Ränkespieler & Rivalen/Rezension

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Rezension von Marc Völker (2004):

Bei Ränkespieler & Rivalen handelt es sich um die Siegerabenteuer des DSA-Abenteuerwettbewerbs "Der Goldene Becher" zur Hannover Spielt! 2003. Zumindest behauptet dies das Logo auf der Rückseite des Einbandes, der Text selbst gibt allerdings keinen Hinweis darauf. Die eigentlich obligatorische Einleitung fehlt in diesem Band ersatzlos. Jedenfalls ist Ränkespieler & Rivalen ein Abenteuersammelband mit drei Abenteuern für niedrigstufige Helden und Einsteiger.

  • Ein Hauch von Schmerz von Mark Wachholz führt die Helden in das Königreich Andergast, genaugenommen an die dort ansässige Magierakademie. Die Helden werden als "Prüfung" für die Abschlussprüflinge angeworben. Als es während dieser Prüfungen zu Sabotage kommt, geraten zunächst die Helden in Verdacht. Obwohl sie die Anschuldigungen gegen sich schließlich entkräften können, bleibt die Frage, wer hinter den Anschläge steckt, zunächst ungelöst. Es ist natürlich an den Helden, Licht in die Angelegenheit zu bringen.
Normalerweise beginnt ein Abenteuer mit einem Überblick über den Ablauf der Handlung, die beteiligen Personen und deren Motivation. Der Autor des Abenteuers hat hierauf bewusst verzichtet, um dem Spielleiter "auch ein wenig Rätsel zu gönnen". Ich persönlich kann diese Idee nicht nachvollziehen. Es handelt sich um ein Abenteuer und keinen Kriminalroman. Für mich ist es da selbstverständlich, dass der Spielleiter sich auf wenigen Seiten über den Inhalt der Geschichte informieren kann, um zu entscheiden, ob das Abenteuer für seine Gruppe geeignet ist. Ansonsten handelt es sich um ein solides "intrigantes" Abenteuer, dass durchaus zu gefallen weiß. Das Abenteuer ist grundsätzlich für unerfahrene unverbrauchte Helden, also solche, die man noch nicht in halb Aventurien kennt, geschrieben. Da es um die Aufdeckung einer Intrige geht, sollten die Helden über ein gewisses diplomatisches Vorgehen sowie eine gesunde Portion kriminalistischen Spürsinn und Neugier verfügen. Auch exotische Charaktere stellen kein Problem dar. Es sei jedoch gesagt, dass das Abenteuer mit einem Achaz etwas schwieriger wird.
  • Artistenschuh und rote Bälle von Armin Bundt spielt in Methumis, wo die Helden in eine Intrige am Herzoglichen Hof verwickelt werden. Ein Agent von Mengbillar und eine Borbaradianerin versuchen beide unabhängig voneinander, Einfluss auf den Herzog zu nehmen. Während der Agent aus Mengbillar die Tochter des Supremar-Cancellarios als Assasine gewinnt, versucht die Borbaradianerin ihr Glück mittels Beherrschungsmagie. Die Helden geraten mit einer Gauklerfamilie ins Kreuzfeuer der beteiligten Parteien und müssen nicht nur die Umtriebe verhindern, sondern auch einen der Gaukler vom Verdacht des heimtückischen Mordes reinwaschen.
Auch diesem Abenteuer fehlt der klassische Handlungsüberblick. Zumindest ist hier die Vorgeschichte kurz dargestellt. Auf Grund der horasischen Namensgebung wirkt das ganze jedoch recht verworren. Meiner Einschätzung nach wurde hier die Zugängigkeit der Geschichte zu Gunsten der Atmosphäre geopfert, der eigentliche Ablauf des Abenteuers bleibt für den Spielleiter vorab im Dunkeln. Dieses Abenteuer lässt wieder (fast) alle Helden zu. Charaktere, deren Loyalität der Schwarzen Allianz gilt, sollten hier allerdings außen vorbleiben. Und ob ein Goblin oder ein Firnelf an diesem Abenteuer Freude haben, steht quasi in den Sternen.
  • In Nach Rastullahs Willen von Ira Bagusat und Tobias Hamelmann treffen die Helden auf den jungen Delqu Al'Terraccq, der auf dem Weg zu einem novadischen Brautkampf ist. Delqu wirbt die Helden als Begleitung an. Am Ziel angekommen, stellen die Helden fest, dass mehr als ein Teilnehmer nicht mit offenen Karten spielt und fast niemand genau das ist, was er zu sein scheint.
Vom Aufbau her orientiert sich dieses Abenteuer mehr als die anderen an den klassischen Vorgaben. Die Autoren haben dem Abenteuer neben einer Zusammenfassung der Handlung auch die Beschreibung der Beteiligten vorangestellt. Das Abenteuer selbst wird besonders durch die unerwarteten Wendungen in der Handlung interessant. Leider haben es die Autoren dabei etwas übertrieben, so dass die Gefahr besteht, dass die Charaktere zum Ende unglaubwürdig wirken.

Das allgemeine Layout kränkelt etwas an den unterschiedlichen Autoren. Durch die verschiedenen Stile wirkt das Buch teilweise unübersichtlich. Vielleicht hätte es hier Sinn gemacht, dass allgemeine Layout durch einen unabhängigen Layouter erstellen zu lassen. Ansonsten haben die Autoren ordentliche Abenteuer abgeliefert und haben ausnahmslos das Potential zu professionellen Autoren, wenn auch bis dorthin noch etwas Arbeit vor ihnen liegt. In Anbetracht der Tatsache, dass es sich hier jeweils um Erstlingswerke handelt, erhält Ränkespieler & Rivalen von mir 7 von 10 Punkten.