Elementare Gewalten/Rezension

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Rezension von Gial (2013):

Der Rückentext ist durchaus vollmundig: "Elementare Gewalten gewährt Ihnen erstmalig einen tieferen Einblick in die jahrtausendealte Kunst des aventurischen Elementarismus.", "Im Anhang finden Sie zudem [...] eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Beschwörungen." und "Spielwerte der [...] Elementarwesen".

Was finde ich in Elementare Gewalten? Ich finde seitenweise Fluff-Texte, die großenteils direkt relativiert werden, also nicht einmal unbedingt den aventurischen Alltag des Elementarismus anhand von Beispielen repräsentieren. Bei den Grundlagen wird über die Heptalogie spekuliert, dann aber mit der Hexalogie fortgefahren. Es folgen reichlich einzelne Personen und Wesen (ja, nicht Typen sonder Individuen). Die Regelergänzungen bestehen aus mäßig originellen Elementarzaubern, die teilweise so offensichtlich aus der Zauberwerkstadt entstehen, dass ich hier keinen Mehrwert sehe, neuen Kreaturen - ob man Elementardrachen möchte oder nicht ist Geschmackssache, so ganz bekomme ich das aventurisch noch nicht stimmig und neuen Glyphen - mit eher sehr exotischer Verbreitung, die man als SL überwiegend auch eher nicht in der Gruppen haben möchte.

Als Ergänzung, dies also als Einleitung und Anhang, hätte ich das durchaus verstanden. So bleibt jedoch das auf der Strecke, was den durchschnittlichen Spieler wohl als erstes interessieren wird - wie beschwöre ich denn nun und was kann das Ding dann? Die "Schritt-für-Schritt-Anleitung" entpuppt sich nämlich als Stichwortliste, die lediglich listet was man in WdZ nachlesen muss. Angesicht Errata und veraltetem LCD wäre hier eine wirklich Zusammenfassung der Regeln ein Minimum gewesen. Was dann jedoch die Beschworene Wesenheit für einen tut, das findet man nun auch nicht heraus, denn die übrigens im recht starken Widerspruch zu WdZ stehende Tabelle, die den Kern der Zusammenfassung bildet, schweigt sich über die konkreten Werte für die Wesenheiten aus - bitte in WdZ nachschlagen. Wie ich herausfinde wie weit mich der Luftdschinn tragen wird oder wie lange der Feuerdschinn für mich kämpfen wird, das finde ich ebenfalls nicht heraus - wieder WdZ bitte.

Inhaltlich bleibt von mir also kein gutes Haar an Elementare Gewalten. Handwerklich frage ich mich was der bräunliche Hintergrund soll. Ich möchte das Buch gut lesen können - wie altes Pergament sieht es sowieso nicht aus, soll es auch nicht, ich will es gut lesen können. Gut lesbar würde auch gut nachschlagbar umfassen, doch fehlt dem Buch ein Index, lediglich ein Inhaltsverzeichnis ist vorhanden. Ob ich Dienste nun finde oder nicht, ob ich meine Grundmodifikation der Kontrollprobe finde - man muss halt das Buch komplett durchlesen und mit eidetischem Gedächtnis feststellen, dass man dazu nichts findet.

Einband und Lesezeichen sind wie seit einigen Jahren üblich einwandfrei.

Fazit: Es bleibt mir unklar für welche Spieleranforderung(en) Elementare Gewalten geschrieben wurde. Wie schon der Dämonenband gibt es am Spieltisch keinen Mehrwert und ist weniger interessant als selbst ein schlechter Roman - mit dem man den Fluff zum Thema besser darstellen könnte, oder mit einem Abenteuerband oder... Ich kann Elementare Gewalten somit niemandem empfehlen - selbst eingefleischten Elementarmagierspielern mit Hang zum Hintergrund nicht wirklich. Die wenigen Anregungen aus dem Fluff ergeben niemals ein sinnvolles Preis-Leistungs-Verhältnis.