Auf die Spieler eingehen

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Tipps für Spielleiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Spielleiter (=Meister) ist gleichzeitig Erzähler aber auch Dompteur der Heldengruppe. In gewisser Weise muss er die Helden steuern, ohne ihnen das Gefühl zu geben, gesteuert zu werden.

Ein unerfahrener Spielleiter wird aus einem Abenteuer einfach nur die vorgegebenen "Allgemeinen Informationen" vorlesen und dann den Helden Gelegenheit zur Interaktion geben.
Das kann oftmals trotzdem zu einer guten Stimmung führen, hat aber in einer Vielzahl von Fällen durchaus Schwächen.

Ein erfahrener Meister hingegen wird kaum einen Text vorlesen, es sei denn, es handelt sich um eine so spezielle Information, die eins zu eins weitergegeben werden muss. Stattdessen wird er versuchen, die Geschichte aus dem Abenteuer auf die Heldengruppe angepasst zu erzählen, wobei er darauf bedacht ist, auf die besonderen Fähigkeiten, Vor- und Nachteile der Helden oder ihre Neigungen einzugehen. In vielen Situationen wird er so auf den jeweiligen Held eine Szene maßschneidern können. Manchmal bietet sich auch die Aushändigung von (selbst erstellten) Handouts an, z. B. Schriftstücken, auf Zettel notierte und übergebene Träume, Gegenstände, zugeklebte Papierbriefchen (Phiole mit grünlicher Flüssigkeit, vor Benutzung dem Meister übergeben), etc.

Beispiel für eine mögliche Rollenspielsituation:

Der Spieler ist z. B. ein Streuner
Der unerfahrene Meister erzählt bspw.: Ihr seid jetzt in der Stadt. Du siehst einen Bettler. Was machst du?
Der erfahrene Meister hingegen erzählt eher so: Nach den unheimlichen Erfahrungen, die du in der Wildnis gemacht hast, fühlst du dich wohl, wieder einmal in der dir vertrauten Umgebung einer Stadt zu sein.
- In den Straßen herrscht hektische Betriebsamkeit. Achtlos eilen Passanten über den Platz. Der Markt hat wohl gerade erst geschlossen.
An einer Hauswand gelehnt steht ein in Lumpen gehüllter, alter Greis. (Sinnenschärfeprobe würfeln lassen; dann bei Erfolg:) Dir fällt auf, dass sein Hemd eine leichte Ausbeulung aufweist.
Sehr konzentriert verfolgt er mit seinen Augen wohlbetuchte Passanten. Dann richtet er seinen Blick auf dich. (Dann schaut der Meister den Spieler erwartungsvoll an.)

Ohne längere Vorbereitung geht es kaum. Außer, man kennt das Abenteuer bereits (in- und auswendig).

Die Kunst besteht auch darin, den Helden immer wieder den Ball zuzuspielen. Die Helden können nur dann rollenspielgerecht agieren, wenn sie eine auf sie zugeschneiderte Umgebung erfahren.

Spieler ist Wie den Ball zuspielen? Oder wie reagiert die Umgebung?
Adliger Bei entsprechender Gewandung werden Dorfbewohner zurückhaltend und ehrfürchtig sein. Passanten werden von sich aus den Weg freimachen.
Geweihter Jede höhere Persönlichkeit wird grundsätzlich zuerst das Wort an den Geweihten richten, egal wie muskelbepackt die Begleiter sind. Einzelne Bewohner werden eine Bitte vortragen oder sogar von sich aus ohne Aufforderung eine Opfergabe überreichen, vor allem, wenn es am Ort keinen Tempel zu diesem Gott gibt.
Gaukler Wird mitunter als der letzte Dreck behandelt. Passiert eine Straftat oder Diebstahl, wird er zuerst verdächtigt.
schwerbewaffnet Einwohner werden wie erstarrt blicken und im Zweifelsfall schnell im Haus verschwinden. Möglicherweise sind sogar die Straßen wie leergefegt, wenn die Helden ins Dorf marschieren.
begabt (Gefahreninstinkt) (Mitten im Kampfgetümmel: verdeckte Gefahreninstinktprobe des Meisters) "Aus den Augenwinkeln bemerkst du eine Bewegung." Spieler reagiert. "Nach dem du deinen Kopf zur Seite gedreht hast, erkennst du, kaum sichtbar hinter einem Busch versteckt, eine Frau in schwarzer Gewandung, die mit einer Armbrust auf dich angelegt hat."