Benutzer:Rondrian/Münsteraner Runde/Chronik.Hartmann.Baron von Menzheim

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Hartmann wird Baron von Menzheim (HES 1016 BF)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hesinde 1016 BF, Trallop, Bärenburg

Hartmann betrat den behaglichen Thronsaal, der von dem schweren Ofen in der Raummitte auf eine erträgliche Temperatur gehalten wurde. Die meisten anderen Räume der Bärenburg waren recht kalt und zugig, vor allem in diesem Winter. Es war bereits zur allgemeinen Ansicht geworden, dass der Winter von 23 Hal der härteste seit Menschengedenken war und damit lag der Weidener sicherlich nicht ganz falsch. Der Herzog saß am Kopfende eines groben Eichentisches und seine Miene hellte sich merklich auf, als er Hartmann sah. Eine Seltenheit in diesen Tagen, denn die Ereignisse der vergangenen Wochen hatten den umsichtigen und ansonsten so tatkräftigen Herrscher eine tiefe Sorge ins Herz gepflanzt, die ihn schwer bedrückte. „Ah! Hartmann! Gut dich zu sehen.“, donnerte Waldemar. „Setz dich mein Junge, ich habe dir was zu sagen…“, der Herzog grinste verschmitzt, wodurch er wie ein großer Junge aussah. Ein ziemlich stark behaarter Junge wohlgemerkt! „…also, es is ja so, dass die Sache in Menzheim…“, intuitiv schlug er mit seiner rechten Hand ein Sonnenrad, um das Böse abzuwehren, was aber nur von einer schwarzen Katze unter dem Tisch gesehen werden konnte, sie aber wohl kaum interessierte (oder etwa doch…), „…mir einen Baron genommen hat und das Land nun einen neuen Herrn braucht. Du weißt ja, dass der Grafenthron von Baliho nich mehr frei is, da Brin ja nun der Herr der Grafschaft is. Er is zwar ein feiner Kerl, aber ich hätte doch lieber einen Weidener auf Räuharsch gehabt, aber gut, ich will über Praios‘ Ratschluss nich meckern, is schon Recht so… Naja, als ein Falkenstein hättest du ja Ansprüche auf den Titel gehabt, aber da ich damals dachte, nun ja, Du seiest tot? Na ja, wie auch immer. Ich kann dir jedenfalls nur eine Baronie anbieten. Menzheim liegt immerhin in Baliho, und das Land ist auf jeden Fall fruchtbarer als das ehemals falkensteinsche Zippeldinge und tüchtige Leute hats dort auch, die dir treue Lehnsmänner und –frauen sein werden. Mit Brin habe ich das schon geregelt und er hat mir da freie Hand gelassen – feiner Kerl der Junge! Na, was sagst du?“ Erwartungsvoll blickte Waldemar Hartmann an.
Sprachlos schaute Hartmann in das bärtige Gesicht des Herzogs. „Baron Hartmann Falkenstein von Menzheim“, das hatte Klang. Ja, vor wenigen Jahren wäre dieser Moment die Erfüllung all seiner Träume gewesen... Aber heute? Hatte er nicht allem Weltlichen widersagt, als er das schwarze Gewand des Herrn der Toten anzog? Immer noch blickte Waldemar abwartend in das Gesicht seines Ritters, der ihm so viel verdankte. War das Verärgerung, die dort begann über das Gesicht des „Bären“ zu ziehen? Da brach es aus Hartmanns Kehle „Mit Rondra, Maß und Mut, für den Herzog für Weiden, ich bin Euer treuer Lehnsmann“ und damit ließ er sich auf sein linkes Knie sinken und beugte das Haupt vor seinem Landesherrn. Er würde ihm ein treuer Vasall sei, aber noch mehr als das hatte der Ritter das Gefühl, dass der Titel und die damit verbundenen Ressourcen ihm Türen würde öffnen, die ihm und seinen Gefährten sonst verschlossen bleiben würden.
„Fein! Das ist ein Wort!“ Über das breite Gesicht des Herzogs zog sich ein noch breiteres Lächeln. „Nun denn, so sprecht mir nach“, mit diesen Worten trat der Herzögliche Haus- und Hofmeister von Weiden, Dankwart von Weißenstein aus dem Schatten, der ihn bisher in der Ecke, seitlich des Throns verborgen hatte. Getreulich sprach Hartmann die alte Formel des Lehnseids nach, die der „Kanzler“ ihm vorsprach. Als er geendet hatte, fühlte Hartmann, wie starke Arme ihn packten und auf die Beine zogen. Noch ganz gefangen von der würdigen Zeremonie traf sein Blick den des Herzogs, der ihm strahlend auf die Schulter klopfte. Sich dem Tisch zuwendend sagte er zu Hartmann: "Du musst dem Grafen natürlich auch noch deine Aufwartung machen, aber das soll der Brin schon selber regeln. Wen du zu deinem Vogt machst, kannst du ruhig selbst entscheiden. Such dir aber jemanden, dem du blind vertrauen kannst, denn du wirst ja sicher wegen deinem Boron-Orden oft unterwegs sein, oder? Aber jetzt lass uns erst Mal einen Bärenschießen", sprach er und brach in johlendes Gelächter aus, während er sich wieder an dem stabilen Holztisch niederließ. Und während er gemeinsam mit Hartmann den ersten Humpen ansetzte, machte sich Dankwart von Weißenstein auf den Weg in die Kanzleistube, um die Lehnsurkunde aufsetzen zu lassen. Einer musste schließlich darauf achten, dass alles seine Ordnung hatte im Land des Bären.