Sieben Winde/Rezension

aus Wiki Aventurica, dem DSA-Fanprojekt
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Rezension von Marc Völker (2006):

Nur wenige DSA-Romane bieten dermaßen viele Hintergrundinformationen wie Sieben Winde. Der Autor hat hier sehr detailliert recherchiert und bringt dem Leser viel von Kultur und Lebensweise der Thorwaler im Detail näher. Leider geht diese Detailverliebtheit häufig zu Lasten des Leseflusses. Der Autor verwendet, wo immer es geht, thorwalische Begriffe, ohne dass der Roman ein Glossar mit den nötigen Erklärungen enthält. Statt dessen erläutert der Autor die Begriffe direkt bei der Verwendung im Text. Die damit einhergehenden Unterbrechungen der Erzählung wirken zunächst störend und auf Dauer regelrecht lästig.

Positiv fällt hingegen der Schreibstil des Autors auf. Die Texte sind extrem flüssig zu Lesen. Die dichte Atmosphäre, die der Autor mit seinen Worten produziert, versetzt den Leser mitten in Thorwal hinein. Das Talent von Matthias A.W. Ott liegt eindeutig auf diesem Gebiet. Die in einem Roman gefragte Qualitäten hingegen fehlen offenbar. Der Autor beweist hier ein extremes 'Talent', der Handlung jede Spannung zu rauben. Jedes Mal, wenn auch nur die Möglichkeit besteht, dass Spannung aufkommen könnte, überspringt der Autor die Szene und setzt später wieder ein. Interessant wäre hingegen, irgendwann einen Quellenband des Autors zu lesen.

Ein weiteres Problem ist, dass der Roman eigentlich überhaupt keine richtige Geschichte hat. Der Leser nimmt durch einen Erzähler am Leben von Asbahk von seiner Geburt bis zu Beginn jener Ereignisse, die im DSA-Abenteuer Die Dunkle Halle (2003) geschildert werden, teil. Jedoch führt Asbahk fast schon ein belangloses Leben ohne Besonderheiten. Er lernt zwar auf seinen Reisen diverse aventurische Persönlichkeiten kennen. Bei den jeweiligen Ereignisse, die im Übrigen zum Großteil aus der offiziellen aventurischen Geschichtsschreibung stammen, ist Asbahk jedoch zumeist nur Zuschauer.

Weiterhin ist die Handlungsweise der Protagonisten, insbesondere von Asbahk, häufig nicht nachvollziehbar. Die Charaktere tun oder lassen zuweilen Dinge, die für mich als Leser unverständlich waren.

Fazit:
Sieben Winde bietet sich als Ergänzung zur Spielhilfe Unter dem Westwind (2004) an. Viel theoretische Wissen aus der Spielhilfe wird in Sieben Winde in die Praxis umgesetzt. Daher ist das Buch eigentlich eine geeignete Vorbereitung für Spieler eines thorwalischen Helden. Die Frage ist nur, ob jemand die Muße aufbringt, als Spielvorbereitung einen Roman mit 376 Seiten zu lesen.

Auf Grund der oben genannten Punkte kann ich dieses Buch nicht guten Gewissens empfehlen. Für den Preis bekommt man innerhalb der DSA-Serie deutlich besseres Material. Da ändert auch die Tatsache, dass sich das Buch mit einer der beliebtesten DSA-Kulturen befasst, nichts an der Qualität. Große Thorwaler-Fans können vielleicht einen Blick auf das Buch werfen. Von mir erhält Sieben Winde 3 von 10 Punkten.