Inoffiziell:Zug der Edlen

aus Wiki Aventurica, dem DSA-Fanprojekt
Autoren: Hina
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Kategorie: Spielerwelten
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Wie leider bei solchen frühen Briefspielprojekten oft der Fall, fehlt mir beim Zug der Edlen etwas der graue Realismus. Schließlich standen zu jener Zeit Vinsalt und Gareth noch kurz vor einem Krieg! Die Kirchen hatten sich zwar schon gegen Borbarad ausgesprochen, aber das muss so manchem patriotischen Liebfelder doch wie eine politische Einflussnahme des bekanntlich garethtreuen Heliodan vorgekommen sein, der aus der Mücke Borbarad einen Elephanten zu machen suchte, um das Friedensgesuch der Garether Unterhändler zu Oberfels religiös zu untermauern. Daher habe ich für meine Spieler eine Gegendarstellung im horaspatriotischen Bosparan-Herold zu den doch recht freundlichen Berichten im eher kosmopolitischen Bosparanischen Blatt (s. Weblinks auf der Hauptseite) verfasst:

Der Schandzug der Galahanisten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gleich und gleich gesellt sich gern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als wäre es nicht genug der Schmach, dass man zu Oberfels des Königs Brin von Mersingen-Paligan Gesandte hofiert, als kämen sie an Rang den Vertretern der Horas gleich, will uns eine einschlägige Journaille nun auch noch weiß machen, dass der Verrat an Land und Krone jener Yaquirier, die sich für ihn als Söldlingspack zu fechten auf die Fahnen geschrieben haben, nicht nur keine ehrlose Desertion, sondern gar fromme Pilgerfahrt von milites RONdrae sei. Wenig aber haben jene selbsternannten Schwertzügler gemein mit jenen Braven unter unseren Vätern und Vätersvatern, die sich zu Olbris und an Sta. Thalionmels Seite den Heiden entgegenwarfen. Die besten unter ihnen sind noch jene nachgeborenen Cavallieri, die in naiv-romantischer Begeisterung von Amazonenschenkeln träumen und sich erhoffen, eine jener Schwertmaiden als Trophäe einer gepflegten Aventiure mit sich heimzubringen. Unsere Anteilnahme mag ihnen gelten; unser Groll aber ihren Eltern, die es nicht verstanden, die junge Blüte yaquirischer Ritterschaft neben dem Mut auch zur Umsicht zu erziehen.

Von den Liedern der Bänkelsänger haben sie sich verleiten lassen, das Gerede vom Dämonenmeister, jenem Kinderschreck der Garether, für bare Münze zu nehmen, als sei der Namenlose selbst in die Welt gefahren. Waren denn alle Errungenschaften des Verstandes, der Renascentia vergebens, dass wir nun vor Omen des Dreizehnten Zeitalters schlottern als wie in den finstersten Tagen des Mittelalters? Wo doch die gelehrten Theologen nicht müde werden zu versichern, dass nach allen Rechnungen erst das Zwölfte uns bevorstehe! Es bleibt zu konstatieren: cui bono? Der Garetherkönig hat sich mit hintertobrischen Aufwieglern herumzuschlagen, wie übrigens jeder seiner Vorgänger vor ihm, mit einem renegaten Marschall und, wohl eben auch, mit einigen Zauberern. Nun, wenn sie ihre Magier nicht so viel geißeln würden, die Herren Garether, dann wollten die jetzt wohl den Spieß auch nicht umdrehen!

Mit der Verschlagenheit seines Wappentieres will uns der junge Fuchs davon abhalten, die Gunst der Stunde zu nutzen und endlich Oberyaquirien zu befreien, indem er einen mundanen Krieg als dräuende Apokalypse uns zu verkaufen sucht. Würde ein Garether Marschall etwa davor zurückschrecken, die Gunst der Stunde zu nutzen, wenn der Horas‘ Legionen gerade wider die Ketzer aus Alanfa fochten? Natürlich nicht, denn zur Erinnerung an jene, die es vergessen haben mögen: Herr Brin ist ihr eigen Fleisch und Blut! Wer auf solch einen klassischen Randolphschen Winkelzug also hereinfällt, der möge sich nicht wundern, wenn, alsbald die Tobrier erst in ihre Schranken verwiesen sind und die Scheiterhaufen zu Gareth brennen wie einst zu Zeiten der Priesterkaiser, die Almadaner Dragoner erneut vor Oberfels stehen; diesmal aber mit dem Schwert in der Hand statt der Vertragsfeder.

Es nimmt dann auch nicht Wunder, dass neben solch „achtbaren Gestalten“ auch so manch Geächtete diese Gelegenheit nutzen, einer ehrenrührigen Verbannung zuvorzukommen. Die Mühlen des Ucurihofes mahlen langsam, und die Causa Galahan legt noch immer wöchentlich neue Seilschaften und Handlanger an den Tag. Fein heraus ist der, der einer Vorladung mit dem Alibi entgehen kann, er sei auf unbestimmte Zeit verreist, um geschwind dem wiedergekehrten Bethanier das Handwerk zu legen. Zu Gareth nimmt man solche Gestalten gern auf, allen Dementi zum Trotz, ganz als hätten sie also doch bei der Verschwörung zum Blutkonvent nach des Füchsleins Willen gewaltet. Wie ernst es aber diesen Galahanistenzüglern mit ihrer vorgeblichen bannstrahlerischen Hexenfresserei ist, lässt sich leicht daran erkennen, dass sie niemand anderen zu ihrem Gonfaloniere erkoren haben als den selbst unter dem Verdacht des Borbaradianismus stehenden Tikaler Geron Cornaro Berlînghan.

Wer aber wahrhaftig aus ehrlicher Götterfurcht gegen Ketzer und Dämonen vorgehen will, für den hätten wir da eine Adresse: Die Neue Residenz zu Gareth. War es doch Hal der Verblendete, der sich selbst für göttlich hielt und allerhand Schwarzkünstler an seinem Hof sammelte, dieweil dessen Erben heute, da sie des Schicksals Strafe für die Saat seiner Verderbtheit ernten, falsche Frömmigkeit feilbieten. Als dereinst Belen-Horas gleichsam frevelte, da begannen die Dunklen Zeiten und die Grenzen des Bosparanischen Reiches zerfielen. Als Hela-Horas es tat, da kam die Dämonenschlacht von Brig-Lo, das Kaisertum fiel und Bosparan wurde ganz verheert. Heute, da sich Hal, der Blasphemische, zum Gott ausrief, kamen Tausend Oger, ein Orkensturm, und zuletzt nun die Maleficaren und ihr Dämonenmeister über sein Reich. Wer wären wir, einer solch offensichtlichen Götterstrafe im Wege zu stehen? Wir verbleiben also in stiller Hoffnung - und wer hätte je gedacht, dass man solches einmal hoffen sollte? – dass die Schreiberlinge vom Puniner Yaquirblick rechtbehalten mögen mit ihrer Behauptung, dass sich Saboteure des Adlerordens unter die Schwertzügler gemischt und eine Invasion in Oberyaquirien vorzubereiten im Sinne hätten.

Horasino Lameus ya Glasal