Geschlechtergerechte Sprache: Unterschied zwischen den Versionen
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*Es sind nicht ''Experten'' gefragt, sondern ''Fachleute''. | *Es sind nicht ''Experten'' gefragt, sondern ''Fachleute''. | ||
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Version vom 26. Januar 2021, 20:09 Uhr
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Geschlechtergerechte Sprache (de) ist für Das Schwarze Auge kein primäres Thema und es wird nur sporadisch den Versuch unternommen, sie zu verwenden. So gibt es z.B. in einigen Solo-Abenteuern den Begriff Heldenperson anstatt Held oder Heldin. Der gelegentliche demonstrative Gebrauch des generischen Femininums zeigt zwar die grundsätzliche Zustimmung zur Gleichstellung der Geschlechter, ist aber sprachlich kein Fortschritt. Seit jeher werden häufig auch dann generisch männliche Begriffe verwendet, wenn das sprachlich ohne künstliche Konstruktionen vermeidbar wäre. Es gibt keine systematischen Versuche, die DSA-Produkte entsprechend zu verbessern.
Der offensive Gebrauch geschlechtergerechter oder gar als feministisch empfundener Sprache wird von vielen der meist männlichen Spieler und oft sogar von Frauen je nach Intensität als störend oder gar provokativ empfunden. Eine demonstrative Verwendung in den DSA-Produkten könnte sich daher als Verkaufshindernis erweisen. Es gibt allerdings diesbezüglich weder größere Versuche noch wurde entsprechende Marktforschung veröffentlicht (vermutlich gibt es keine), daher können allenfalls begründete Vermutungen angestellt werden und das Vorurteil könnte falsch sein.
Gleichstellung
Grundsätzlich definiert Das Schwarze Auge die Gleichstellung der Geschlechter (nicht ganz dasselbe wie Gleichberechtigung) als per se gegeben und ignoriert das Fehlen einer diesbezüglich passenden Sprache. Die sprachliche Ungleichheit ist daraus folgend also per Definition kein Symptom einer fehlenden Gleichstellung oder Gleichberechtigung. Ob geschlechtergerechte Sprache propagiert, gefördert und angewendet wird, ist demnach im Sinne des Spiels keine Notwendigkeit, sondern eine Frage der persönlichen Vorlieben und Bestrebungen.
Beispiele
Sowohl die in den Produkten verwendete Sprache als auch die aventurischen Sprachen können im Sinne Feministischer Linguistik verbessert werden, ohne bereits von Ulrich Kiesow abgelehnte, unnötig komplizierte Formulierungen zu verwenden. Die Beachtung von Strategien der geschlechtergerechten Sprache und von Richtlinien für einen nichtsexistischen Sprachgebrauch kann dabei hilfreich sein. Meistens läßt sich sprachlich mehr erreichen, als anfänglich für möglich gehalten wird.
Dieser Sprachgebrauch ist für die meisten Menschen ungewohnt, erfordert Anstrengung und Übung und hat natürliche Grenzen, da die reale Sprache oft nicht die Merkmale aufweist, die für eine geschlechtergerechte Formulierung notwendig wären. Da Fantasy jedoch bereits von ihrem Wesen her konventionelle Grenzen überschreitet, sind Experimente, Weiterentwicklungen und Grenzüberschreitungen grundsätzlich als inspirierend und damit als wünschenswert anzusehen.
Reale Beispiele
- Universitäten und Akademien haben nicht Lehrer und Studenten, sondern Lehrkräfte und Studierende.
- Schiffe haben keine Mannschaft, sondern eine Besatzung.
- Die Stärke von Militär-Einheiten wird nicht in Mann, sondern in Personen oder eher archaisch in Köpfen bzw. Seelen angegeben. Auch die Trennung in Bewaffnete und Trossleute kann sinnvoll sein.
- Es sind nicht Experten gefragt, sondern Fachleute.
- Alrike und Alrik nehmen nicht als Vertreter der Magier am Rat der Helden teil, sondern vertreten die Magierschaft oder Magierzunft beim Heroischen Rat.
Erfundene Beispiele
- Vokabeln können sich am lateinischen Vorbild orientieren, weiter entwickelt werden und Artikel und Endungen aufweisen, die das grammatische Geschlecht anzeigen oder auch nicht.
- Pardir = Pardir ohne Angabe des Geschlechts; daraus folgend: Pardiro = Mann, Pardira = Frau, Pardiroi = Männer, Pardirai = Frauen; weiterhin: Pardiru = wie ein Pardir aussehendes Ding, Pardirui = pardirähnliche Dinge
- Südliche oder erfundene Dienstgrade orientieren sich an einer einfachen Endungs-Regel: -e = unbestimmt (Plural -es oder -i) und als Lemma verwendet, -a = weiblich, -o = männlich.
- Die männlichen / weiblichen / sächlichen grammatischen Artikel der / die / das bzw. einer / eine / eines werden um eine geschlechtsneutrale Form ähnlich dem englischen the bzw. a ergänzt, also de oder d' als bestimmte und en oder 'n als unbestimmte Form. Diese Variante ist im Prinzip ein Versuch, Neusprech zu etablieren und erfordert weitaus mehr Eingewöhnung als die Verwendung von Suffixen. Andererseits wird gerade (2020 AD) in der Interview-Sprache von Politiker*innen sowie der Tagesschau und ähnlichen Medien versucht, die Genderstern*chinnen zu etablieren.
- Erfundene Sprachen wie z.B. Sindarin können sich an der Kreation von Plansprachen orientieren und von vornherein festlegen, daß nur geschlechtlich getrennte Lebewesen entsprechende geschlechtsspezifische oder neutrale Artikel, Pronomen und Suffixe aufweisen und Sachen dem entsprechend nur sächliche bzw. unbestimmte grammatische Formen aufweisen.
Weblinks
- Google: Leitfäden zur geschlechtergerechten Sprache, von Universitäten, sonstige