus. Auch die Rotpelze der Sichel (in den Gründerjahren ein großes Problem) verhielten sich ruhig, Gerüchten zufolge dank eines Abkommens mit den Siedlern, was aber heute von jedem ehrhaften Adlerfluger bestritten wird. Mit der Elfensippe der Éluarsían, die zuvor aus Angst vor den Praioten gut verborgen im Aarenwald gelebt hatte, trieb man nun Handel und gründete mit Alfenruh sogar ein Dorf in ihrem Stammesgebiet. So manche Worte, Legenden und Erfindungen sollen die Adlerfluger in dieser Zeit vom Schönen Volk übernommen haben.

Mit dem Rondrabund zwischen Baron Terkol und einer Tochter Herzog Jarlaks von Ehrenstein (der erst lange Zeit später heilig gesprochen wurde), brachen die Tobrischen Jahre (528601) in Adlerflug an, die einem durch den Adel vorangetriebenen kulturellen Austausch mit dem Herzogtum Tobrien unterlagen. Durch den zunehmenden Einfluss tobrischer Häuser in Adlerflug trugen diese jedoch auch ihre Machtkämpfe auf dem Rücken der Baronie aus, was für einige Spannungen sorgte. Der Orkkrieg (599601) forderte auch von den Adlerflugern ihren Tribut, da die Sichelwacht in diesen Tagen noch Grafschaft war und den Heerbann leisten musste. Die Abwesenheit so vieler Ritter hatte einen groß angelegten Überfall der Goblins zur Folge, der aber von Baron Aîlrik von Grudfest in der Schlacht am Wetterhorn (601) aufgehalten werden konnte, wofür man ihn noch heute als Schutzpatron gegen den Rotpelz ehrt.

Unter Baron Grimmhold konnte man nun, nachdem der Rathilswall zum ersten Mal seit vielen Jahren frei von Goblins war, gezielt und schließlich äußerst erfolgreich nach Eisenerz suchen. Die Gründungen der Bergbaudörfer Schieferthal, Ebersbinge und Helmsteyn fallen in diese Zeit und in Adlerflug zogen der Ingerimm-Kult aus Beonspfort und ein gewisser Wohlstand ein. Freilich stand man immer noch im Schatten seines mächtigsten Nachbarn, der Erzgrafschaft Uhdenberg, der man seit jeher die Zusammenarbeit mit den Rotpelzen übel nahm – obgleich Adlerflug von dem Handel mit der reichen Stadt profitierte, musste Uhdenberger Eisen doch in Sinopje umgeschlagen werden, bevor man es gen Trallop schiffen konnte. Die Ernennung des verschlafenen Dörfchens Sinopje zur Stadt durch Herzog Odilo im Jahre 670, wurde von Uhdenberg daher als kaum weiter beachtenswerte Provokation verstanden.

690 und 691 kamen Flüchtlinge des Junkeraufstands aus dem Herzogtum Tobrien und dem Bornland nach Adlerflug. Einige bornische Sitten, die der Baronie noch aus altvorderen Tagen erhalten geblieben waren (wie die Verehrung der Bienenmutter Mokoscha) fanden daher neuen Zuwachs, andere (zum Beispiel die Meskinnesherstellung) entstanden nun erst.

In den letzten Jahren des 7. Jahrhunderts wurde auch Adlerflug vom gefürchteten Sichelwachter Lindwurm heimgesucht, der viele Opfer forderte. Dem Bruder des damaligen Barons, Kerwulf, gelang es jedoch, den Drachen 696 im Zweikampf zu stellen und zu vertreiben, bis ihn schließlich (697) der Blitz traf.

Als Uhdenberg 755 seine Unabhängigkeit vom Mittelreich erklärte, unterlief der habgierige Baron Gille das von Herzog Thorulf erlassene Weidener Handelsverbot mit der Stadt. Fürstgraf Erzelhart von Uhdenberg unterstützte den Adlerfluger im Gegenzug mit ausgezeichnet gefertigten Waffen, die ihm dazu dienten, die anderen Sichelwachter Lehen zu überfallen. Markverweserin Rinelda von Binsböckel konnte dem kriegstreiberischen Baron jedoch in der Schlacht auf der Rathilsweide 761 ein Ende bereiten.

Der daraufhin in Adlerflug eingesetzte Vogt Herdan Leuenherz von Helmsteyn unterzeichnete zusammen mit den Baronen Schwarzensteins und Fuchshags den I. Uhdenberger Vertrag, der die Versorgung der Bergbaustadt gewährleistete und dafür den Rathilbaronien Schwarzenstein, Adlerflug und Fuchshag einen Zehnt am Uhdenberger Minengewinn versicherte. Trotz oder gerade wegen dieses Vertrages kam es in den folgenden Jahrzehnten immer wieder zu Streitigkeiten, woraus sich eine traditionelle Feindschaft zwischen Adlerflug und Uhdenberg entwickelte.

Die Blaue Keuche, die 818 auch den Norden Aventuriens erreicht hatte, machte jedoch vor beiden Ländern nicht halt und nur der tobrische Ritter und Therbûnit Kuno von Gabelweyhe verhinderte in Adlerflug die Auslöschung ganzer Dörfer. Zum Dank erhielt er die Hand der Baroness Sindaja, unter deren Herrschaft die Beziehungen zu Uhdenberg wohl noch am Besten waren: Fürstgraf Isenfold IV. von Uhdenberg verliebte sich in ihre jüngste Tochter Selinde und die beiden begingen den Travienbund. Zum Dank stellte Uhdenberg dem Haus Grudfest einen zwergischen Baumeister zu Verfügung, unter dessen Anleitung Burg Grudfest zu einer starken Wehr wuchs und Sinopjes Stadtmauern entstanden.

Die Arbeiten wurden 841 durch einen großen Brand auf Burg Grudfest für eine Weile verzögert. Faduhenne von Grudfest, eine andere Tochter Sindajas, ließ viele Jahre später (870) der Göttin Travia zu Ehren den Gänsetempel in Sinopje errichten, zum Dank, dass in dieser unglücklichen Nacht kein Mensch zu Schaden gekommen war. Ab dem Jahr 850 machte ein Tatzelwurm (manche sagen, es wäre ein Nachkomme des Sichelwachter Lindwurms gewesen) die Gellende Klamm unsicher. Erst der tapferer Donnerbacher Rondrianer Ingwald Lichtschlag von Baldûra konnte der Bestie (Gutzlogir gerufen) beikommen, ließ aber sein Leben dafür. Das machte ihn für die Adlerfluger und schließlich auch für die Rondra-Kirche zu einem Heiligen, der heute einer der Schutzpatrone der Baronie ist.

Trotzdem nagte Adlerflug in den folgenden Götterläufen am Hungertuch, was schlechter Regentschaft und mehr noch harten Wintern geschuldet war. Der härteste unter ihnen fiel auf das Jahr 909, später auch der Firungrimme genannt. In Adlerflug kam es zu Aufständen und in den Sennen des Rathilswalls wurden die Junker erschlagen. Mit Hilfe des Hauses Falkenstein, dem ihr Ehemann zugehörig war, konnte Baronin Fann die Bauern ihres Standes verweisen. Einige aber folgten ihrer Nichte, der Ritterin Luitpercht von Grudfest-Dragenfeld, die sich zu Sertlingen in ihrem Größenwahn als Herrscherin des Mittelreichs hatte krönen lassen, denn es waren die kaiserlosen Jahre (902933) und das Kaiserheil wurde vergeben wie Brotkanten an St. Badilak. Auch in Uhdenberg und Rathila herrschten in jenen Tagen sogenannte Kaiser. Letzteren hatte Luitpercht gar erzürnt, da sie immer wieder in die wohlhabendere Nachbarbaronie Fuchshag eingefallen war. Die Überfälle mündeten schließlich in der Fuchshager Fehde (910917), bei der sich die die „Marschälle“ Firl von Etzling zu Aarenwald (für Luitpercht) und Ugdalf von Hohenlot zu Dachsbockel (für „Kaiser“ Ansgar von Löwenhaupt zu Fuchshag) erbitterte Gefechte lieferten. Letztendlich gelang es Baronin Fann, Luitpercht aus Adlerflug zu vertrieben. Den „Kaiser“ von Fuchshag setzten die Ritter Herzog Wallfrieds III. nach wenigen Monaten ab.

Dann brach namenloses Übel über Adlerflug herein: Im Pandlarin erwachten die dämonischen Neunaugen und begannen sich auch im Rathil zu verbreiten. Innerhalb nur eines Jahres (919) brach der Schiffshandel völlig zusammen. Die Fischer und Treidler dachten, Panrathiel, die Herrin des Flusses, wollte sie strafen und entweihten ihr Heiligtum zu Sinopje. Nur der umsichtigen Herrschaft Baron Firnmars war zu verdanken, dass es keine größeren Aufstände gab.

Seine Unterzeichnung des II. Uhdenberger Vertrags 925 war im Nachhinein jedoch eine Fehlentscheidung. Da Uhdenberg seine Eisenwaren nicht länger verschiffen konnte, ließ Fürstgräfin Ingrimma II. von Uhdenberg den Rathilsweg nördlich des Flusses zur sogenannten Uhdenberger Straße ausbauen. Diese verlief weitestgehend durch Niemandsland und man konnte sich sich hohe Zölle durch das Herzogtum sparen. Der weite Weg über Land war jedoch gefahrenreich und der Vertrag versicherte den Handelszügen Bedeckung durch die Ritter Adlerflugs, wofür diese weiterhin an der Ausbeute der Minen beteiligt wurden. Das aber hatte zur Folge, dass es nicht mehr genügend Männer und Frauen gab, um das eigene Land zu beschützen: Firnmar selbst starb durch die Hand eines Raubritters.

Ganz Weiden wurde in den kommenden Jahrzehnten von Gesetzlosigkeit geplagt und die Herzöge und Grafen sahen tatenlos zu. Während der Weidener Unruhen 968 folgten die Adlerfluger dem Beispiel der Bärwalder Bauern und erschlugen aus Neid die Elfen in ihren Wäldern. Obwohl Baron Baeromar die Rädelsführer bestrafte und die übriggebliebenen Éluarsín um Verzeihung bat, war es für diese bereits zu spät: Die Elfen verließen Adlerflug für immer und zogen Richtung Salamandersteine.

Zusammen mit anderen Baronen ritt Baeromar 969 nach Trallop, um eine Einberufung der Landstände zu erzwingen und der Tatenlosigkeit Herzog Wallfrieds IV. ein für alle Mal ein Ende zu bereiten. Das Unterfangen war erfolgreich und schließlich brachen mit der Krönung Herzog Waldemars sicherere Zeiten in Adlerflug an.

Unter Baeromars Sohn Ulfing wurde eine reiche Erzader entdeckt und das Bergbaudorf Brockenfundt gegründet, worauf man in Adlerflug den II. Uhdenberger Vertrag 993 für nichtig erklärte – die versprochenenen Anteile waren von Uhdenberg seit den Weidener Unruhen ohnehin nicht mehr gezahlt worden. Der Tralloper Händler Gorge Kolenbrander rief daraufhin 994 die Uhdenberger Legion ins Leben, um den Händlerzügen auch weiterhin Schutz bieten zu können.

1002 starb in Uhdenberg der letzte Fürstgraf Isenfold V., Gerüchten zu Folge durch Mord. Ein selbsternanntes Minenconsortium übernahm die Regierung der Stadt, was in Adlerflug zutiefst verurteilt wurde. Soweit möglich, brach man alle Beziehungen zu Uhdenberg ab, lediglich die Anwesenheit der Uhdenberger Legion wurde mit der Adlerfluger Bulle – wenn auch unter Einschränkungen – genehmigt.

Der Zug der Tausend Oger Anfang 1003 sorgte dafür, dass auch Adlerfluger Ritter unter Führung ihres Baron freiwillig in die Schlacht an der Trollpforte zogen, aber glücklicherweise mit wenigen Verlusten daraus hervorgingen.

1005 kam es zu erneutem Streit mit Uhdenberg: Der Raubritter Kalping von Sichelbruch überfiel einen Handelstross des Minenconsortiums. Da der Übeltäter Adlerflug noch vor wenigen Jahren als Junker gedient hatte, verstanden einige Uhdenberger den Vorfall als Kriegserklärung (dass Kalping nach dem Mord an Baron Baeromar unter Aberacht gestellt war, hatte man scheinbar nicht gewusst). Mit Hilfe des Markverwesers Ralmir von Zornbrecht-Hauberach, dem Baron Schwarzensteins Thûan Fîrnbold von Erlbach und dem Handelshaus Kolenbrander konnte das Missverständnis jedoch geklärt werden, auch wenn sich einige Mitglieder des Consortiums hintergangen fühlten, zumal sie eine Gelegenheit verstrichen sahen, dem „Wadenbeißer“ Sinopje zu Leibe rücken zu können. Die Mehrheit der Uhdenberger Herrscher wurde sich jedoch mit Baron Ulfing einig, ein Kopfgeld von 100 Dukaten auf den Raubritter auszusetzen.

Im Efferd 1007 wurden zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten wieder Goblins im Rathilswall gesichtet. Die Adlerfluger verkannten die Gefahr und konnten dem darauffolgenden Ansturm unter Häuptling Inoffiziell: Gragh Krigscha zunächst kaum etwas entgegensetzen. Krigschas Absicht war es, das für die Goblins heilige Land um die Blutgrotte von den Menschen zurückzuerobern. Die Ritter der Sichel aus Salthel konnten Adlerflug schließlich befreien, doch das Land lag ausgeplündert danieder und der Rote Häuptling entkam ungestraft. Wenige Monate später drang er gar mit einigen Schergen in Burg Grudfest ein und wollte die Bewohner zu Geiseln machen, was in einem Blutbad endete, bei dem unter anderem die Baronin ums Leben kam. Nachdem der Goblin erneut fliehen konnte, wurde er schließlich in Schwarzenstein erschlagen.

Auf Geheiß Herzog Waldemars zog der in Trauer versunkene Baron Ulfing unter Markverweser Ralmir von Zornbrecht-Hauberach 1011 nach Gareth, um die Krone gegen Answin von Rabenmund zu verteidigen und kämpfte in der I. und II. Schlacht auf den Silkwiesen. Während seiner Abwesenheit konnte der Zwerg Sporlîn Sohn des Ronach den rechtmäßigen Lehensvogt Herdan Leuenherz von Helmsteyn öffentlich bloßstellen und des Amtes entheben. Als der Baron in sein Lehen zurückkehrte, war er ein gebrochener Mann und sprach Sporlîn ohne langes Zögern die Huld aus.

Seit dem Jahr 1013 herrscht nun ein Zwerg in Stellvertretung für den bettlägerigen Baron Ulfing über Adlerflug und allein die Götter wissen, wie es um die Zukunft des kleinen Lehens bestellt ist.

Götterwelt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wichtigsten Götter sind ohne Zweifel Rondra und Travia, deren Aspekte das Leben in der Sichelwacht prägen: Der Kampf gegen die mannigfaltigen äußere Gefahren und notwendige gegenseitige Hilfsbereitschaft sind den Menschen hier das tägliche Lied. Zudem spielt Rondra eine Rolle als Herrin der Gewitter (von denen Adlerflug im Spätsommer oft heimgesucht wird) und ist natürlich Schutzgöttin der Ritter, wohingegen Travia eher die Patronin des einfachen Volks ist, verspricht sie doch Erlösung von Hunger und Armut.

Andere Götter werden je nach Beruf verehrt: Peraine bei den Bauern und Viehtreibern, Efferd bei den Fischern (die ihn aber eher über seine Tochter Panrathiel verehren) und Ingerimm bei den Bergleuten und Handwerkern. Der Glaube an die Bienenmutter Mokoscha ist den bornländisch-norbardischen Wurzeln der Siedler zu verdanken, wird heutzutage aber fast ausschließlich von Imkern und Metkelterern ausgeübt.

Zu Firun beten vor allem die Jäger, Köhler und Holzfäller, seit den Tobrischen Jahren aber bisweilen auch der Adel – zumindest wenn man zur Jagd ausreitet oder in allzu grimmigen Wintern. In letzterem Fall wird aber eher noch seine milde Tochter Ifirn angerufen.

Alle übrigen Zwölfgötter nehmen eine sehr untergeordnete Stellung ein. Praios wurde durch den ausgeprägten Rondrakult fast verdrängt. Seine Aspekte Gerechtigkeit und Herrschaft vertritt hier die göttliche Leuin, Licht und Feuer werden (bedingt durch die lange Bergbautradition) eher Ingerimm zugesprochen. Insbesondere beim Adel hat der Götterfürst ein schlechtes Ansehen, da man die Herrschaft seiner fanatischen Anhänger über Weiden nicht vergessen hat, die auch viele Sichelwachter und Adlerfluger Leben kostete. Dass der Adler, der ja andernorts ein praiosheiliges Tier ist, hier als Kind Rondras verstanden wird, zeigt wie abgeschieden Adlerflug vom Einflussbereich der Kirche des Lichts ist.

Tsa und Boron werden nur zu bestimmten Anlässen zeremoniell geehrt, sie sind eher Hüter des Weges in das Leben und aus ihm heraus.

Hesinde findet, abgesehen von den wenigen Menschen, die des Lesens und Schreibens kundig sind, keine große Beachtung, außer als Schutzpatronin kluger Entscheidungen oder (ganz pragmatisch) gegen Schlangen.

Dass Rahja die Pferde schuf, weiß man auch hier, deswegen kennt sie der Adlerfluger hauptsächlich aus der Nordmähnenzucht. Die Liebe vertritt hierzulande Travia, da Geschlechtlichkeit außerhalb der Ehe ohnehin stark verurteilt wird. Die Adeligen schätzen die schöne Göttin noch als Herrin der Minne (die ja als umso ehrenhafter gilt, desto unerfüllbarer sie ist) und der Barden.

Phex wird hierzulande Phekor genannt und ist natürlich ebenso Gott der Händler wie Patron des Glücks. Der urtümliche Name geht aus der hierzulande sehr präsenten Sage hervor, nach der sechs der zwölf heutigen Götter Giganten waren und sich ihren Platz in Alveran erst erkämpfen mussten (der folgende Teil ist ein Auszug aus den Annalen des Götteralters in der Fassung des Weldmar von Arpitz):

„Und nachdem es der weise Ucurius vollbracht hatte, Götter und Giganten an eine Tafel zu bringen, auf dass sie ihrem Zwist für immer entsagten, ging es nun daran, wer von den Kindern Sumus Seite an Seite mit denen des Los zu Alveran und über das Dererad herrschen würde. Viele Menschenalter lang sollte dieses Gericht dauern.

Dem listigen Phekor gelang es schließlich, sich mit gewandter Zunge beim Herrn Praios gutzustellen. Weil er sich während der Schlachten auf der Schattenseite Deres versteckt hatte und den Göttern kein Harm gewesen war, durfte er durch das Tor Melliador gehen, um einen Turm in Alveran zu beziehen. Ihm folgte seine jüngere Schwester Tsa, die wie er friedfertig und frei von Schuld war und schließlich die gütige Peraine. Der trotzige Ingerimm und der grimme Firun folgten als letzte, dann verschloss sich die Himmelstür auf immer für die Übriggebliebenen und Menacor der Silberne und Famerlor der Löwe hielten fürderhin Wacht mit eisernem Blick.“

Einige andere Giganten bereuten zu spät, dass sie sich einst gegen die Götter gestellt hatten, versuchten ihre Taten jedoch wiedergutzumachen, als die Vielleibige Bestie des Namenlosen die Welt bedrohte, so berichtet Weldmar weiter:

„Als die drei Gigantinnen Mithrida, Sokramor und Hazaphar sahen, wie das schreckliche Wesen die Grundfesten Deres einzureißen drohte, da gingen sie zu den Göttern und sprachen: 'Ihr heiligen Zwölf! Feinde waren wir einst, doch haben unsere Brüder und Schwester eure Reihen geschlossen. Auch wenn wir es ihnen nicht gleichtaten und niemals in Alveran weilen werden, möchten wir ihnen im Kampf gegen den Weltenfresser beistehen, denn dieser ist der Feind von allem, was Sumus ist.'

Hernach verwandelten sie sich in mächtige Klingen, viele hundert Meilen lang und so schwer, dass nur die stärksten unter den Göttern sie anzuheben vermochten. Praios griff Hazaphar und Rondra hob Mithrida, doch die mächtige Sokramor konnte nur von Ingerimm gestemmt werden.

So zogen die drei Götter aus und zerschlugen die namenlose Bestie in abertausend Stücke, die der zornige Firun darauf mit Eis und Schnee bedeckte. Als aber der Kampf vorüberging, waren die Klingen so morsch und brüchig vom ätzenden Speichel des Wesens, dass ihre Träger sie zur Ruhe betten mussten.

So liegen sie bis heute auf dem Dererund und wir kennen sie als Rote, Schwarze und Gelbe Sichel. Wie aber Sumu einst ihren Leib ihren Kindern gab, schenkten auch die drei Gigantinnen ihre Leiber den Menschen, bevor Boron sie ein für alle Mal mit seinem gnädigen Segen bedachte.“

Aus dieser Sage geht gut hervor, warum der Adlerfluger nicht nur den Göttern, sondern auch ihren gefallenen Geschwistern huldigt. Da der Leib Mithridas die Rote Sichel ist, zu deren Füßen Adlerflug liegt, genießt diese natürlich besondere Verehrung.

Zu der Mutter aller Giganten, der uralten Sumu selbst, wird hingegen kaum gebetet, ja führt dies im Gegenteil eher zu Misstrauen, gilt man doch allzuschnell als Sumudiener (wie sich die böswilligen Druiden selbst zu nennen pflegen), der Kräfte anbetet, die zu alt und zu mächtig sind, um davon nicht verführt zu werden.

Die Kinder der Giganten, die Riesen, werden hingegen als deren Boten betrachtet, auch wenn man weiß, dass nicht alle den Menschen wohlgesonnen sind. Vier von ihnen hingegen sollen den Menschen sogar einiges vermacht haben:

„In jenen Tagen, da Giganten und Götter noch friedlich auf Dere wandelten, zeugte Sokramor die Schwarze vier Kinder unterschiedlicher Abkunft, die Mitleid mit den schwachen Menschenhatten.

Aarwen war der Erstgeborene unter ihnen und der Sohn Ingerimms. Aus seines Vaters Hallen brachte er das Feuer zu den Menschen, auf dass sie nicht mehr frieren mussten und sich gegen wilde Tiere verteidigen konnten.

Aarfir war der Sohn Firuns, doch von neiderfülltem Wesen, da er als Zweiter geboren war. Stets suchte er seinen Bruder zu übertreffen und gab den Menschen die Jagdkunst, auf dass sie sich nicht länger bloß verteidigen mussten, sondern Hatz auf die wilden Tier machen konnten.

Aargul war der Drittgeborene und sein Vater war Efferd. Wie dieser fühlte er sich dem Wasser verbunden und er knüpfte den Menschen das erste Fischernetz und schenkte ihnen das erste Boot, auf dass sie nicht länger auf das karge Leben an Land angewiesen waren. Dann aber ging er seinen zankenden Brüdern aus dem Weg und tauchte hinab in den großen See, den man heute den Pandlarin ruft.

Aarmar war der jüngste unter ihnen und er hatte keinen Vater, denn er wurde empfangen, als Peraine ihre Hand auf den Schoß der Sokramor legte. Er war der gütigste unter ihnen und brachte den Menschen den Ackerbau, auf dass sie nicht länger gezwungen waren umherzuziehen und endlich Dörfer gründen konnten.

Aarmars Gabe aber erzürnte den neidischen Aarfir und seitdem, so sagt man, geht er um in den Ländern der Menschen und reißt ihnen aus Bosheit die Dächer von den Hütten, wenn sie nicht seine schweren Prüfungen bestehen.“

Diese Sage (hier niedergeschrieben durch den reisenden Barden [?] von den Sicheln) kennt in Adlerflug jedes Kind und auch wenn die Meinungen darüber auseinandergehen, ob die vier Riesen noch auf Dere weilen, dankt man ihnen jedoch für ihre Gaben und bittet sie um Beistand.

Im Rathilswall verehrt man zusätzlich die beiden Töchter Mithridas, die sie vom Giganten Ogeron empfing, bevor dieser von den Göttern getötet wurde: Die böse Faenwild, die man von Zeit zu Zeit durch Opfergaben zu beschwichtigen versucht und die gute Faenlieb, die einen vor ihrer bösen Schwester schützt, wenn man sich gut verhält. Für brave Kinder sorgen die beiden Riesinnen damit allemal.

Dafür, dass die Baronie mehr als ein Mal von Drachen bedroht wurde, wird Umbracor verantwortlich gemacht. Als Rondra einst einen Herold suchte, ließ sie die beiden mächtigsten Drachen, Umbracor und Famerlor, im Zweikampf gegeneinander antreten. Wie jeder fromme Rondrianer weiß, gewann Famerlor, woraufhin Umbracor bittere Rache schwor. Er verpestete ganz Dere mit seiner Brut, die nun immer wieder jene heimsucht, die der Leuin treu ergeben sind.

Eine Besonderheit Adlerflug ist, dass seine Bewohner jedem Gott einen fliegenden Boten aus dem Tierreich zuordnen (zumeist einen Vogel), denn was fliegt, lebt näher am Wolkenschloss Alveran und muss wohl um den Willen der Götter wissen.

Diese Boten sind für Boron natürlich der Rabe, für Travia die Wildgans und für Peraine der Storch, andere Zuordnungen mögen dem Fremden jedoch etwas merkwürdig erscheinen: Von Hesinde kündet die weise Eule, von Rahja der schöne Pfau, von Tsa der bunte Regenbogenpfeiffer und von Phekor die listige Elster. Geweihte, aber auch kundige Laien können anhand ihrer Flugbahnen Einblick in göttlichen Pläne erhalten oder gar die Zukunft deuten, was das Beispiel der Schwalbe besonders gut zeigt, die hierzulande dem Efferd heilig ist. Ingerimms Bote hingegen ist die Fledermaus, die schon so manchen Bergmann aus tiefer Höhle an das rettende Praioslicht geführt hat. Denn wie man weiß, ist der Herr der Esse der einzige der Zwölf, der sich üblicherweise unter Tage aufhält. Dass Rondra als Bote der Adler zugeschlagen wird und Praios stattdessen der Falke, geht natürlich auf die Gründung Adlerflugs und mehr noch folgende Sage zurück (hier in einer Fassung Baron Radumars von Grudfest von 955 BF):

„Als die vier Riesen Aarwen, Aarfir, Aargul und Aarmar die niedergestreckten Leiber der drei Gigantinnen sahen, waren sie von Trauer erfüllt. Sie hatten Angst, dass ihr Geschlecht nicht zahlreich genug wäre, über die Gräber ihrer Ahnen zu wachen.

Das hörte die Frau Rondra und sie stieg herab zu ihnen und nahm ihnen einige Strähnen ihres Haars. Unter Aves wachsamen Augen fertigte sie ein stolzes Geschöpf daraus, das Efferd mit seinem Atem in die Lüfte hob.

Dies war Aarval, der Erste der Adler, der auf dem höchsten Gipfel der Roten Sichel thront, und er und seine Kinder überfliegen noch in unseren Tagen das Land, um über die Sicheln und ihre Bewohner zu wachen.“

Die Rotpelze sind für den frommen Adlerfluger deswegen mehr als eine bloße Landplage: Sie freveln den Göttern und schänden den Leib Mithridas, indem sie ihr mit unheiligen Ritualen Unleben einhauchen wollen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ulfing von Grudfest[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sporlîn Sohn des Ronach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Henja Fuchsenberg von Sertlingen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aartrude Stîn von Brockenfundt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herdan Leuenherz von Helmsteyn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Josold der Alte von Etzling[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Birsel Foldwin von Ebersbinge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kalping von Sichelbruch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Irdisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausführliche Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adlerflug - halboffizielle Beschreibung auf der Website des Herzogtums Weiden
  • Adlerflug - weitere inoffizielle Beschreibung des Lehens