Todeswanderer/Rezension
Rezension von Marc Völker (2004): Der Roman Todeswanderer erzählt die Geschichte der jungen Nivesin Celiska, die als einzige eine zunächst unerklärbare Krankheit, die über ihren Stamm hereinbricht, überlebt und sich allein auf eine gefährliche Reise durch den aventurischen Norden begibt, um ihre Tante zu finden. Sie erkennt im Laufe der Zeit, dass die Seuche kein Zufall war und dass sie auch einem bestimmten Grund als einzige überlebt hat. Außerdem regt sich in ihr das Wolfserbe, das nicht immer nur von Vorteil ist. Todeswanderer ist durchweg flüssig und spannend zu lesen. Die Geschichte ist gut in den aventurischen Hintergrund eingebunden. Dennoch merkt man, dass es sich um ein Erstlingswerk handelt. Die Geschichte wirkt gelegentlich ein wenig "zusammengewürfelt". Man nehme einen sympathischen Charakter, einen Bösewicht und ein paar Fanatiker ... Yvonne Gees hat als Hauptprotagonistin ihres Erstlingswerk eine Person "wie du und ich" ausgewählt. Celiska ist keine klassische Heldenfigur. Sie ist eher eine ganz normale junge Frau, deren Welt plötzlich und unerwartet auseinanderbricht und die daher gezwungen ist, ihre eigenen Grenzen zu überwinden. Dadurch entwickelt sich Celiska zu einem echten Sympathieträger und es fällt leicht, sich mit ihr zu identifizieren. Auch Celiskas Gegenspieler bleibt kein gesichtsloser Schurke, sondern hat klar nachvollziehbare Motive für sein Handeln, was ihn trotz allem menschlich macht. Die Autorin wirft den Leser mitten in die Handlung hinein. Das dürfte für Leser, die der DSA-Gemeinde entstammen, auch kein Problem darstellen. Für jemanden, der mit der Welt der Nivesen nicht vertraut ist, sieht die Sache ganz anders aus. Hier wäre eine etwas gründlichere Einführung sicherlich sinnvoll gewesen. Fazit: |