Inoffiziell:Die Geschichte vom Kristallenen Herz

aus Wiki Aventurica, dem DSA-Fanprojekt
Autoren: Mungo
Art: Erweiterung
Kategorie: Abenteuerausarbeitung zu Die Einsiedlerin
Spielerwelten: Dieser Artikel erweitert die offizielle Spielwelt oder wandelt sie ab.
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Im Abenteuer "Die Einsiedlerin" wird nur wenig auf den Fluch eingegangen der auf der Binge Ungorosch lastet. Dieses Märchen der Angroschim kann als Anregung und Spielerhandout für weitere Abenteuer in der Binge dienen. Viel Spass damit. --Mungo 12:53, 10. Jul. 2009 (CEST)

Die Geschichte vom Kristallenen Herz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einer längst vergessenen Binge vor langer Zeit lebte der Bergmann Orgosch. Orgosch und sein Freund Bigosch waren einfache Bergleute und das Glück des Strahlers war ihnen bisher nie sehr hold gewesen. Eines Tages jedoch öffneten die beiden eine große Druse tief in den Eingeweiden des Berges. Als sie mit ihrer Grubenlampe hineinleuchteten sahen sie ein Funkeln von hunderten von Kristallen die aus den Felsen, durchzogen von Adern blutroten Astenils, hervorwuchsen.

In der Mitte der Druse jedoch erstrahlte der größte Rubin den die Zwerge jemals gesehen hatten und eine große Gier ihn zu besitzen überkam sie. Bigosch löste den Stein vorsichtig aus dem Felsen und willig glitt er in seine Hände. "Lass ihn mich sehen!" rief Orgosch. "Nein" sagte Bigosch. "Er soll alleine mir gehören!". Orgosch griff nach dem Stein, Bigosch wehrte sich und bevor sie sichs versahen rangen sie in tödlicher Umklammerung. Da zog Orgosch seinen Drachenzahn und schnitt Bigosch in den Hals auf das das Blut in einem Schwall über ihn und den Kristall strömte. In seiner Gier barg er den so errungenen Rubin an seiner Brust worauf ein großer Schmerz ihn umfing und um ihn die Welt in Blut versank.

In seinem Traum erschien ihm ein goldener Drache der auf einem riesigen Hort aus rotem Golde saß. "Dein Opfer erfreut mich Orgosch wie lange keines mehr." sprach eine Stimme zu ihm. "Willst du mir dienen? Ich werde dich zum größten Bergmann deines Volkes machen und unermesslicher Reichtum soll der deine sein." "Ja!" sprach Orgosch. "Das wirst du dann nicht mehr brauchen." sagte der Drache und seine Klaue drang in Orgoschs Brust und nahm ihm sein schlagendes Herz und setze den Rubin dafür ein.

Kreischend erwachte er in der Dunkelheit und als er auf sein Brust blickte schien es ihm als würde ein rotes Leuchten daraus hervortreten, genau da, wo normalerweise das Herz eines Zwerges sitzt. Ohne eine Gefühlsregung blickte er auf Bigoschs Leichnam. Orgosch kannte viele bodenlose Klüfte unter dem Berg und in eine solche warf er den Leib seines Freundes (nicht ohne sich zu vergewissern das er ihm auch alles abgenommen hatte was von Wert war).

Er kehrte zu seinem Volk zurück und seine Lüge, das Bigosch in eine Kluft gestürzt war, schien seiner Sippe glaubwürdig genug. Von nun an gelang Orgosch alles was er versuchte. Er brachte große Mengen Asthenil, Zwergengold und Gold zurück aus dem Berg. Außerdem barg er viele wertvolle Steine. Und er wurde zum größten Bergmann der Zwerge und die Zwerge wurden reicher durch seine Erfolge. Während andere Zwerge jedoch Feste feierten und Angrosch huldigten zog sich Orgosch immer mehr zurück. So vergingen einige Jahre.

Misstrauisch verdächtigte Orgosch bald jeden der Sippe ihm seine Schätze stehlen zu wollen und zog sich tiefer in den Berg zurück. Die Tunnel unter der Binge durchzogen das ganze Gebirge und man konnte auf der einen Seite hinein und auf der anderen hinausgehen. Dort, tief unter dem Berg hortete er seine Schätze und begann alsbald auf ihnen zu schlafen. Die restlichen Zwerge betrachteten diese Entwicklung mit Sorge. Vor allem der Erzmeister Bregolan begann einen schlimmen verdacht zu schöpfen. Er rief die Geister der Ahnen an um Bigosch aus den Hallen Angroschs zu rufen und der Geist Bigoschs berichtete Bregolan was geschehen war.

Daraufhin sandte der Bergkönig seine Krieger aus und Bregolan führte sie an. Niemand war bisher in Orgoschs Höhlen vorgedrungen und so mussten sie lange suchen. Schließlich jedoch führte sie Bregolan in eine von Fackeln erhellte Grotte. Er erblickte viele Dinge dort, die einige Zwerge schon seit einiger Zeit vermisst hatten. Orgosch aber war versunken in den Anblick seiner Reichtümer als sie die Grotte betraten. "Orgosch" sprach Bregolan ihn an. "Wie weit hast du dich von uns, deinem Volk entfernt? Bist du noch in der Lage zu uns zurückzukehren? Komm mit mir und ich bin sicher Angrosch wird dich wieder in Gnade aufnehmen."

Orgosch aber war voller Wut als er die Eindringlinge erblickte. "Diebe!" rief er, und immer wieder "Verfluchte Diebe!". "Wartet nur, mit der Macht des Goldenen werde ich euch vernichten!" Und da wo noch vor kurzen Orgosch als Zwerg stand da war nun Orgosch der Tatzelwurm. Und sein Anblick und Gestank waren so bestialisch, dass die meisten der Zwerge Reisaus nahmen. Nur Bregolan und sein Bruder Ragolan blieben. Ragolan war ein großer Held seines Volkes und mutig stellte er sich mit seinem Lindwurmschläger dem Tatzelwurm Orgosch entgegen. Bregolan aber rief die Macht der Elemente an und beschwor ihre Wut auf das Ungetüm.

Doch jede Wunde die sie Orgosch schlugen verheilte sogleich, denn da wo sein Herz sein sollte brannte nur heiß der Kristall. Schließlich flohen die Brüder und mit letzter Kraft ließ Bregolan hinter sich den Tunnel einstürzen. Sie kehrten zurück und berichtetem dem König was vorgefallen war. Von nun an konnte kein Zwerg mehr alleine die Bergwerke betreten. Immer wieder verschwanden Bergleute in den Schächten und der Reichtum der Zwerge verblasste. Noch mehrmals versuchten die Zwerge zu Orgoschs Grotte vorzustoßen, doch schon auf dem Weg dorthin wurden sie von grässlichen Wesen angegangen und die Krieger der Angroschim starben beim Versuch Orgosch und seine Ungeheuer zu bezwingen, ohne ihm ein Haar krümmen zu können.

Bald griffen auch Missgunst und Gier unter den Zwergen um sich wie eine Krankheit. Oft stritt Bruder mit Bruder und nicht selten flogen die Äxte. Schließlich kam die Zeit, da die Angroschim unter ihrer Armut litten und hungerten denn selbst die Pilzhöhlen waren am Ende nicht mehr sicher. Einer nach dem anderen verliessen die Zwerge die Binge, bis schließlich der König mit seinen letzten Getreuen den Berg verließ. Bregolan. der als letzter ging, beschwor einen mächtigen Diener der Elemente damit der Fluch Orgoschs ihnen nicht Folgen möge und versiegelten das Tor der Binge auf das ihr Name auf immer vergessen werde.



Anmerkung: In meiner Kampagne befand sich Ungorosch an der Südflanke des Finsterkammes, daher die Anspielung auf das im offiziellen Kanon nicht erwähnte Asthenil. Asthenil (siehe "Sternenschweif (1994)") ist in meinem Aventurien ein (sechstes) magisches Metall, das durch die Durchdringung von Kupfer mit Sphärenkraft entsteht und sich vor allem zur Herstellung von Wurf und Schusswaffen eignet. Die Erwähnung von Asthenil dient in meiner Kampagne als Hinweis auf die Lage der Binge im Finsterkamm.--Mungo 13:08, 10. Jul. 2009 (CEST)

Hinweis: Es empfielt sich, das Kapitel Tasfarelel im Tractatus contra Daemones zur Ausarbeitung eines Abenteuers aus dieser Geschichte zu studieren.--Mungo 13:26, 10. Jul. 2009 (CEST)