Rezension von Marc Völker (2003):
Berge aus Gold ist eine indirekte Fortsetzung des Abenteuers Brogars Blut. Die Brilliantzwerge haben sich ein Tal im Raschtulswall als neue Heimat ausgewählt. Um über die endgültige Besiedlung des Tals zu verhandeln, wurde von König Cendrasch eine Delegation nach Fasar entsandt, die spurlos verschwunden ist. König Cendrasch bitte daraufhin die Helden, das Schicksal der verschollenen Delegation zu ergründen und die Verhandlungen zum Abschluss zu bringen. Breits auf dem Weg müssen sich die Helden mit einem Dämon aus der Domäne des Tsafaelel und einem verräterischen Emir, der die vermisste Angroshim gefangen hält, auseinandersetzen. Nachdem die Helden den Emir (hoffentlich) besiegt und die Angroshim befreit haben, geht die Reise weiter nach Fasar. Dort angekommen, wird eine erneuter Anschlag auf die Matriarchin der Angroshim verübt. Gleichzeitig wird dem Sultan eine uraltes Artefakt geraubt, dass für die Verhandlungen über die Besiedelung des Tals unverzichtbar ist. Nun ist es an den Helden, in klassischer Detektivmanier herauszufinden, dass sowohl der Anschlag als auch der Diebstahl auf das Konto eines den Erzdämonen Tsafaelel verehrenden Diebeskultes geht.
Nachdem die Helden den Kult zerschlagen und das Artefakt zurückgeholt haben, können die Verhandlung erfolgreich abgeschlossen werden. Daraufhin brechen die Helden zur zukünftigen Heimstatt der Brilliantzwerge auf, um festzustellen, dass die Höhlen, die sich die Angroshim als Heimat auserkoren haben, bereits von den Karfunkelelfen bewohnt sind. Dabei handelt es sich um degenerierte Nachfahren der Hochelfen, die hier für ihren Gott Reichtümer anhäufen. Vor den Toren der Zitadelle des Erzes kommt es zum Showdown. Die Helden müssen verhindern, dass der Schlüssel zur Zitadelle in die Hände Tsafaelels fällt.
Grundsätzlich sind für das Abenteuer alle Helden zugelassen. Es sollte sich jedoch wenigstens ein guter Kämpfer und ein Vollzauberer in der Gruppe befinden. Ein Geweihter wäre zudem noch hilfreich. Natürlich sollten es keine Helden sein, die nicht bereit sind, für die Angroshim zu arbeiten. Die Helden sollten zudem über diplomatisches Geschick für die Verhandlungen, etwas Gassenwissen für die Ermittlungen in Fasar und über ausrechende Kenntnisse in Wildnistalenten verfügen.
Das Abenteuer gliedert sich in drei separate Abschnitte. "Die Simia-Flamme der Luft" handelt von der Suche nach den vermissten Angroshim. "Der Sultan der Diamanten" beschäftigt sich mit den Verhandlungen und Ermittlungen in Fasar, und "Das Haupt des goldenen Drachen" handelt schließlich von der Reise in den Raschtulswall. Die Besonderheit dabei ist, dass jeder Abschnitt mit einem minimalen Mehraufwand als separates Abenteuer gespielt werden kann. Grundsätzlich werden für Berge aus Gold aus dem eigentlichen Regelwerk keine Regional- und Quellenbände benötigt. Jedoch sind Dunkle Städte, Licht Wälder und Borbarads Erben äußerst hilfreich.
Berge aus Gold gehört zu den Abenteuern, die das nötige Potential haben, um später einmal ein Klassiker zur werden. Die Handlung ist rundum schlüssig und stimmungsvoll. Etwas negativ fällt lediglich der spärliche Umgang mit Illustrationen und der verhältnismäßig hohe Preis auf. Trotzdem darf hier jeder, der etwas für Zwerge und/oder Tulamiden übrig hat, bedenkenlos zuschlagen. Von mir gibt es daher auf der Scala von 1-10 immerhin 9 Punkte.