Vorlage:Nav Gruppenchronik Mülheimer Runde

1015 BF (22 Hal)

Praios

Heridian, die Geweihte Novara, Ianfhar, Atres und Tarian verlassen pünktlich zum 1. Praios Punin, um nach Riva zu reisen.

Rondra

Im Svellttal umging die Gruppe alle orkischen Zollstationen (was Ianfhar nur akzeptierte, da es sich ja um Orks handelte). In Tiefhusen, wo Novara die Rahjafessel sehen wollte, war das jedoch nicht möglich. Die gesamte Gruppe hielt den Atem an, als sie sich dem Stadttor näherten - doch entgegen aller Ankündigungen zahlte auch Heridian brav Zoll, anstatt die Orks zu erschlagen.

Efferd

Riva
Erst im Efferd erreichte die Gruppe schließlich Riva, wo von Ungolf und Tjalf jede Spur fehlt. Nach einer kurzen Stadtbesichtigung richteten sich Heridian und Novara im Rahjatempel ein, während sich der Rest eine Herberge suchte, in der Tarian und Atres sich ein Zimmer teilten, während Ianfhar mit dem Schlafsaal Vorlieb nahm. Kurz nach dem Einschlafen wurde Atres durch ein Niesen geweckt - das nicht von Tarian, sondern von unter seinem Bett kam. Als er nachsah, fand er dort eine junge hübsche Frau namens Fina, die sich, nach eigenen Angaben, dort versteckt hatte, weil sie von ein paar üblen Schlägern wegen einer Schatzkarte durch den ganzen hohen Norden nach Riva gejagt und nun hier gesucht wurde. Interessiert hakte Tarian nach, um was für eine Schatzkarte es sich denn handelte, woraufhin Fina erzählte, dass es von einer reichen Frau stammte, die vor zwei, drei Generationen mit einem Schatz vom Golf von Riva ins Bornland reisen wollte, den Schatz jedoch hatte irgendwo in der Wildnis zurücklassen müssen, um schneller voran zu kommen und nicht in Schnee und Kälte zu sterben. Fina hatte das Tagebuch samt einer Karte, auf der die Lage des Schatzes eingezeichnet war, schließlich in einem 'leer stehenden Haus' im Bornland 'gefunden'. Atres vergaß über sein Misstrauen seine guten Manieren nicht und erlaubte der jungen Frau zu bleiben, ja, er bot ihr sogar sein Bett an, während er auf dem Boden schlief.

Auf Schatzsuche!
Am nächsten Morgen trafen sich alle mit Fina im Rahjatempel, wo auch Heridian und Novara von der Geschichte erfuhren. Nach einiger Diskussion beschloss die Gruppe, Fina zu beschützen und außerdem mit ihr auf Schatzsuche zu gehen. Ianfhar war wenig begeistert, wurde aber mit dem Hinweis überredet, dass sie doch einmal daran denken sollte, wieviel Gold sie dann den Tempeln spenden könnte. Da es in den hohen Norden gehen sollte, begab sich die Gruppe zum Marktplatz, wo Heridian all sein Gold zusammenkratzte, um Winterausrüstung, Zelte usw. zu erstehen, während Novara sich darum kümmerte, Packpferde aufzutreiben. Auf dem Marktplatz trafen sie auf Ungolf, der gerade von seiner Jagd zurückgekommen war. Nachdem auch er von der Schatzsuche erfahren hatte, bat er beim Kontor darum, ebenfalls einen Ausflug in den Norden unternehmen zu dürfen. Ein Verwalter genehmigte ihm das mit der Auflage Pelze eines bestimmten Werts mitzubringen. Ungolf erzählte auch, dass Tjalf schon längst wieder abgereist war, um mit Gorm Glimmerdieck zurück nach Havena zu reisen.
Auf dem Rückweg zum Rahjatempel, wo nun auch Fina zu ihrer Sicherheit übernachten soll, lernte die Gruppe das erste Mal die Leute kennen, die Fina verfolgten, da sie in einer Gasse von diesen aufgehalten und aufgefordert wurden, Fina herauszugeben. Natürlich lehnten Heridian und Atres ab, woraufhin sich die üblen Gesellen wieder verzogen, da auch sie keinen Ärger innerhalb der Stadtmauern und das Auftreten der Garde provozieren wollten.

Gelogen!
Als Atres, Tarian, Ungolf und Ianfhar am nächsten Morgen in ihrer Herberge frühstückten, kam Heridian dazu, mit der Nachricht, dass er sich in der Stadt ein wenig über Fina kundig gemacht hatte. Dabei hatte er herausgefunden, dass Fina nur die halbe Wahrheit erzählt hatte. In Wahrheit waren ihre Verfolger professionelle Kopfgeldjäger, die sie als im Bornland gesucht Diebin verfolgten. Noch ehe sie lange über diese Neuigkeit diskutieren konnten, kamen auch Novara und Fina dazu, woraufhin Fina zur Rede gestellt wurde. Zunächst bestritt sie alles, ehe sie sich in Ausreden verstrickte und schließlich ignoriert wurde. Derweil wurde beschlossen, dass man sie dennoch nicht diesen wenig vertrauenserweckenden Gestalten ausliefern wollte, sondern stattdessen selbst mit ihr ins Bornland reisen würde, wo sie dann das von ihr gestohlene und weiter verkaufte Diebesgut wieder auftreiben und dem Besitzer mit einer Entschuldigung zurückgeben sollte, um die Tat wieder gut zu machen. Fina reagiert wenig begeistert, war aber anscheinend froh, nicht ausgeliefert zu werden. Und da man ja nun schon einmal auf dem Weg ins Bornland war, konnte man ja auch gleich noch den Schatz mitnehmen.
Um die Kopfgeldjäger loszuwerden, wandte sich Heridian an die Garde und bat sie, doch das Quartier der Leute mal etwas näher in Augenschein zu nehmen, weil diese verbotene Waffen mit in die Stadt gebracht hätten (eine Idee von Fina). Anschließend brach die Gruppe Richtung Norden nach Keamonmund auf.
Abends erreichten sie ein Dorf und quartierten sich in einer Schenke ein, deren Wirt sie überreden konnten, sie bei ihm unterkommen zu lassen. In Erwartung der Kopfgeldjäger wurden natürlich Wachen aufgestellt. Tatsächlich klopften nachts Leute an die Tür der Schenke, und die Gruppe konnte mit anhören, wie jemand nach ihr fragte. Der Wirt stammelte wenig überzeugend, dass die Leute mittlerweile weiter gereist seien, woraufhin die Kopfgeldjäger aber dennoch wieder abzogen.

Efferd, was ist hier los?
Eilig packten alle daraufhin ihre Sachen zusammen und verließen die Stadt in Richtung Süden, während sich ein unheimlicher Nebel über das Dorf legte und ihren Aufbruch verschleierte. Um ihre Verfolger zu täuschen, schlug sich die Truppe wenig später nach Osten in die Wildnis, um in einigem Abstand parallel zur Küstenstraße zu reisen und so eventuellen Hinterhalten zu entgehen.
Am Morgen des 12. Efferd überraschte Heridian Ianfhar, die die letzte Wache hatte: Es war ihr Tsatag, und er schenkte ihr einen kleinen silbernen Peraineanhänger. Später am Tag gelangte die Gruppe zum Oblomon, der sich an dieser Stelle nicht überqueren ließ, so dass die Gruppe zur Straße zurückkehren musste, wo sich laut Ungolf eine Brücke befand. Dort angekommen stellten sie allerdings fest, dass die Brücke vor einiger Zeit eingestürzt war, und beschlossen, den Fluss näher an der Küste in seinem Delta zu überqueren. Da es allerdings schon spät war, übernachteten sie erst ein weiteres Mal am Ufer.
Am nächsten Morgen stellten sie entsetzt fest, dass der Wasserspiegel des Oblomon über Nacht stark angestiegen war, so dass eine Überquerung nun auch an dieser Stelle unmöglich schien. Da niemand von ihnen am Meer aufgewachsen war und sich damit auskannte (und es sich hier außerdem um einen Fluss handelte), konnte sich keiner dieses Phänomen erklären, und so beteten sie zu Efferd, damit er das Wasser wieder sinken lassen möge. Und tatsächlich! Wenige Stunden später war der Wasserspiegel wieder auf dem Niveau des Vortags angekommen, so dass die Truppe nach einem Dankgebet an Efferd wieder aufbrechen konnte.
Im Delta selbst wartete die nächste Überraschung auf sie: Auf einer Insel hockte eine nasse, schlotternde Gestalt, die aussah wie ein sehr großer Mensch (größer noch als Ianfhar), aber eine fast rabenschwarze Haut hatte. Zu ihrem Glück schien das Wesen ihre Sprache zu verstehen und erzählte, dass es aus dem tiefen Süden stammte. Das war aber auch schon das einzig hilfreiche, dass dem Mann zu entlocken war, denn ansonsten stammelte er nur ziemlichen Unsinn über die Götter und seine seltsame Haut, die angeblich ein Geschenk Praios' sei. Nichtsdestotrotz halfen unsere ewig hilfreichen Helden dem armen Mann aus dem Delta und nahmen ihn auch mit, als sie erneut die Straße überquerten, um sich ein wenig östlich davon ein Lager einzurichten.
Auf dem Weg dorthin schien sich der seltsame Mann, der sich als Seychaban ay Bra'bak vorstellte, wieder beruhigt zu haben, denn nun konnte man doch einigermaßen vernünftig mit ihm reden. Als er fragte, was die Gruppe in den Norden führe, ließen sich Heridian, Fina und Tarian verschiedene Ausreden einfallen, die Seychaban jedoch nicht zufrieden stellten. Selbst Ianfhar merkte, dass der Mann ihnen kein Wort glaubte und erzählte ihm deshalb die Wahrheit über Fina, ließ jedoch die Angelegenheit mit dem Schatz unter den Tisch fallen. Es stellte sich heraus, dass der Mann ein besonderes Interesse daran hatte, die Gerechtigkeit zu wahren, weshalb er darauf bestand, die Gruppe ins Bornland zu begleiten, um sicher zu gehen, dass Fina ihrer gerechten Strafe zugeführt würde. Diese Angelegenheit verbesserte das ohnehin schon sehr gute Verhältnis zwischen Fina und Ianfhar außerordentlich, besonders da der Mann Fina nahezu jeden Augenblick misstrauisch beäugte, damit sie auch ja keine Gelegenheit zur Flucht bekam. Derweil versuchten Heridian und Novara als die Geistlichen der Gruppe, den Mann von seinen seltsamen Ansichten die Götter betreffend abzubringen, was ihnen aber nicht so schnell gelang.

Rahja wird zu Olorande
Am nächsten Tag erreichte die Gruppe endlich Keamonmund, wo sie sich nach einer Herberge umsahen. Noch ehe sie eine fanden, entdeckten Novara und Heridian ein Bordell, dass den in ihren Augen anstößigen Namen Rote Rahja trug. Empört stürmten sie in das Gebäude, um den Wirt dazu zu bringen, das Etablissement umzubenennen, doch der dachte gar nicht daran, sondern drohte ihnen stattdessen, sie durch ein paar Schläger hinauswerfen zu lassen, sollten sie nicht Ruhe geben. Als eine Frau schließlich auf Novara losging und die Geweihte schlug, verlor Heridian die Kontrolle und schlug die Frau so gut wie tot, woraufhin es zum Kampf kam. Atres machte sich derweil daran, die Frau mittels Abrakadabra zu retten. Ianfhar brachte Novara aus dem Kampfbereich und führte sie aus dem Gebäude - nur um einer größeren Gruppe von Jägern und anderen gegenüber zu stehen, von denen einige sie mit gespannten Bögen bedrohten. Immerhin war der Großteil dieser Leute selbst ein treuer Kunde des Bordells und kannte die Frau, von der es hieß, die Fremden hätten sie erschlagen. Als schließlich alle Helden - mit Ausnahme von Atres, der immer noch am heilen war - das Bordell verlassen hatte, wurden sie aufgefordert ihre Waffen abzulegen und sich zu ergeben. Als Heridian zögerte, machte der Anführer der Jäger deutlich, dass er die augenscheinlichen Mörder augenblicklich erschießen lassen würde, sollten sie dieser Aufforderung nicht sofort nachkommen, so dass schließlich alle nachgaben.
In der Schenke Firunsheil setzte sich der Anführer der Jäger schließlich mit Heridian, Novara und dem Wirt zusammen und ließ sich erzahlen, was genau vorgefallen war. Dabei gelang es dem Mann zwischen beiden Parteien zu vermitteln, und der Wirt stimmte zu, sein Bordell ab sofort nach seiner besten Mitarbeiterin zu benennen: Rote Olorande. Als die Angelegenheit gerade geklärt war und alle aufstehen wollten, um wieder ihrer eigentlichen Arbeit nachzugehen, betrat ein edel gekleideter Mann die Schenke und verlangte bestimmt, darüber aufgeklärt zu werden, was hier vorging. Er stellte sich als der Bürgermeister (nach Rivaner Vorbild) von Keamonmund vor, der natürlich darüber Bescheid wissen müsse, was in seiner Stadt vorging. Daraufhin waren sich alle einig, dass doch eigentlich überhaupt nichts passiert war.

Eine Bootsfahrt, die ist lustig...
Nach einer Übernachtung ging die Reise auf einem flachen Boot, das auch die drei Pferde transportieren konnte, weiter den Ceamon hinauf. Die Gruppe genoss es, einmal nicht laufen zu müssen, und selbst Heridian fühlte sich nicht allzu unwohl, schließlich war der Fluss ja nicht so tief und das rettende Ufer nicht so weit weg. Das änderte sich am nächsten Nachmittag schlagartig, als dem Boot ein Flößer entgegen kam, der sich so ungeschickt anstellte, dass sein Floß mit dem Boot zusammen stieß. Dabei wurden alle an Bord ordentlich durcheinander gewürfelt, und die Kapitänin Gildelind und Atres fielen über Bord. Beide fielen unglücklich auf im Wasser verborgene Steine, so dass sie nicht selbst schwimmen konnten und wohl ertrunken wären, wenn sich nicht ein paar mutige Matrosen gefunden hätten, sich an den glotzenden Helden vorbeizuschieben, ins Wasser zu springen und die beiden zu retten. Als Atres sich bei seinen Kameraden über die mangelnde Hilfsbereitschaft beschwerte, kam heraus, dass außer ihm selbst niemand auch nur in Ansätzen schwimmen konnte, und schon gar nicht gut genug, um damit auch noch jemanden zu retten... So waren doch alle froh, als die Reise auf dem Boot am Abend auch schon wieder beendet war, als sie in Koskjuk ihre Zelte aufschlugen.

Haben wir euch!
Am nächsten Morgen folgte der Aufbruch nach Uta, das im Tagebuch als nächster Ort genannt wurde. Der Weg führte zunächst durch dichten Nadelwald, um dann in Steppe überzugehen. Abends versuchte Fina, Heridian und Atres dazu zu bringen, sie mit in ihrem Zelt übernachten zu lassen. Da das Zelt der männlichen Reisegefährten mit vier Leuten aber bereits belegt war, musste wohl oder übel einer der Männer dann zu Ianfhar und Novara ziehen - und dafür schlug sie Seychaban vor. Ianfhar und Novara weigerten sich, den dunkelhäutigen Riesen in ihr Zelt zu lassen, so dass Fina wohl oder übel doch wieder bei ihnen einziehen musste. Heridian, der sich denken konnte, warum es Fina so wichtig war, aus dem Zelt zu kommen, nahm Novara daraufhin beiseite und bat sie, etwas zurückhaltender gegenüber ihren Mitbewohnerinnen zu sein.
Nach zwei Tagen Marsch erreichte die Gruppe Uta, wo sie sich endlich einmal wieder in einer Herberge einquartieren konnten. Die Herberge hieß Drei Orken und wurde von einer kräftigen, älteren Frau mit Namen Oka Hermgerd geführt. Leider war Oka doch nicht so nett, wie sie zunächst schien, denn schon kurz nach dem Genuss ihres ersten Bieres (oder Weines oder Wassers) fühlten sich alle so müde, dass sie schnell zu Bett gingen. Es schien ihnen, als erwachten sie gleich darauf wieder, allerdings befanden sie sich nicht mehr in ihren Lagern. Stattdessen hatte man sie entwaffnet und im nahen Stall an zwei Pfosten gebunden, Hände und Füße gefesselt. Nur Fina fehlte, die wohl von den Kopfgeldjägern mitgenommen worden war. Draußen tobte mittlerweile ein Sturm, so dass hin und wieder ein Blitz den Stall hell erleuchtete.
Heridian, der als Anhänger Rahjas Erfahrung mit Fesselspielchen hat, gelang es, seine Hände aus den Schlingen zu ziehen. Noch ehe er jedoch die anderen befreien konnte, betrat der Anführer der Kopfgeldjäger Jannik den Stall, so dass Heridian so tat, als sei er immer noch gefesselt. Jannik spottete ein wenig über die Unfähigkeit der Gruppe und wedelte demonstrativ mit dem Tagebuch, dass er Heridian abgenommen hatte, als plötzlich ein Blitz in direkt in den Stall einschlug und das trockene Stroh in Brand setzte. Erschrocken floh Jannik aus dem Stall und ließ dabei das Tagebuch fallen, so dass Heridian es schnell an sich bringen konnte. Derweil hatte Atres seinen Stab zu sich befohlen, den er nun in das Flammenschwert verwandeln konnte, mit dem Heridian dann die anderen befreien konnte. Bis er das geschafft hatte, war die Gruppe jedoch schon vom Feuer eingeschlossen. Einige besaßen genug Mut, um durch die Flammen in Freiheit zu springen, aber Novara, Ianfhar und Tarian bestanden darauf, sich lieber von Heridian retten zu lassen. Da das Feuer auch den Ausgang des Stalls für die Pferde versperrte, konnten diese nur befreit werden, in dem Atres mit dem Abrakadabra die Nägel löste, die die Bretter der Stallwand zusammenhielten. Anschließend konnten sie die Stallwand auseinander nehmen und so die Pferde ins Freie führen.
Mittlerweile waren auch einige Dörfler auf den Brand aufmerksam geworden, und mit ihnen und der Wirtin sowie ihrem Sohn, die die Helden noch wecken mussten, machte sich die Gruppe daran, den Brand zu löschen. Dies gelang nicht zuletzt auch dadurch, dass Efferd die Bemühungen unterstützte und heftige Regenfälle auf das Dorf herabließ.
Anschießend gestand Oka, den Kopfgeldjägern verraten zu haben, dass die Gruppe sich in ihrer Herberge befand. Heridian redete ihr ins Gewissen, denn immerhin hatte sie zwei Mitglieder der Rahjakirche an zwielichtiges Gesindel verraten, ließ sie ansonsten aber in Ruhe. Da an Schlaf ohnehin nicht mehr zu denken war und niemand wusste, wann die Kopfgeldjäger zurückkehren würden, brach die Gruppe sofort auf, um das Dörfchen Nija mit dem Borontempel zu suchen, von dem im Tagebuch die Rede war.

Eine sichere Zuflucht
Kurz nach ihrem Aufbruch stieß auch Fina wieder zur Gruppe, die zwar von den Kopfgeldjägern entführt worden war, aber wieder entkommen konnte. Wenig später folgten sie dem Lauf eines Baches, der schließlich in einen kreisrunden See mündete, der keinen Abfluss zu besitzen schien. Als sie diesen umrundeten, fiel Ianfhar ein Baumstamm auf, der scheinbar auf die den See umgebende Felswand zuschwamm und dann in ihr verschwand. Als sie den anderen davon erzählte, war Fina sofort Feuer und Flamme, dieses ungewöhnliche Ereignis zu untersuchen, so dass die Gruppe am See ihr Lager aufschlug.
Während der Rest noch mit dem Aufbau der Zelte beschäftigt war, machten Fina und Atres, der sich natürlich bereit erklärte, sie zu begleiten, auf den Weg zu der Stelle, an der Ianfhar den Baumstamm hatte verschwinden sehen. Ungolf folgte ihnen. Als sie nach zu der Stelle kamen, entdeckten sie hinter einigem Gestrüpp einen Höhleneingang, in dem auch der Abfluss des Sees verschwand. Begeistert kehrten Atres und Fina zu den anderen zurück, um ihnen davon zu berichten - ohne zu bemerken, dass Ungolf hinter ihnen ihm Höhleneingang verschwand.
Während der Diskussion, ob man nun noch im Dunkeln die Höhle erkunden sollte, bemerkte schließlich Ianfhar Ungolfs Fehlen, woraufhin sich alle aufmachten, um ihn zu suchen. Auf diese Weise entdeckten sie, dass es sich nicht um eine Höhle, sondern um einen Durchgang handelte, der in einen geschlossenen Talkessel mündete. In den Hängen befanden sich mehrere Höhlen, die wohl einmal Nivesen als Unterkunft gedient hatten, denn die Wände waren über und über mit Bildern von Wölfen und Jagdszenen bedeckt. Daraufhin liefen alle zum Lager zurück, bauten es ab und machten es sich stattdessen in den Höhlen gemütlich. Ianfhar und Ungolf sorgten dafür, dass die Spuren, die nun zum Höhleneingang führten, nicht allzu sehr zu sehen waren, und der immer noch starke Regen tat sein Übriges.
Da Novara das Bedürfnis äußerte, über die Geschehnisse zu meditieren, blieb die Gruppe auch den nächsten Tag in der Sicherheit des Talkessels. Heridian malte einige der Zeichnungen auf den Wänden ab, während Atres mit seinem Flammenschwert übte. Ungolf ging auf Jagd, begleitet von Ianfhar, und schoss ein Karen, von dem die Gruppe noch einige Zeit würde leben können. Auf dem Rückweg fielen den beiden Spuren von Reitern auf, die am See entlanggekommen waren, und die auch in der Nähe ihres Unterschlupfs vorbeiführten. Sie vermuteten, dass es sich um die Kopfgeldjäger gehandelt hatte und waren froh, dass sie nicht direkt am See gelagert hatten. Zurück in den Höhlen versuchten sich Ungolf, Ianfhar und Heridian mit teils mäßigem Erfolg daran, dass Fleisch haltbar zu machen, was dazu führte, dass die Hälfte des Karenfleischs unbrauchbar wurde.

Der Otter
Als die Gruppe einige Tage später inmitten eines größeren Waldgebiets rastete, näherte sich ihnen ein alter Magier auf einem Esel. Er stellte sich als Mermodion vor und bat darum, mit ihnen lagern zu dürfen, was die Helden ihm natürlich gestatteten. Als sie ihn am nächsten Morgen wecken wollten, stellten sie jedoch fest, dass der Mann über Nacht (auf natürliche Weise) gestorben war. Da sie ohnehin auf dem Weg zu einem Borontempel waren, luden sie die Leiche auf den Esel und führten ihn mit sich. Während des Marsches entbrannte eine hitzige Diskussion darüber, wie man mit den Besitztümern des Mannes verfahren sollte, und einigte sich schließlich darauf, sie im Tempel untersuchen zu lassen, um Hinweise darauf zu bekommen, ob der Mann lebende Verwandte hatte, denen man die wenigen persönlichen Sachen, die er besaß, bringen konnte.
Wenig später erreichten sie den Borontempel. Während Seychaban das Grab schaufelte, untersuchten Atres und Heridian mit der einzigen Geweihten des Tempels Mermodions Habseligkeiten, wobei besonders ein in einer unverständlichen Schrift geschriebenes Buch und ein kleines Kästchen auffielen. Das Buch überließ die Geweihte Atres, damit er es zu einer Akademie oder in einen Hesindetempel bringen konnte, wo jemand es entziffern sollte. Als die drei das Kästchen untersuchten, fanden sie darin die Statuette eines Fischotters, gefertigt aus einem eigenartigen, in allen Regenbogenfarben schimmernden Metall, die sich als hoch magisch herausstellte. Da Heridian und Atres nichts Gutes vermuteten, beschlossen sie, ihren Fund vor den anderen geheim zu halten und die Statuette im nächsten Hesindetempel abzugeben. Dazu wickelte Heridian das Kästchen eines seiner Armkettenteile ein, und die beiden sollten es jeweils abwechselnd am Leib tragen, wobei der Austausch jede Nacht beim Wachwechsel stattfinden sollte. Erwartungsgemäß bestürmten die anderen die beiden mit Fragen, was der Magier denn nun dabei gehabt habe, doch Heridian und Atres gaben sich schweigsam und erwähnen nur ein hesindegefälliges Schmuckstück.
In der darauf folgenden Nacht hatte alle seltsame Träume, aber da niemand darüber sprach, wussten sie nicht, dass das ihnen allen wiederfahren war. So träumte Ungolf davon, jede Menge Karene zu schießen, bis er schließlich auf einem Berg toter Karene thronte. Seychaban hingegen hatte jede Menge Spaß, als er sich im Traum mit unzähligen Bären maß und gegen alle bestehen konnte, ohne auch nur einen Kratzer davon zu tragen. Atres träumte, er stünde auf einem Hügel und blickte hinab auf eine große Herde Karene. Ohne es zu wollen, fühlte er ein unglaubliches Gefühl von Stolz, als er erkannte, dass diese Karen alle ihm gehörten. Heridian und Ianfhar hatten recht ähnliche Träume, die von rahjanischen Erlebnissen mit einer hübschen Nivesin bzw. einem gutaussehenden Nivesen handelten.

Seltsames Verhalten
In der Handelsstation eines Dorfes, das die Gruppe passierte, fragten sie nach dem weiteren Weg, der sie zu einer besonderen Felsformation, dem Wolfsstein, führen sollte. Außerdem kamen sie auf ihrem Weg an einer Ruine vorbei, die sie jedoch umgingen, nachdem Ianfhar darum bat, aus Angst, erneut von Geistern besessen zu sein.
Am nächsten Tag verhielten sich einige der Reisegefährten recht seltsam: Fina war auffällig still, und Seychaban schien dafür umso gereizter. Ianfhar nervte Heridian den ganzen Tag damit, wissen zu wollen, was sich denn nun in dem Kästchen befand. So war die Stimmung nicht die Allerbeste, als sich die Reisegruppe abends erneut in der Nähe eines Dorfes ihr Lager errichtete.
Mitten in der Nacht wurden Heridian und die anderen durch Lärm aus dem Schlaf gerissen: Wütende Dorfbewohner standen vor den Zelten, bei sich die gefesselte Ianfhar, und beschwerten sich empört über die Diebin, die sie im Handelsposten erwischt hätten. Fina brach in Gelächter aus, während der Rest die Dorfbewohner beruhigte, damit sie Ianfhar wieder freigaben und dann schnell das Lager abbrach. Auf der Reise befragten Heridian und Atres Ianfhar, was sie sich dabei gedacht habe, woraufhin diese patzig antwortete, dass die Gruppe ja nun keinerlei Geld mehr hatte, nachdem ihnen die Kopfgeldjäger auch alle Barschaft abgenommen hatten. Da ihnen das Jagdglück aber nicht ewig hold sein konnte, benötigten sie dringend Geld. Überraschend stimmte Seychaban ihr zu, während der Rest nur den Kopf schüttelte.
Am Morgen kehrten Novara und Atres ins das Dorf zurück, um sich noch einmal für die Ereignisse der Nacht zu entschuldigen und nach dem Wolfsstein zu fragen. Wenig später stieß die Gruppe wieder auf den Oblomon, den sie zu Beginn der Reise schon einmal überquert hatte, und dessen Lauf sie nun folgen sollte.

Trennung
Als Tarian, Atres, Fina und Ungolf am nächsten Morgen durch Vogelzwitschern anstelle der Wachen geweckt wurden, merkten sie, dass Heridian, Ianfhar, Seychaban und Novara mit den Packpferden und fast allem Proviant allein aufgebrochen waren und sie zurückgelassen hatten. Es lag also an Ungolf, zunächst einmal jagen zu gehen, ehe die Gruppe die Verfolgung ihrer Gefährten aufnehmen konnte, um herauszufinden, warum diese sich so seltsam verhielten. Ungolf fing aber nichts, weswegen die Gruppe ohne Proviant aufbrechen musste.
Am Nachmittag gelangten sie endlich zum Wolfsstein, wo sie in eine gerade stattfindende Verhandlung zwischen Nivesen und Wölfen platzten. Auf Nachfrage konnten die Nivesen berichten, dass sie ihre Reisegefährten gesehen hatten und dass diese zur Handelsstation Kysira unterwegs waren. Abends ging Ungolf noch einmal (erfolgreich) jagen, während Atres sich den Kopf über die Ereignisse zerbrach und zu dem Schluss kam, dass die Statuette an dem seltsamen Verhalten der anderen Schuld haben musste - aber die hatte jetzt Heridian, ebenso wie das Tagebuch.

Travia

Jäger und Gejagte
Als Atres und die anderen die Handelsstation Kysira erreichten, erkannten sie, dass diese vor nicht allzu langer Zeit überfallen worden sein musste, da viele Räume durchwühlt worden waren. In einem der hintersten Räume fanden sie schließlich die ängstliche Besitzerin der Station, Kysira, und ihre vier Kinder, die versuchten, ihnen die Täter zu beschreiben. Obwohl diese vermummt gewesen waren, konnten sich die vier dennoch sicher sein, dass es sich um ihre Gefährten handelte. Auf die Frage, in welche Richtung die anderen davon gegangen waren, wollte die Händlerin nicht antworten, woran auch Atres' Zauber nichts ändern konnten.
Als die Gruppe den Handelshof gerade wieder verlassen wollte, betraten gerade fünf Jäger, davon vier Frauen und ein Mann, den Schankraum und bedrohten sie, da sie die vier für die Räuber hielten. Dank Kysira konnte dieses Missverständnis schnell ausgeräumt werden. Stattdessen schlossen sich die Jäger der Gruppe an, um den Raub zu rächen. Da sie vermuteten, dass die anderen nur wenige Stunden Vorsprung hatten, marschierten sie bis weit in die Nacht hinein, erreichten sie jedoch nicht.
Schließlich gelangte die Truppe an eine kreisrunde, etwa eine halbe Meile durchmessende Lichtung, in deren Mitte sich ein verfallenes Gehöft befand. Am Rand der Lichtung befand sich eine kleine Holzhütte, in der ein nivesischer Schamane lebte. Als sie diesen nach ihren Gefährten fragte, redete er nur wirr. Offensichtlich hatte der Schamane auf Mermodion gewartet, da dieser aber nun tot war, sollte Atres den Dämon zu ihm bringen, damit er das Wesen bannen konnte. Bei der Weiterreise bemerkten sie, dass ihre Gefährten einen Bogen um das Gehöft gemacht hatten, und dass sich auch jetzt dort keinerlei Tiere aufzuhalten schienen.
Wieder im Wald stießen sie bald auf zwei Fährten, die sich kreuzten, so dass sich Atres, Ungolf, Fina und Tarian von den Jägerinnen trennten, damit sie beiden Spuren folgen konnten. Erneut entschieden sie sich, bei Einbruch der Dämmerung weiter zu laufen, da die Fährten recht frisch erschienen. Dieses Mal hatten sie mehr Glück und kamen kurz darauf tatsächlich in die Nähe des Lagers der anderen. Atres versuchte sich anzuschleichen, aber Seychaban, der gerade Wache hielt, bemerkte ihn. Daraufhin versuchte Atres, Seychaban zu Abrakadabra, womit er sich aber selbst versteinerte. Als Seychaban die Magierstatue ins Lager schleifen wollte, schoss ihm Ungolf ins Bein, woraufhin der Dunkelhäutige wutschnaubend in den Wald brach, um dem Jäger den Gar aus zu machen (und damit noch eine Weile beschäftigt war, da er den Jäger natürlich nicht stellen konnte). Dadurch wurde Heridian wach, während Ianfhar und Novara scheinbar im Tiefschlaf lagen. Heridian trat vor das Zelt, blickte überrascht auf den versteinerten Atres, und machte sich geistesgegenwärtig daran, ihn zu fesseln. Anschließend band er Atres' Stab an sich fest, damit dieser in nicht zu sich rufen konnte und hielt dem Magier einen Dolch an die Kehle, während er darauf wartete, dass Atres wieder normal wurde.
Kurz darauf tauchte Fina auf und versuchte, Heridian zur Vernunft zu bringen. Als ihr das nicht gelang, tat sie so, als hätte er sie auf seine Seite gezogen und kletterte ins Zelt, um Ianfhar und Novara zu wecken. Stattdessen weckte sie erst einmal nur Novara und weihte die in ihre Finte ein. Als alle wach waren, übernahm Ianfhar Heridians Platz über dem Magier, während Heridian selbst in den Wald stapfte, um den Jäger zu vertreiben, der hinter einem Baum auf der Lauer lag. Währenddessen überwältigte Fina Ianfhar, die daraufhin den Dolch fallen ließ, und hielt ihr nun ihrerseits ein Messer an den Hals. Als Heridian zurückkehrte, konnte ihn Novara davon überzeugen, dass sie es nicht auf sein Gold abgesehen hätte, sondern dass sie ihm stattdessen helfen wollten. Er müsste nur mit ihnen zum Nivesen zurückkehren, der ihnen mit seiner Ortskenntnis und einem Wegfindungsritual helfen könnte, schneller zu ihrem Schatz zu finden. Heridian und Ianfhar gaben schließlich nach, jedoch nicht, ohne sich abzusprechen, dass sie die anderen dann eben zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurücklassen würden, um den Schatz allein zu heben. Ohne auf die anderen zu warten, brachen die beiden sofort auf.
Gerade als auch Atres wieder 'auftaute', stürmte Seychaban aus dem Wald, um Fina anzugreifen. Tarian, der die ganze Zeit neben ihr gestanden hatte, ohne dass sie ihn so recht bemerkt hätten, hielt ihn auf, indem er ihm ein Bein stellte. Als Seychaban sich partout nicht beruhigen ließ, prügelte Atres ihn mit seinem Flammenschwert nieder, nur um ihn dann wieder so weit zu heilen, dass er nicht mehr in Lebensgefahr schwebte. Danach beeilten sie sich, Ianfhar und Heridian zu folgen.

Das Wegfindungsritual
Zurück beim Nivesen erklärt dieser, dass er für das Ritual noch einen skelettierten Otterschwanz benötigte, woraufhin Ungolf losgeschickt wurde, um eben diesen zu besorgen, aber für's erst nichts fing. Ianfhar versuchte, Seychaban zu heilen, brachte ihn mit ihren Bemühungen aber eher zu Boron (und nutzte die Gelegenheit, um ihm das Gold abzunehmen, dass er nun eh nicht mehr brauchte). Ungolf kehrte gerade rechtzeitig zurück, um Seychaban noch zu retten.
Erst am nächsten Tag gelang es Ungolf, endlich einen Otter zu fangen. Nachdem Heridian noch ein Krüglein mit Firunsbärenfett ausgegraben hatte, waren alle Zutaten, die der Schamane benötigte, vorhanden - mit Ausnahme eines Rubins. Da aber niemand wusste, dass Heridian einen solchen mit sich herumtrug, wusste auch niemand, wo man einen solchen her bekommen sollte. Schließlich entschieden sie sich, das Ritual ohne Fokus zu beginnen, da niemand wusste, wie lange Heridian und Ianfhar sich noch besänftigen lassen würden.

Alte Bekannte
Stattfinden sollte das Ritual im verfallenen Gehöft in der Mitte der Lichtung, wo Heridian dem Schamanen bei den Vorbereitungen für das eigentlich Ritual (wie dem Zeichnen eines Pentagrammes und dem Aufstellen von Kerzen) half. Schließlich war es so weit, und der Schamane forderte den Dämon, woraufhin Atres und Novara versuchten, Heridian zu überreden, das Kästchen herauszugeben. Der stellte sich stur, so dass sich schließlich die beiden streitenden Parteien - Heridian und Ianfhar auf der einen, die anderen auf der anderen Seite - mit den Waffen in der Hand gegenüber standen. Just in diesem Augenblick tauchten am Eingang des Hofes die Kopfgeldjäger auf und verlangten die Herausgabe von Fina und dem Tagebuch. Heridian, der nun zwischen den Kopfgeldjägern und seinen ehemaligen Reisegefährten stand, erklärte, dass sie Fina gerne haben könnten, dass er ihnen das Tagebuch aber niemals überlassen würde, woraufhin der Zwerg, der Janniks Gruppe angehörte, auf Heridian schoss und ihn auch erwischte. Wütend stürmte Heridian daraufhin auf die Kerle zu, als das Kästchen an seiner Brust plötzlich immer heißer wurde. Erschrocken wich er zum Pentagramm und dem Bannkreis (aus einem in Firunsbärenfett getränkten Wollfaden) zurück, aber als auch das keine Linderung brachte, riss er sich das Kästchen vom Leib, dass er sich sorgsam um den Oberkörper geschnürt hatte und warf es von sich. Der Schamane griff sich das Kästchen und nahm die heiße Statuette heraus, um sie in den Kreis zu legen - ohne auf den Qualm zu achten, der von seiner Hand aufstieg. Anschließend begann er ohne Umschweife mit dem Ritual.
Entsetzt beobachteten alle Anwesenden, wie dem Kästchen kurz darauf ein schauriges Wesen entstieg, dass immer größer wurde und sich wütend gegen die unsichtbaren, vor magischer Macht knisternden Wände warf, die vom Wollfaden aus geradewegs nach oben zu reichen schienen.

Ungolfs große Stunde
Als zu allem Überfluss auch noch die Jägergruppe hinter den misstrauisch dreinblickenden Kopfgeldjägern erschienen, überschlugen sich die Ereignisse:
Dem Schamanen fiel auf, dass er seine Kräuter nicht bei sich hatte, woraufhin Ianfhar los lief, um sie zu holen, aber von den Jägern aufgehalten wurde, die sie als einen der Räuber erkannten und wütend auf sie eindroschen. Also musste Ungolf loslaufen und die Kräuter holen. Währendessen wirkte Novara mit Heridians Hilfe einen Weisheitssegen auf den Schamanen, da der schnell seine geistigen Kräfte zu verlieren schien und nicht sicher war, ob er das Ritual würde zu Ende bringen können.
Ungerührt davon griffen der Nivese, der Thorwaler sowie der Anführer der Kopfgeldjäger Heridian an, um ihm das Tagebuch zu entreißen. Die Jäger, die Atres davon überzeugt hatte, dass es hier darum ging, einen gefährlichen Dämon zu bannen, und dass Heridian und Ianfhar unter dessen Bann gestanden hatten, drohten den Kopfgeldjägern, sie ihrerseits anzugreifen, sollten sie die Helden nicht in Ruhe lassen, so dass es schließlich auch zwischen diesen beiden Parteien zum Kampf kam. Nur der Thorwaler blieb bei Heridian, während der Rest ihren Gefährten gegen die Jäger beistand, aber dieser reichte für die Heldengruppe völlig aus, da er zuerst Heridian niederschlug, dann Atres schwer verletzte, Fina, die ihrem geliebten Atres helfen wollte, mit einem lässigen Schlag gegen eine Mauer schleuderte und dann auch noch Atres den Rest gab. Erst Ungolf, der mit den Kräutern zurückgekommen war, konnte den Berserker mit ein paar gut gezielten Schüssen niederstrecken. Zu ihrer Göttin flehend warf sich Novara, die erkannte, dass Heridian gerade verblutete, auf ihn und begann zu beten.
Ungolf brachte inzwischen dem Schamanen die Kräuter, die dieser in die Flammen warf. Zum Abschluss des Rituals fehlte nun nur noch ein Rubin (der Otterschwanz war im Übrigen nicht zum Einsatz gekommen). Einige Zeit vorher hatte Novara Heridian entlocken können, dass er doch Edelsteine besaß, und davon wusste auch Ungolf, so dass er sich daran machte, dem sterbenden Heridian Edelsteine aus den Wunden zu ziehen (was daher rührte, dass Heridian sich die Steine hatte in die Kleidung einnähen lassen, Ungolf nahm sich als Entschädigung für den ganzen Aufwand gleich noch ein paar weitere Steine). Auf Geheiß des Nivesen band er den Stein an einen Pfeil und schoss ihn zu einer trüben Stelle, die im Himmel über dem Hof waberte. Magische Entladungen wurden entfesselt, Farben strahlten durch den Nachthimmel - aber schließlich war deutlich sichtbar, wie sich ein Riss im Himmel verschloss und die trübe Stelle verschwand. Diese Aussicht konnte aber niemand mehr genießen, da alle auf dem Hof Anwesenden in jenem Augenblick das Bewusstsein verloren...

Visionen
Während seiner Ohnmacht sah Heridian Golgari, der ihn mit sich in Borons Hallen nehmen wollte. Die beiden wurden jedoch von einer wunderschönen, nackten Frau gestört, die so perfekt war, dass es sich nur um Rahja persönlich handeln konnte. Traurig strich sie Heridian über die Wange und erklärte ihm, dass er noch viel auf Dere zu erledigen habe und deswegen noch nicht zu ihr nach Alveran kommen könne.
Auch Atres hörte schon Golgaris Flügelrauschen, als Fina neben ihm auftauchte, die unendlich froh darüber war, wenigstens zusammen mit ihrem Angebeteten in Borons Hallen eingehen zu können. Das sollte jedoch nicht sein, da erneut jemand Golgari zuvor kam: Ein Krieger in strahlender Rüstung sandte Atres wieder zurück in seine Welt, damit er die ihm auferlegten Aufgaben erledigen konnte. Atres tröstete Fina, dass sie sicher bestimmt wiedersehen würden, wenn es für ihn doch noch so weit sein würde.

Wer seid ihr denn?
Als alle später am Tag erwachten, hatten sie die letzten Wochen oder (in Heridians, Ianfhars und Seychabans Fall) sogar die letzten Monde vergessen. Ungolf war der Einzige, der sich noch an die Begegnung mit Fina und die Sache mit den Kopfgeldjägern erinnern konnte. Da er recht früh erwachte, nutzte er die Gelegenheit, die noch schlafenden Kopfgeldjäger zu entwaffnen und ihre Waffen zu verstecken. Lediglich die Armbrust des Zwergs befand er als zu gefährlich und nahm sie an sich.
Die Kopfgeldjäger selbst konnten sich zum Glück nur daran erinnern, dass sie auf der Verfolgung einer Diebin namens Fina waren. Da die spurlos verschwunden war, gab es für sie keinen Grund mehr, länger zu verweilen - nachdem sie ihre Waffen wieder gefunden hatten.
Auch die Jäger, die sich ebenfalls wunderten, wie sie mit solch seltsamen Gestalten in dieser Ruine gelandet waren, brachen schnell auf.
Heridian wirkte völlig entrückt und zeigte keinerlei Interesse an alltäglichen Dingen, und auch Atres war sehr schweigsam und grüblerisch, so dass sich die anderen entschlossen, neben der seltsamen Hütte am Rand der Lichtung zu lagern. Den toten alten Nivesen, der im Hof lag, begruben sie. Neben der Hütte fanden sie einen seltsamen, dunkelhäutigen Mann, der aus irgendwelchen Gründen schwer verletzt war. Wie es ihre Natur war, begannen sie, ihn zu pflegen.
Nach einer Weile setzten die ersten Diskussionen ein, was wohl geschehen war, und bald kehrten bei allen außer Heridian, Ianfhar und Seychaban die ersten Erinnerungen zurück, denen in den nächsten Tagen noch viele mehr folgen sollten. Die nächsten Tage verbrachten alle damit, darauf zu warten, dass Heridian wieder normal würde. Novara meditierte viel, um ihrer Göttin für die Rettung Heridians zu danken, während Ungolf für die Verpflegung der Gruppe sorgte, indem er regelmäßig jagen ging. Inzwischen brach endgültig der Winter herein, denn es begann zu schneien, und die Schneedecke wurde bald so dick, dass sie tagsüber nicht mehr abschmolz.

Die Nivesen
Erst Tage später kehrte Heridian halbwegs wieder nach Dere zurück, so dass es der Gruppe möglich wurde aufzubrechen und sich auf die Suche nach dem Schatz zu machen. Da niemand wusste, wo sie sich genau befanden, wanderten sie aufs Geratewohl nach Osten. Wenig später traf Ungolf, der vorausging, einen Nivesen, der in freundlich begrüßte. In gebrochenem Garethi stellte er sich als Minkio vor und lud die gesamte Gruppe zu seinem Stamm, den Lieska-Li, ein, um Gäste bei seiner baldigen Hochzeit zu sein. Glücklich über diese Wendung begleitete die Gruppe den Nivesen zum Dorf, wo sie herzlich empfangen und mit kleinen Geschenken bedacht wurden. Der Schamane lud sie ein, solange als Gäste zu bleiben, wie es ihnen gefiel. Nach einiger Zeit im Lager fiel Heridian und Atres trotz der Veständigungsprobleme auf, dass im Dorf eine Art Endzeitstimmung zu herrschen schien, doch auf ihre Nachfragen verrieten die Nivesen nur so viel, dass ihnen ein Kampf mit den Wölfen bevorstünde, von dem keiner sagen könne, wer ihn für sich entscheiden können würde.
Als am nächsten Tag auch noch die angekündigte Hochzeit verschoben wurde, saßen die Helden missmutig in ihrer Hütte und grübelten, was wohl das Problem der Nivesen sein konnte. Plötzlich mischte sich aus einer Ecke der Hütte eine weitere Stimme in ihre Diskussion ein. Erschrocken hielten alle inne und betrachteten ihren Gast - es war ein Wolf! Vielmehr handelte es sich um eine Wölfin, die sich als Liska vorstellte. Heridian, der sich in religiösen Dingen gut auskannte, erkannte, wen er vor sich hatte und brachte seine Gefährten zum Schweigen. Ehrfürchtig verlangte er von Liska zu wissen, was er für sie tun könnte. Daraufhin forderte Liska die Gruppe auf, den Sohn des Häuptlings und dessen wölfische Geliebte wieder zum Stamm zurückzubringen, die gemeinsam geflohen waren. Damit könnte ein Kampf zwischen den Nivesen und den Wölfen verhindert werden, da die Nivesen ihre eigentlichen Verbündeten nur angriffen, weil sie glaubten, die Wölfe hätten den Sohn des Häuptlings getötet.
Nachdem Liska so schnell wieder verschwunden war, wie sie zuvor erschienen war, klärte Heridian die anderen darüber auf, dass sie gerade von einem Mitglied der Himmelswölfe, die allgemein zu Firuns Gefolge gerechnet wurden, einen Auftrag erhalten hatten. Sofort machten sich alle an die Verfolgung der zwei Geflohenen.
Zunächst konnten Ungolf und Ianfhar die Spuren der beiden im Schnee leicht ausmachen, doch dann gelangten sie ein von vielen Schluchten durchzogenes Felsengewirr, in dem die Fährten schwerer auszumachen waren. Dort führte ihr Weg sie über eine Brücke, die nur aus drei Seilen bestand und über eine etwa zehn Schritt tiefe Schlucht führte. Den meisten war nicht wohl bei diesem Anblick, doch Atres machte sich daran, zu beweisen, dass ein Überqueren dieser schwankenen Angelegenheit ungefährlich war. Als er etwa in der Mitte der Brücke angekommen war, rissen die Seile zu Füßen der anderen ab, da sie offenbar an dieser Stelle angeschnitten worden waren, und Atres verschwand mit einem Aufschrei in der Schlucht, von wo die anderen noch ein Plätschen hörten, als er in den Bach am Grund fiel.
Schnell kletterten die anderen in die Schlucht hinab, wobei Ungolf abrutschte und auf einen Stein fiel, was ihn fast das Leben kostete. Nachdem Atres, dem es selbst erstaunlich gut ging, den Jäger geheilt hatte, machte sich die Gruppe daran, auf der anderen Seite der Schlucht wieder hinaufzuklettern, um die Verfolgung fortzusetzen. Doch schon wenig später brach ein Sturm herein, der den Himmel verdunkelte und sie schließlich dazu zwang, unter einem Felsvorsprung Schutz zu suchen. Als der Wind wieder nachließ, suchten sie weiter, aber die Spuren waren inzwischen verweht, und eine weitere Suche schien aussichtslos. Da entdeckte Ianfhar in der Ferne einen winzigen Lichtschein, der von einem Feuer herrühren konnte. Dieser kam tatsächlich von einem Lagerfeuer in einer Höhle, wo die Truppe auch die beiden Gesuchten fanden (und einige von ihnen erleichtert feststellten, dass die Geliebte des Häuptlingssohnes mitnichten wie eine Wölfin aussah, sondern eigentlich eine ganz normale junge Frau zu sein schien).
Nach dem ersten Schreck überzeugten Heridian und Atres die beiden davon, dass es ein schreckliches Gemetzel zwischen ihren beiden Sippen geben würde, sollten sie nicht sofort zum Dorf der Nivesen umkehren. Das junge Paar wurde daraufhin blass und erklärte sich schnell bereit, die Helden zu begleiten.
Zurück an der Brücke (die von den beiden Nivesen wieder befestigt wurde), trauten sich nun doch alle hinüber, schließlich mussten die beiden bis zum Anbruch des Morgens im Dorf sein, und bis dahin blieb nicht mehr viel Zeit. Ianfhar, die den Abschluss bildete, zögerte jedoch und betrat die Brücke erst, als Novara ihr scherzend androhte, sie werde zu ihr herüberkommen und sie küssen, wenn sie jetzt nicht endlich zu ihnen kam. Wie erwartet fiel sie jedoch hinunter, woraufhin Heridian sofort in die Schlucht kletterte, um nach ihr zu sehen. Er und die anderen staunten jedoch nicht schlecht, als Ianfhar kaum verletzt zu ihnen gehumpelt kam und sich beschwerte, dass ihr der Fuß schmerzte.

Ende gut, alles gut
Gerade noch rechtzeitig am frühen Morgen erreichte die Gruppe schließlich das Dorf. Überglücklich schloss der Häuptling seinen tot geglaubten Sohn in die Arme und verzichtete natürlich darauf, seine Leute in den Kampf gegen die Wölfe zu schicken. Heridian schlug vor, seinen Sohn mit dessen Geliebter zu verloben, um so ein Friedensbündnis mit den Wölfen zu schließen. Daraufhin wurde das Wolfsmädchen (die sich nun tatsächlich auf allen vieren fortbewegte) zu ihrem Rudel gesandt, mit der Bitte, die Wölfe mögen sich am Nachmittag an einer Stelle, die auf halbem Weg zwischen dem Dorf der Nivesen und den Wölfen, mit den Nivesen treffen.
Das Treffen fand schließlich wie geplant statt und zog sich bis spät in die Nacht hinein. Schließlich wurde für den nächsten Tag die Verlobungsfeier angesetzt. Außerdem sollte bei dieser Gelegenheit auch gleich Minkios Hochzeit nachgeholt werden.
Am nächsten Morgen freuten sich alle auf die bevorstehenden Feiern, doch dann fiel auf, dass der alte Häuptling verschwunden war. Die Nivesen mutmaßten, dass er sich in die Wildnis zurückgezogen habe, um seine Strafe zu empfangen, schließlich hatte der Konflikt vor ein paar Wintern begonnen, als er befahl, die Wölfe zu erschlagen, weil sein Volk schrecklichen Hunger litt. Heridian und die anderen folgten ihm eine Weile, kehrten dann aber um, als sie merkten, dass sie ihn nicht einholen konnten, ohne zu spät zu den Feiern wieder im Dorf zu sein.
Die Feiern dauerten schließlich den gesamten Nachmittag und reichten bis weit in die Nacht hinein. Den Helden bot sich die einzigartige Möglichkeit, die Bräuche der Nivesen näher kennenzulernen (die zu solchen Angelegenheiten wie Hochzeiten und Verlobungen sehr frivol auszufallen schienen). Heridian vergnügte sich im nahen Wald mit einer hübschen Nivesin, und auch Ianfhar gab sich einem kleinen Flirt (und nicht mehr) mit einem hübschen Nivesen hin. Überraschenderweise interessierte sich auch eine Nivesin für Seychaban, doch der blockte ab.

Schnell weg!
Kaum dass sich alle zur Ruhe begeben hatten, wurde Heridian von einer aufgewühlten Novara geweckt. Sie bat ihn, sofort aufzubrechen, da sie sich mit einer Nivesin Rahja hingegeben hatte, die dummerweise verheiratet gewesen war. Ihr Mann tobte nun vor Eifersucht, weswegen es wohl besser war, schnell zu verschwinden. Also brach die Gruppe murrend auf, um erst in einigen Marschstunden Entfernung vom Nivesendorf ihr Lager wieder aufzuschlagen.
Als Heridian morgens vom neuen Häuptling der Nivesen geweckt wurde, befürchtete er schon, dieser sei wegen der Sache mit Novara gekommen, doch bot er lediglich an, der Gruppe noch ein wenig als Führer zur Verfügung zu stehen. Daraufhin erzählte ihm Heridian, dass sie auf der Suche nach einem Ort seien, an dem vor drei Generationen Südländer gestorben waren. Der Nivese konnte zwar nicht nachvollziehen, was an einem solchen Ort so wichtig sein konnte, versprach aber trotzdem ihnen zu helfen.
Mit Hilfe des Nivesen fanden sie recht schnell den auf der Schatzkarte eingezeichneten Ort, allerdings schien die Karte nicht korrekt zu sein, da der darauf eingezeichnete Bach viel weiter östlich entsprang als auf der Karte eingezeichnet. Nach einer Weile ratlosen Herumirrens kam die Gruppe schließlich darauf, dass das wohl daran lag, dass damals, als die Karte gezeichnet worden war, ein Teil des Baches vereist gewesen war, und der Zeichner deshalb den nahen Wasserfall irrtümlich als Quelle eingezeichnet hatte. Das bedeutete nur leider, dass der Schatz damals genau auf dem vereisten Bach gelandet war und nun wahrscheinlich am Fuß der Felsen unterhalb des Wasserfalls lag. Erfreut, ihrem Ziel endlich so nahe zu sein, suchte sich die Gruppe einen Weg hinunter zum See, was jedoch einige Stunden dauerte. Doch auch dort war vom Gold nichts zu sehen. Stattdessen fanden sie in der Nähe des Wasserfalls eine Höhle, in der diverse abgenagte Tierknochen herumlagen. Die Größe der Knochen wies darauf hin, dass der Bewohner recht groß sein musste, wohl in der Größe eines Drachen, doch das störte den Großteil der Gruppe in ihrem Goldrausch nicht sonderlich.
Als sie wenig später in einem nahen Wäldchen ihr Lager aufschlugen, verabschiedete sich der Nivese, da die Gruppe ja nun ihr Ziel erreicht hatte.

Drachen können nicht ins Wasser
Trotz Novaras und Ianfhars Protesten kehrte die Gruppe am nächsten Tag zur Höhle und zum See zurück. Sie waren noch nicht ganz angekommen, als tatsächlich ein Drache die Höhle verließ - ein recht großer, dreiköpfiger Riesenlindwurm. Gleichzeitig hörten alle in ihrem Kopf eine Stimme, die ihnen befahl, den im See versunkenen Schatz für den Drachen zu bergen, dann würde er sie ziehen lassen. Auch jetzt noch meinte der Großteil der Gruppe noch, dem Drachen Paroli bieten zu müssen. Ungolf und Heridian schossen auf den Drachen (letzter mit der Armbrust der Kopfgeldjägertruppe), während Seychaban erfolglos versuchte, den Drachen im Nahkampf anzugehen. Ianfhar dagegen hechtete zu Novara und brachte die aus der Gefahrenzone in den nahen Wald, und auch Tarian machte sich klammheimlich aus dem Staub. Schließlich legte der Drache Heridian und Ungolf mit gezielten Flammenstrahlen um (was ihn noch nichtmal im geringsten angstrengte). Er ließ Atres noch kurz Heridian so weit heilen, dass dieser überlebte, und nahm ihn dann als Geisel mit in seine Höhle.
Während Atres und Seychaban am Rand des nahen Waldes ein Lager aufschlugen, suchte der schwer verletzte Ungolf nach Ianfhar und Novara, die er schließlich auch fand und zum Lager führte. Ianfhar versorgte Ungolfs Wunden notdürftig und machte sich dann auf die Suche nach Tarian - den sie schnell fand und zum Lager brachte - und den Packpferden - die mehr Angst als Tarian gehabt hatten und einiges davon gelaufen waren. Novara begab sich derweil in die Höhle des Drachen, um eine Heilungsliturgie auf Heridian zu wirken. Bis zum Abend konnte Ianfhar lediglich ein Packpferd auftreiben, so dass die Gruppe mit nur einem Zelt und zwei Schlafsäcken auskommen musste. Während sich der Rest in die Anauraks gekuschelt ins Zelt legte, bauten sich Atres und Ungolf aus einer Decke ein provisorisches Zelt, in dem sie in die zwei Schlafsäcke gehüllt schliefen. Heridian musste in der Höhle hungern, da niemand daran dachte, ihm etwas zu essen zu bringen.

Der Schatz
Erst am nächsten Morgen fiel Atres und Novara ein, dass sie Heridian gar nicht versorgt hatten, was sie sofort nachholten. Ianfhar machte sich daran, die beiden fehlenden Pferde einzufangen, während Atres sich am See nach dem Schatz umsah und grübelte, wie man ihn wohl am besten heben könnte. Dabei ging ihm sogar ein Umleiten des Flüsschens durch den Kopf - nur leider nicht Heridian, an den mittags wieder niemand dachte, so dass er erneut hungerte. Der beschäftigte sich derweil damit, einen Felsbrocken aus der Wand zu brechen und ihn zu einer Statuette des Drachen zu formen. Als er am Abend endlich wieder Besuch erhielt, ließen ihm Novara und Atres gleich einen größeren Vorrat da. Abends konnten dann auch endlich wieder alle in Zelten schlafen, da es Ianfhar gelungen war, beide Pferde wieder einzufangen.
Am nächsten Tag gab es große Aufregung im Lager der Helden, als der Drache seinen Höhle verließ. Als die anderen Heridian besuchten, erzählte der, dass der Drache ihn nur gewarnt habe, dass er sterben werde, sollte er während seiner Abwesenheit die Höhle verlassen, dass er ihm aber auch nicht gesagt habe, wann er vorhatte zurückzukehren. Um beim nächsten Ausflug des Drachen vorbereitet zu sein, verließen Novara und Ianfhar das Lager und machten sich auf die Suche nach einer Höhle, in der die gesamte Gruppe vor dem Drachen Unterschlupf finden konnte, sollte der Drache erneut ausfliegen und die Gruppe fliehen können. Währenddessen grübelte Atres, der dank Ianfhar mittlerweile wusste, wo genau sich das Gold im See befand, erneut, wie er das Gold bergen konnte.
Schließlich baute Atres zunächst mit Seychabans und Ungolfs Hilfe eine Brücke über den Fluss, um einfacher auf die andere Seite zu gelangen, denn nur von dort aus war der Schatz zu sehen. Dann versuchte er, den Schatz per Abrakadabra zu heben. Das misslang beim ersten Versuch deutlich, als er statt dem Gold eine Ladung Eiswasser hob und sich darin badete. Anschließend versuchte er, seinen Anaurak mit der Ewigen Flamme seines Magierstabes zu trocknen und brannte dabei ein riesiges Loch hinein. Als er es erst Ungolf und dann Heridian zum Flicken überließ, vergrößerten die das Loch nur noch, so dass der Adeptus selbst mit Nadel und Faden den Schaden beheben musste.
Ianfhar und Novara waren derweil auf eine einigermaßen geeignete Höhle gestoßen, in die allerdings die Pferde nicht mit hinein gepasst hätten. Dennoch kehrten die beiden fürs Erste ins Lager zurück, wo Novara gleich in die Höhle eilte, um Heridian von ihrer Entdeckung zu berichten. Der schaute einigermaßen entgeistert zurück - immerhin war der Drache mittlerweil wieder zurück und lauschte aufmerksam. Daraufhin bemerkte auch Novara ihr Missgeschick, woraufhin sie versuchte, die Lage wieder zurecht zu biegen, indem sie Heridian davon in Kenntnis setzte, dass sie und Ianfhar sich bei ihrem Ausflug näher gekommen seien und dann eben 'nach Höhlen gesucht und diese auch gefunden hätten'... Dabei dachte sie scheinbar so angestrengt an rahjanische Erlebnisse, dass der Drache sich tatsächlich nicht weiter für das Gespräch interessierte.
Gleich am nächsten Morgen brachen Ianfhar und Novara erneut auf, um hingebungsvoll nach Höhlen zu suchen. Kurz darauf flog der Drache wieder davon, aber weil die zwei Damen fehlten, konnte die Gruppe nicht fliehen. Derweil kam Ungolf auf die Idee, dass man doch aus jungen, biegsamen Zweigen einen Korb basteln könnte, mit dem Atres dann größere Mengen des Goldes aus dem Wasser ziehen könnte. Daraufhin begann Seychaban damit, für genügend Holz zu sorgen. Ungolf und Ianfhar, die mittlerweile zurückgekehrt war, flochten dann den Korb, mit dessen Hilfe Atres den größten Teil des Schatzes einfacher und schneller bergen konnte. Dennoch dauerte es bis Anfang Boron, bis endlich fast der gesamte Schatz geborgen war.

Boron

Flucht!
Als sich der größte Teil des Schatzes endlich an Land befand, machte sich Atres wieder daran, die restlichen Stücke einzeln aus dem Wasser zu fischen. Eigentlich wartete die ganze Gruppe jedoch nur auf den Augenblick, in dem der Drache erneut zu einem Ausflug aufbrach. Die Zeit wurde immer länger, aber endlich kam der Morgen, an dem sich der Drache wieder in die Lüfte erhob. Kaum war er außer Sicht, raffte die Gruppe all ihre Habseligkeiten und - natürlich - das Gold zusammen, verlud alles auf die Pferde und brach auf, zunächst in Richtung Norden, in dichtes Waldgebiet, da sie hofften, dass der Drache sie dort entweder nicht ausmachen oder zumindest nicht angreifen konnte. Schließlich kamen sie jedoch an einen etwa eine Meile breiten waldlosen Streifen, den sie überqueren mussten, wollten sie nicht weiter nach Norden reisen. Da niemand wusste, ob Drachen nun nachts oder tagsüber besser sahen, warteten sie einfach bis spät in der Nacht und machten sich dann daran, möglichst schnell die freie Fläche zu überqueren. Es kam, wie es kommen musste, genau als sie die Hälfte des Weges hinter sich gebracht hatten, landete der Drache brüllend vor ihnen, und kleine Flammen züngelten ihm aus den Nüstern, so wütend war er. Die vordersten der Helden wichen erschrocken zurück, solche Hitze ging von ihm aus. Heridian und Seychaban zogen die Waffen, Ianfhar warf sich zu Boden, und der Rest hatte alle Mühe, die Pferde zu bändigen. Gerade als der Drache genug von seinen Todesdrohungen hat und zum Angriff übergehen will, war von hinter ihm laut und klar die Stimme eines Mannes zu hören, der ihn aufforderte, die Gruppe fliehen zu lassen, in Ifirns Namen! Die Augenblicke verrannen, der Drache stampfte wütend hin und her, die Köpfe schlängelten sich in der Luft, die gesamte Gruppe hielt den Atem an - und tatsächlich: Das Wunder geschah, der Drache hob ab und flog davon, ohne die Helden noch eines Blickes zu würdigen.
Überrascht beeilte sich die Gruppe, den anderen Waldrand zu erreichen, wo schon ein junger Mann in Jägerkleidung auf sie wartete. Beiläufig erzählte der, dass er eigentlich schon längst hatte weiterreisen wollen, aber dann den Anblick der Landschaft an dieser Stelle so schön fand, dass er sein Lager hier aufgeschlagen hatte. Als er dann zusah, wie der Drache die Gruppe bedrohte, schlug er ihn mit Ifirns Hilfe in die Flucht. Als die Gruppe bejahte, dass das Gold ja eigentlich zum Teil dem Drachen zustünde, schlug er vor, dem Drachen einen Anteil zu überlassen, woraufhin Heridian einen der acht Säcke voller Gold in den Schnee warf. Schnell marschierten alle weiter ins nächste Dorf, Kvillquell, da sich trotz der Versicherungen seitens des Mannes, der Drache werde so schnell nicht mehr zurückkehren, fühlte sich keiner der Helden mehr wohl, so nah am Waldrand. Während der Reise stellte sich der Mann gutgelaunt als Boronian, ein Geweihter der Ifirn, vor und ließ sich sichtlich amüsiert von Heridian erzählen, wie die Gruppe überhaupt an den Drachen und sein Gold geraten war.
Auch in Kvillquell verweilte die Gruppe nur kurz, um mit einigen Dorfbewohnern, die Boronian zusammengetrommelt hatte, zu Mittag zu essen, hatte man es doch eilig, möglichst schnell möglichst viele Meilen zwischen sich und die Drachenhöhle zu bringen. Boronian schlug vor, die Helden nach Kvirasim zu führen, von wo aus sie leicht nach Riva zurückfinden sollten. Nachdem ihm Heridian Ianfhar als fähige Wildnisläuferin vorgestellt hatte, unterhielt Boronian sich viel mit ihr.
Als die Gruppe endlich Kvirasim erreichte, musste Boronian sie erst auf die Siedlung aufmerksam machen, da niemand die elfischen Baumhäuser einige Schritt über dem Boden wahrnahm. Sie besuchten kurz den wohl außergewöhnlichsten Perainetempel Aventuriens, der sich ebenfalls in einem Baumhaus befand und reisten dann schnell weiter. Entgegen vorheriger Ankündigungen bestand Boronian nun darauf, noch bis nach Riva mit der Gruppe zu reisen, denn er verstand sich offensichtlich gut mit Ianfhar.

Vom Reisen mit Säcken voll Gold
In Riva wurde die Gruppe natürlich am Stadttor angehalten, wo die Gardisten darauf bestanden, jegliche Gegenstände, die sich in den Säcken befanden, genauestens zu untersuchen, um den Einfuhrzoll festlegen zu können. Die Augen der Büttel wurden immer größer, als nicht nur Gold- und Silbermünzen, sondern auch Edelsteine, reich verzierte und ebenfalls meist goldene Pokale, kunstvoll gefertiger Gold- und Silberschmuck, Kusliker Räder, silberne Tintenfässchen und vieles mehr die Säcke verließ. Es dauerte den ganzen Tag, ehe die Bestandsaufnahme beendet war und die Helden sich endlich eine Herberge suchen konnte (nur Novara und Heridian übernachteten wie immer im Rahjatempel).
Am nächsten Tag widmete sich die Gruppe (mit Ausnahme von Ianfhar, die lieber mit Boronian in den Firuntempel ging) dem Aufteilen des Schatzes. Danach begannen Atres, Heridian, Tarian, Ungolf und Ianfhar damit, Teile des Schatzes zu spenden. Außerdem bat Ungolf im Stoerrebrandt-Kontor darum, sich aus seinem Kontrakt freikaufen zu können, was ihm schließlich auch gewährt wurde - und wofür er trotz phexgefälliger Unterstützung seitens Tarians fast sein gesamtes Gold (1500 Dukaten von fast 2000) geben musste. Atres, Ianfhar und Heridian spendeten den größten Teil ihres Anteils im Laufe der nächsten Zeit und behielten nur wenig für persönliche Zwecke zurück.
Noch ehe wieder aufgebrochen wurde, überraschte Ianfhar Heridian, indem sie ihm bei einem Gespräch unter vier Augen eröffnete, dass sie nicht nur von Boronian zur Ifirngeweihten ausgebildet werden wollte, sondern auch mit ihm den Traviabund schließen wollte. Sie bat darum, dass er - mit Hilfe von Novara, die gerade glaubte, dass niemand sie mochte, sondern alle sie nur als unnütz ansahen und los werden wollten - das Fest in Bockshag bei ihrer Familie vorbereiten sollte. Heridian fiel aus allen Wolken, wünschte ihr aber Glück für ihre Vorhaben. Und so begleitete Boronian die Gruppe nun weiter, was sich keineswegs als Nachteil herausstellte, konnte er sie doch nach Süden führen, ohne dass sie das Svellttal mit seinen vielen orkischen Zollstationen durchqueren mussten.

Hesinde

Tsafest
Am 12. Hesinde, als sich die Gruppe noch nördlich der Salamandersteine befand, wurde Heridian von Ianfhar und Novara geweckt. Ianfhar schenkte ihm eine von ihr selbst geschnitzte und (für ihre Verhältnisse recht freizügig gekleidete) Statuette seiner Herrin, während Novara ihm an seinem Lager das Frühstück reichte.
Ende des Monats erreichte die Gruppe mit Trallop endlich wieder zivilisierte Gebiete. Von nun an spendeten die meisten in vielen Tempeln, an denen sie vorbeikamen, Teile ihres Schatzes. In Beonsfirn meditierte Boronian mit Ianfhar im Ifirntempel, um ihre Eignung als Geweihte festzustellen - was positiv ausfiel.

Firun

Endlich zuhause
Mitte des Firunmonds erreichten alle endlich Punin. Novara war überglücklich und hatte für die nächste Zeit mehr als genug von Abenteuern. Heridian meldete sich im Rahjatempel zurück, wo er noch vor der Begrüßung von Luciana ausgeschimpft wurde, weil er mit schmutziger Kleidung im Tempel herumlief. Von seiner Tempelvorsteherin Galandi bekam er sogleich den Auftrag, die Geweihte Oda Eisenkober zu ihrem Heimattempel in Grangor zu begleiten. Aufbrechen sollte er schon am nächsten Morgen. Zuvor gab er in der Schmiede der berühmten Brüder Sfazzini noch ein ganz besonderes Schwert in Auftrag.
Atres wollte derweil seinen Lehrmeister an der Akademie aufsuchen, aber dieser war nicht anzutreffen. Durch Zufall geriet er an die Spektabilität Prishya von Garlischgrötz zu Grangor, die er befragte, ob sie wisse, wo sein Lehrmeister sei. Die Frau war zunächst sehr ungehalten, weil sie mit solch einer Lappalie belästigt wurde, beruhigte sich aber schnell, als Atres der Akademie mehrere hundert Dukaten spendete.
Am Morgen nach der Ankunft sprach Atres im Rondratempel mit der Vorsteherin Eslamida Sensendengler, der er von seiner Vision des strahlenden Kriegers, den er für Mythrael hielt, erzählte. Sie war beeindruckt und bot ihm an, ihm von ihren Novizen Unterricht im Schwertkampf geben zu lassen, aber Atres lehnte ab, da er ja mit Heridian nach Grangor aufbrechen wollte.

Grangor
Als schließlich alle vor dem Stadttor standen, war Oda wenig begeistert, mit solch einem Haufen reisen zu müssen. Besonders Seychaban jagte ihr Angst ein, aber Heridian konnte sie dazu bringen, seine Reisegefährten zumindest zu dulden. Mit der Kutsche ging es den Yaquir hinab ins Liebliche Feld und schließlich nach Grangor, die Stadt der Kanäle. Dort bemerkten die Helden am Tor, dass in der Stadt strenge Waffengesetze herrschten: Selbst Heridian musste sein Schwert am Tor abgeben und natürlich hatten sich auch alle anderen ihrer Waffen, mit Ausnahme von Dolchen und Stäben, zu entledigen. Seychaban war damit nicht einverstanden und blieb vor dem Tor. Mit dem Boot fuhren sie zum Rahjatempel, den auch alle betraten (bis auf Boronian, dem von der kurzen Bootsfahrt noch so übel war, dass er lieber an der frischen Luft blieb).

Eine Göttin bittet um Hilfe
Im Rahjatempel wurden sie gerade von der Hochgeweihten, Letitia ya Tuffino, begrüßt - als sich plötzlich die Statue der Göttin in der Mitte der Tempelhalle zu bewegen begann! Sie blickte sich um und ließ sich dann die Namen aller Anwesenden nennen: die Hochgeweihte, die Geweihte Oda, drei weitere ihrer Geweihten mit Namen Selinde von Oberfels, Abelmir und Isora ter Bresefinck, die Kapitänin Merisa Tegenion, deren Söldnerhauptmann Kazan aus Fasar sowie ihr Steuermann Ardis Sandsteen und natürlich Heridian, Atres, Ungolf, Tarian und Ianfhar. Danach erklärte sie traurig, dass sich der Kult des Namenlosen in der Stadt eingenistet hatte, die Götter jedoch durch das Wirken ihres Widersachers nicht genau wussten, wo. Rondra, Efferd und Ingerimm hatten nun beschlossen, die Stadt dem Erdboden gleich zu machen, um die Diener des Namenlosen und das ihm heilige Artefakt, das sie irgendwo in der Stadt bewahrten, zu vernichten. Rahja selbst jedoch wollte einen anderen Weg gehen, als so viele Unschuldige zu töten - sie hatte einen Pakt mit Satinav geschlossen, der bewirkte, dass die Zeit für sie allein - und wohl leider auch für die höchsten Anhänger des Namenlosen in der Stadt - für 12 Stunden still stand, in denen sie den Kult ausfindig und das Artefakt vernichten sollten. Um den Menschen den Ernst der Lage deutlich zu machen, zeigte die Göttin ihnen in einer Vision, was passiert wäre, wenn sie nicht eingegriffen hätte, so dass sie selbst den Untergang der Stadt und auch ihren Tod erlebten. Danach wurde die Stimme der Statue, die sie zur Eile drängte, schwächer und verklang schließlich ganz.
Bei einer kurzen Beratschlagung wusste Oda zu vermelden, dass sie vor einer ganzen Weile schon von einem Mann angesprochen worden sei, der sich als Diener des Einen bezeichnet und zu einem gewissen 'Haus am Silberbogen' eingeladen hatte, sollte auch sie das Bedürfnis haben, seine Macht zu spüren. Sofort brach die Truppe mit der Geweihten Isora, einer ehemaligen Kriegerin, und den Geweihten Abelmir und Selinde auf zu diesem Haus. Die ängstliche Oda, die endlich den Grund für die Alpträume und die Unruhe, die ihr schon länger das Leben schwer gemacht hatten, wusste, versteckte sich im Tempel. Die Matrosen machten sich ebenfalls auf die Suche, denn sie hatten einen Mann an Bord gehabt, der ihnen nun im Nachhinein als einer der Anhänger des Namenlosen erschien.
Draußen bemerkten sie erst, wie unheimlich die Stadt wirkte, nun da sich außer ihnen alles in absolutem Stillstand befand. Außerdem schien das Wasser der Kanäle verschwunden zu sein. Ianfhar lief ungläubig an ihrem ebenfalls erstarrten Verlobten vorbei, von dem sich Heridian mit ihrer Erlaubnis einen Dolch borgte.

Die Kultisten
Schon nach kurzer Zeit kam ihnen ein junger Kaufmannssohn entgegen, der keineswegs erstaunt schien, sie zu sehen. Stattdessen begrüßte er sie mit einer Parole, auf die sie nichts zu antworten wussten. Als er seinen Fehler bemerkte, tat er erst unschuldig und versuchte dann zu fliehen, aber Heridian konnte das verhindern. Daraufhin wehrte er sich heftig, so dass sie ihn niederschlagen mussten. Schließlich knebelten und fesselten sie den Verletzten und versteckten ihn in einer Seitengasse.
Eilig liefen sie weiter zu dem Haus, von dem Oda ihnen erzählt hatte, wo Heridian zunächst einmal klopfte. Als ein Mann die Tür öffnete, nannte ihm Heridian die Parole, woraufhin der Mann ihnen mit dem zweiten Teil antwortete - und sie erwartungsvoll ansah, weil es einen dritten Teil gab. Da sie den nicht wussten, griffen Heridian und Atres ihn an. Im Haus, in das ihn während dem Kampf drängten, kam dem Mann eine Frau zu Hilfe, die Atres mit einem Schlag seines Flammenschwerts von den Beinen riss, ehe sie auch den Mann überwältigten. Anschließend durchsuchten sie das erstaunlich karg möblierte und schmucklose Haus nach Hinweisen darauf, wo sich das Artefakt befinden mochte.
Auf der Terrasse hinter dem Haus (am Kanal) fanden sie eine lockere Bodenplatte, die einen Schlitz aufwies. Auch eine passende Eisenstange befand sich in der Nähe, doch wie auch immer sie es probierten, die Platte ließ sich nicht bewegen, da eine Säule darauf stand. Schließlich kam Ungolf darauf, die Säule zu drehen, wodurch die Platte aufschnappte. In der Mulde darunter fand die Gruppe eine augenlose schwarze Maske sowie eine vergoldete Laterne mit einer goldenen und einer schwarzen Kerze. Nach kurzer Diskussion entzündeten sie zunächst die goldene Kerze, woraufhin die Laterne sich in der Luft bewegte und ihren Träger in Richtung Südwesten zog. Eilig folgten sie der Laterne, in der Hoffnung, diese werde sie zum geheimen Treffpunkt der Kultisten bringen.
So folgte sie dem Zug der Laterne bis in die Nähe des Rahjatempels, wo die Laterne auf ein Tor in der Kanalwand zustrebte. Als sie näherkamen, schwang das Tor auf und enthüllte einen Gang dahinter, der zum Teil unter der früheren Wasseroberfläche lag. Heridian ließ sich am Kanalrand abseilen, um in den Gang hinter dem Tor sehen zu können. Dabei gerieten seine Füße dorthin, wo sich noch vor einiger Zeit das Wasser befunden haben musste, und er bemerkte, dass das Wasser mitnichten verschwunden war, sondern ihm niederhöllische Schmerzen bereitete. Schnell zogen ihn die anderen wieder herauf, wo Atres ihn heilte. Als sie gerade darüber nachdachten, sich ein Boot zu suchen, um mit diesem in den Gang zu fahren, stürmten die Kapitänin Merisa und ihr Söldnerhauptmann auf sie zu, die sie eindringlich davor warnten, ein Boot benutzen zu wollen. Sie hatten das ebenfalls versucht, woraufhin das Schiff förmlich in seine Einzelteile geborsten war, was den Steuermann Merisas das Leben gekostet hatte. Merisa selbst war ebenfalls mit dem Wasser in Berührung gekommen, doch Kazan hatte sie retten können. Damit verabschiedeten sich die Matrosen, da Kazan die verletzte Kapitänin zum Hafen zurück bringen wollte. Heridian und Atres wollten die Hoffnung nicht so schnell aufgeben und versuchten, ob das auch passierten, wenn man die Laterne an das Boot hing - vergebens.
Da sie erspähen konnten, dass der Gang unterirdisch schurgerade in den Boden getrieben worden war, folgten sie seinem Verlauf nun eben oberirdisch - und gelangten zum Rahjatempel, den sie daraufhin eingehend durchsuchten. Dabei fiel auf, dass zwar die Geweihte Oda noch da war, dass aber die Hochgeweihte verschwunden war. Deren Quartier sowie die Schatzkammer konnten jedoch nur die Geweihten durchsuchen, da jeder andere, der versuchte, die Linie aus andersfarbigen Kacheln, die die Eingänge beider Räume umgab, zu übertreten, unglaubliche Schmerzen erlitt. Isora untersuchte die Räume, wobei sie zwar die Hochgeweihte nicht fand, aber erschrocken feststellte, dass die Schatztruhen des Tempel völlig leer waren. Sie baten Isora, in den Zimmern der Hochgeweihten nach versteckten Falltüren zu suchen, während sie sich noch einmal draußen umsahen, um sicher zu gehen, dass der Gang wirklich unter dem Rahjatempel endete.

Der Kultraum
Als sie in den Tempel zurück kehrten, zeigte Isora ihnen einen geheimen Durchgang, den sie gefunden hatte, und der es auch den Helden erlaubte, die Gemächer der Hochgeweihten betreten zu können. Daraufhin durchwühlte die gesamte Gruppe den Schlafraum und den Wohnraum nach Falltüren und ähnlichem, fand aber nur einen geheimen Durchgang am Boden der Wand, der von dem Wohnraum der Hochgeweihten in die Schatzkammer führte.
Erst in der Schatzkammer wurden sie endlich fündig: Ausgerechnet in der Truhe, die Isora in der Annahme, dass auch diese leer sei, nicht mehr untersucht hatte, fanden sie einen Gang mit einer Stiege nach unten. Dieser führte sie in einen mit Gold- und Messingplatten abgedichteten Raum, in dem sich auch die sechs Schritt lange Statue eines gesichtslosen, liegenden Mannes befand - sie hatten den geheimen Kultraum der Anhänger des Namenlosen ausgerechnet unter dem Rahjatempel gefunden. In einer Kiste fand Atres das Buch Die Dreizehn Lobpreisungen des Namenlosen, welches er sofort verbrannte.
Ein zweiflügliges Tor führte in den Gang, den die Gruppe vom Kanal aus gesehen hatte, den sie aber nicht hatten betreten können. Dort wachten jedoch zwei Golems in einem weiteren Raum, hinter denen die Leiche der Hochgeweihten zu sehen war, die wohl von den Golems erschlagen worden war. Heridian machte sich daran, die Leiche zu bergen und sprang an den Golems vorbei in den Raum, bekam aber die Geweihte nicht zu fassen. Dafür lenkte er die Golems genügend ab, dass Atres die Tote bergen konnte. Schließlich gelang es Heridian durch viel Geschick, unversehrt wieder zwischen den Golems hindurch zu den anderen zu gelangen.

Die Zwerge
Derweil hatte Tarian, der sich neugierig im Kultraum umgesehen hatte, dort einen Geheimgang entdeckt, der von einer schweren Steintür verschlossen wurde. Daraufhin machten sich Ungolf, Heridian und Isora daran, die Tür aufzuziehen, unterstützt von Tarian und Atres, die beide mit ihren magischen Kräften nachhalfen, wodurch Tarian offenbarte, zu was er im Stande war. Endlich gab die Tür nach und kippte in ihre Richtung. Schnell brachten sich alle aus dem Weg - bis auf den kleinen Ungolf, der in der Mitte gestanden hatte und nicht schnell genug wegkam, so dass die Tür seine Beine unter sich begrub. Als die anderen ihn befreien wollten, bemerkten sie im Raum dahinter die Bewegungen einiger durchscheinender Gestalten in Zwergengröße. Ianfhar erblich, und tatsächlich löste sich kurz darauf einer der Geister vor Heridian, der sich schützend vor die anderen gestellt hatte, auf und fuhr in Ianfhars Körper. Diese bewegte sich plötzlich staksig, als fände sie in ihrem Körper nicht mehr zurecht, und stellte damit schon mal keine wirklich Gefahr dar, wie Heridian erleichtert feststellte, als er sich das Schlimmste befürchtend zu ihr umdrehte. Der Zwerg klagte die Menschen an, für den Tod der Zwerge verantwortlich zu sein: Sie hätten die Zwerge in dem geheimen Raum eingesperrt und sterben lassen, nachdem sie die unterirdische Anlage für sie gebaut hatten. Heridian konnte ihn davon überzeugen, dass nicht sie, sondern die Tote dafür verantwortlich sei, woraufhin sich der Geist in Ianfhars Körper auf die Leichte stürzte und sie mit ihrem Dolch übel zurichtete. Schließlich schienen alle Geister ihren Frieden gefunden zu haben, als sie sich auflösten. Ianfhar kippte um und kam erst später zu sich, während die anderen endlich den armen Ungolf befreiten.

Wo ist das verdammte Artefakt?!
Entsetzt kletterten alle wieder nach oben, um nach dem Artefakt zu suchen, dass sie unten nicht gefunden hatten. Dabei hörten die ersten, Heridian und Atres, Stimmen aus dem nebenanliegenden Arbeitsraum der Tempelvorsteherin. Vorsichtig schlichen sie sich mit Isora um ein Badebecken herum zur Tür des Arbeitszimmers, die sie dann urplötzlich aufrissen. Im Raum überraschten sie einige Anhänger des Namenlosen, die ebenfalls das Artefakt suchten: zwei Magier, zwei Kämpfer, ein Stadtgardist - und der Kaufmannssohn, den die Gruppe gefesselt zurückgelassen hatte. Dieser befahl den anderen nun, die Helden anzugreifen und suchte selbst sein Heil in der Flucht.
Heridian und Isora gingen zum Angriff über, während Atres mit seinem Flammenschwert mit einem Schlag einen der Magier entsorgte. Daraufhin wurde er vom zweiten Magier - einer Frau - Abrakadabra und war für kurze Zeit unfähig, in den Kampf einzugreifen. Auch Ianfhar und Ungolf, die durch den Geheimgang in den Raum krochen, wurden von ihr mit dem entsprechenden Zauber bedacht, ehe es Atres endlich gelang, die Gute auszuschalten. Derweil rappelte sich der zweite Magier wieder vom Boden auf und floh. In einem harten Gefecht wurden auch die Nahkämpfer überwältigt, wobei Atres vom Gardisten bewusstlos geschlagen wurde, und auch Isora schwer verletzt wurde. Auf Isoras Rufe hin wurden alle Verwundeten in das Becken vor dem Raum gebracht, wo sie auf wundersame Weise wieder völlig geheilt wurden.
Schnell machten sich danach alle wieder an die Suche nach dem immer noch fehlenden Artefakt, denn die Zeit war mittlerweile weit fortschritten. Ungolf war es dann schließlich, der es fand: Aus einem der Bücher der Tempelvorsteherin zog er ein dickes, schwarzes Haar, das Atres schnell verbrannte. Daraufhin änderte sich ihre Umgebung und wurde wieder normal, die üblichen Geräusche setzten wieder ein - die Zeit stand nicht mehr still.

Aufräumarbeiten

Doch die Gruppe durfte sich noch nicht die Zeit nehmen, sich auszuruhen. Ianfhar, Ungolf und Tarian machten sich daran, die verwüsteten Räume des Rahjatempels aufzuräumen, während Heridian, Atres und Isora der Stadtgarde mitteilten, was passiert war - wobei sie natürlich ausließen, dass die Zeit stillgestanden hatte, und dass die ehemalige Vorsteherin des Rahjatempels die Anführerin des Kults gewesen war.
Die drei machten sich auf, die Toten zum Boronsacker zu bringen, wofür sie sich einen Karren im Perainetempel ausliehen. Der Borongeweihte machte jedoch (durch Gesten) deutlich, dass er die Leichen der Kultisten nicht auf seinem Acker haben wollte. Daraufhin fragten Heridian und Isora im Efferdtempel nach, was diese ihnen empfahlen, denn der Efferdkult hatte naturgemäß großen Einfluss in der Hafenstadt Grangor. Die Geweihten dort befanden, dass die Leichen am besten in Efferds Element aufgehoben seien, so dass die sie den Karren zu einer abgelegenen Stelle am Meer fuhren und dort mit der Entsorgung begannen. Als nur noch die tote Hochgeweihte übrig war, wurden zwei Gardisten ihres Treibens gewar, rieben sich die Augen und fragten die beiden, was sie dort trieben. Isora versuchte, die Angelegenheit aufzuklären, aber die Gardisten ließen sich nicht von dem Glauben abbringen, die beiden hätten sich als Angehörige der Rahjakirche verkleidet, die Hochgeweihte ermordet und wären nun dabei, die Leiche aus dem Weg zu räumen. Also kehrten die beiden mit dem Karren und den Gardisten zum Rahjatempel zurück. Dort konnte das Missverständnis ausgeräumt werden, als die anderen Geweihten versicherten, dass das seine Richtigkeit habe. Zu allem Überfluss forderte der Tempelvorsteher des Perainetempels aber nun ausgerechnet seinen Karren zurück, so dass die Tote zwischenzeitlich umgebettet werden musste. Obendrein weigerte sich der Hauptmann der Stadtgarde, zuzulassen, dass die tote Hochgeweihte einfach ins Meer geworfen wurde, solange er nicht darüber aufgeklärt worden sei, wie diese bei der ganzen Angelegenheit überhaupt zu Tode gekommen war, und warum sie einfach so ins Meer geworfen werden sollte, anstatt ein anständiges Begräbnis zu erhalten. Zudem hatte er mittlerweile die Verletzten im Haus am Silberbogen gefunden, für die auch die Heridian und Atres keine Erklärung hatten. Also ließ Isora ihn schwören, dass er nichts von dem Gehörten weitergeben würde, wonach sie und Heridian ihm alles erklärten, was vorgefallen war. So wurde die Hochgeweihte nun doch noch ins Meer geworfen, wobei Isora eine rote Laterne schwenkte, um vor eventuellen Zuschauern doch ein wenig die Illusion einer Zeremonie zu erschaffen. Im Verlauf des Tages konnte die Garde den Kaufmannssohn auftreiben, während der Magier verschwunden blieb.
Zwischenzeitlich hatte auch Ianfhar ihrem Verlobten alles erklärt, nachdem dieser im Rahjatempel aufgetaucht war und sich darüber beschwert hatte, dass ihm - einem Geweihten! - am helllichten Tag auf offener Straße sein Dolch gestohlen worden war - und er das noch nicht einmal bemerkt hatte!

Reisen
Nach der Aufregung hatten es alle sehr eilig, Grangor wieder zu verlassen. Heridian, Atres und Tarian kehrten nach Punin zurück, wobei sie am Stadttor Seychaban zu winkten, der dort immer noch mit - mittlerweile anderen - Gardisten diskutierte und diesen jede einzelne seiner Waffen zeigte. Boronian und Ianfhar hatten es dagegen eilig, zu Ianfhars Familie zu kommen und reisten das Phecadital hinauf nach Elenvina, begleitet von Ungolf.
In Punin meldete sich Heridian im Rahjatempel zurück, wo er von den Geschehnissen in Grangor berichtete. Anschließend sprach er mit der Tempelvorsteherin Galandi erneut über seinen Wunsch, Rahjageweihter zu werden. Außerdem holte er sein fertiges Schwert der Schmiede Sfazzini ab.
Atres sprach bei Eslamida Sensendengler im Rondratempel vor und bat um Unterricht im Schwertkampf. Nach einer kurzen Überprüfung seiner Fähigkeiten war Eslamida beeindruckt, dass ein Magier so gut mit dem Schwert umgehen könne, war aber dennoch der Meinung, dass es ausreichte, wenn Atres von ihren Novizen unterrichtet wurde.

Tsa

Meuchler im Wald
Auf ihrer Reise hatten Ianfhar, Boronian und Ungolf einen Umweg über Honingen genommen, wo Ianfhar bei einem Goldschmied in Auftrag gab, zwei Saphire für ihre Hochzeit fassen zu lassen und schon einmal Honigwein gekauft hatte. Als die drei auf dem Rückweg zur Abzweigung Richtung Bockshag abends in einem kleinen Waldstück rasteten, hörten sie in der Nähe Stimmen. Unsicher, ob es sich ebenfalls um Reisende oder um Räuber handelte, schlichen sie sich näher und blickten schließlich auf drei abgerissene Gestalten. Diese unterhielten sich in diesem Augenblick darüber, dass sie in den Königspalast in Havena eindringen wollten, um König Cuanu ui Bennain zu töten. Die drei sprachen auch darüber, dass der indirekte Auftraggeber Jast Gorsam, der Herzog der Nordmarken, sei. Auf Boronians Geheiß spannten alle drei ihre Bögen und schritten auf die Lichtung, wo Boronian sie aufforderte, ihre Waffen niederzulegen und sich zu ergeben, damit sie der Obrigkeit ausgeliefert werden konnten. Die drei Männer weigerten sich und griffen die drei an, was für zwei von ihnen mit dem Tod endete, während der dritte schwer verletzt wurde. Als die drei anschließend die Männer untersuchten, fanden sie bei ihnen tatsächlich einen Brief, in dem der Mord an Cuanu in Auftrag gegeben wurde, sowie ein Gift.

Der König
Da sie natürlich den König warnen wollten, für den Fall, dass noch mehr Attentäter unterwegs waren, machten Ianfhar, Boronian und Ungolf sich schnell auf nach Havena. Dort wollte Ianfhar unmittelbar nach ihrer Ankunft mit dem Gardehauptmann Bard Cheannard sprechen, wurde aber nicht vorgelassen, bis die Gardistin Fenris kam, die Ianfhar schon von ihren Ermittlungen wegen des Mordes an einer Hure einige Zeit zuvor kannte. So berichtete sie dem Hauptmann, was vorgefallen war, der daraufhin mit ihnen zum eigentlichen Wohnsitz des Königs, Schloss Feenquell, außerhalb der Stadt marschierte. Da der König sich jedoch gerade auf einem Ausflug befand, wies man den dreien Zimmer zu, während Hauptmann Cheannard wieder in die Stadt zurückkehrte.
Nachdem der König am nächsten Nachmittag zurückgekehrt war, war er naturgemäß schnell bereit, Ianfhar, Boronian und Ungolf zu empfangen. Auf dem Weg zum König begegneten die drei Lothur Rothair, Ianfhars ehemaligem Geliebten aus Kyndoch. Der freute sich sehr, sie wiederzusehen und schlug vor, sich am Abend zu treffen. Verlegen stellte Ianfhar ihm ihren Verlobten Boronian vor.
Schließlich standen die drei vor dem König (der aber aufgrund von Boronians und Ianfhars Größe Ungolf kaum wahrnahm) und berichteten auch diesem noch einmal, was sie von den drei Meuchlern gehört hatten und zeigten ihm das Schreiben, das sie bei den Männern gefunden hatten. Der König bedankte sich überschwenglich bei den dreien.

Hochzeitsvorbereitungen
Ende Tsa erreichten die Boronian, Ianfhar und Ungolf endlich die Zollstation von Ianfhars Eltern in der Nähe von Bockshag. Diese begrüßten Ianfhar überschwenglich, die anderen beiden immerhin noch freundlich, schließlich war der Rahjaanhänger nicht dabei. Man setzte sich zunächst zum Abendessen in der Guten Stube des Hauses zusammen, ehe Ianfhar mit den drei Gründen ihres Besuches herausrückte. So versuchte sie ihren Eltern beizubringen, dass sie von Boronian nicht nur zur Ifirngeweihten ausgebildet werden wollte, sondern dass die beiden auch verlobt waren und vorhatten, so schnell wie möglich den Bund vor Travia zu schließen. Als sowohl ihrem Vater Eochaid als auch ihrer Mutter Branwen vor Überraschung der Mund offen stand, setzte sie nach und überreichte ihnen einen Beutel mit 100 Dukaten (glaubte sie zumindest, aber dank Heridians Zählkünsten befanden sich fast 150 Goldstücke darin), den sie auf ihren abenteuerlichen Reisen gefunden hatte. Das gab ihren Eltern den Rest, glaubten sie doch, Ianfhar und ihre Freunde hätten das Gold gestohlen, woraufhin sich ihre Eltern in ihr eigenes Zimmer verzogen, wo sie noch die halbe Nacht lautstark diskutierten. Ianfhar wurde dagegen von ihrem Bruder Meredin und ihrer Cousine Linai ausgefragt, während ihr ältester Bruder Niamad Boronian ein eigenes Zimmer zuwies, Ungolf aber im Schlafsaal unterbrachte.
Als Ianfhar am nächsten Morgen nach unten kam, traf sie in der Guten Stube ihren Vater an, der sich gerade eingehend mit ihrem Auserwählten Boronian unterhielt. Die beiden schickten sie wieder hinaus, woraufhin Ianfhar in der Küche frühstückte. Wenig später hörte sie jedoch einen entsetzten Aufschrei ihres Vaters, der kurz darauf die Tür aufriss und sie zu sich befahl - Boronian hatte ihm von der Sache mit dem Drachen erzählt. Ihr vater hielt ihr eine ordentliche Standpauke, aber schließlich gelang es Boronian mit seiner ruhigen, sanften Art, ihren Vater zu beruhigen und von sich zu überzeugen (während Ianfhars Mutter ohnehin von diesem ruhigen Mann mit den guten Manieren begeistert war).
So hatten die beiden nun die Zustimmung von Ianfhars Eltern und erledigten nach und nach alle Hochzeitsvorbereitungen: Gespräch mit den Traviageweihten in Corvinshall, Besuch beim Junker Caryn von Corvinshall (um ihn um Erlaubnis zu bitten, in seinem Dorf feiern zu dürfen) und bei der Druidin in Bockshag sowie bei der Schneiderin in Bockshag, die das Hochzeitskleid, das Ianfhar von ihrer Mutter geerbt hatte, ändern sollte, dass es ihr passte. Schließlich wurde als Hochzeitstermin von der Druidin nach langen Meditationen mit beiden der 2. Peraine festgelegt.

Phex

Anfang Phex erreichten auch Heridian, Atres und Novara die Zollstation und begannen mit den Planungen der eigentlichen Feier.

Peraine

Wenn zwei sich lieben...
Am Morgen der Hochzeit pflückten Boronian und Ianfhar getrennt jeweils einen Strauß Wildblumen, der dem anderen später in Kleidung und Haar gesteckt wurden. Nachdem beide für die Hochzeit hergerichtet worden waren (Boronian trug natürlich die traditionelle weiße Robe mit eisblauen Borten), marschierte die gesamte Familie nach Corvinshall, wo die beiden zur Praiosstunde vor die beiden Traviageweihten, Annlir ui Machalich und seine Frau Saingla, traten, um sich vor Travia ewige Treue zu schwören. Darauf folgten ein Festessen und eine eher sittsame Feier mit den Dorfbewohnern. Dabei schenkten Heridian und Atres dem Paar eine Kinderwiege und ein Säckchen Rahjalieb, wobei sie betonten, dass die beiden sich ja auswählen könnten, was sie schlussendlich verwenden würden. Novara hatte dagegen ein rahjanisch geschnittenes, hauchzartes (und dadurch leicht durchsichtiges), rotes Kleid für Ianfhar mitgebracht, welches diese verlegen wegsteckte, ehe es ihre Eltern sehen konnten.
Bei Einbruch der Dämmerung verließ die Druidin Llean mit dem Brautpaar das Dorf und schritt mit ihnen zur Feeneiche, wo der Bund auch vor den Feen besiegelt wurde. Erst auf das Signal der Druidin hin folgten die restlichen Dorfbewohner und es wurde mit Tieropfern, Süßigkeiten, Tanz und Gesang den Feen gedankt. Im Anschluss daran zogen sich die älteren Leute mit den Kindern zurück, während die Jugend auf dem Dorfplatz ausgelassen weiter feierte.

Lasst uns feiern!
Dabei lernte Ungolf die hübsche Magd Gun kennen, die aber leider zu betrunken war und einschlief, ehe die beiden rahjanisch zur Sache kommen konnten. Deswegen brachte er sie ins Bett und kehrte dann allein zum Fest zurück, wo er sich den Rest der Nacht mit der Magd Cuanna unterhielt und sich mit ihr anfreundete, schließlich aber allein zur Zollstation zurückkehrte.
Heridian munterte derweil die rothaarige Tischlerstochter auf, die zunächst einsam und trübselig auf der Feier gesessen hatte. Nach einem Nachtspaziergang (und einem Schäferstündchen) mit ihm, war ihre Laune deutlich gestiegen, so dass sie dann die den Rest der Feier genießen konnte.
Atres wurde gleich von zwei Mägden umworben, die sich aber plötzlich um ihn zu prügeln begannen, woraufhin er sie stehen ließ und sich eine andere Tanzpartnerin suchte. Dadurch lernte er die Bauerstochter Rhianod kennen, die ein für ihr Umfeld erstaunlich kluges Mädchen war und ihm Löcher in den Bauch fragte. Die beiden unterhielten sich die fast die gesamte Nacht, ehe sie sich verabschiedeten, und Atres sich beim Junker für ein kurzes Nickerchen einquartierte.
Später am Abend kam auch der Baron Praiowyn ui Llud zur Feier, der nach Ianfhar suchte, um ihr zu gratulieren. Er ritt noch zur Zollstation, wo Ianfhar jedoch nicht angekommen war, da sie und Boronian sich mit einem Zelt in die Wildnis zurückgezogen hatten, um die Nacht ungestört und allein verbringen zu können. So kehrte der Baron zur Feier zurück, wo er Heridians neues Schwert bestaunte und ausprobierte.
Heri selbst landete schlussendlich bei der Junkerstochter Yanna, die sich den ganzen Abend Mühe gegeben hatte, ihn so gut es ging zu ignorieren, obwohl sie ihn eigentlich doch begehrte. Er übernachtete bei ihr.
Novara vergnügte sich derweil mit Ianfhars aufgedrehter Cousine Linai, wurde aber von Heridian aufgefordert, die Finger von der verheirateten Frau zu lassen (deren Mann Cathal die Feier schon längst verlassen hatte). Die beiden landen mitten in der Nacht auch in Linais Ehebett (denn ihr Mann, wie Ianfhar und ihr Onkel Sianadh ein Grenzjäger, hatte das Haus schon wieder verlassen), jedoch ohne, dass es zu rahjanischen Aktivitäten gekommen wäre.
Als Nachhall der Feier gab Novara am nächsten Abend (Boronian und Ianfhar waren im übrigen immer noch nicht zurückgekehrt) in der Guten Stube der Familie einen tulamidischen Bauchtanz zum Besten - in verhältnismäßig sittsamer Kleidung.

Vorboten eines Krieges
Als Junker Caryn, Baron Praiowyn, Heridian, Atres und die Junkerstochter Yanna am Morgen nach der Hochzeit gemeinsam beim Frühstück saßen, stürmte ein königlicher Bote herein, der eine wichtige Nachricht für den Baron brachte. Dieser verkündete die Unabhängigkeit Albernias vom Mittelreich sowie dass der König alle kaiserlichen Truppen des Landes verweise.
Ungläubig überflog der Baron das mitgebrachte Schreiben und war sich sicher, dass an der Echtheit keine Zweifel bestünden, während Heridian den Boten gedankenverloren an des Junkers Tafel einlud. Der Baron brach sofort nach Bockshag auf, und ließ Heridian und Atres zurück, die wild über mögliche Ursachen und Folgen dieser Unabhängigkeit zu spekulieren begannen.

Hochzeitsreise
Nachdem auch Ianfhar und Boronian endlich zur Zollstation zurückgekehrt waren, besprach die Gruppe, wie es weitergehen sollte. Schließlich brachen fast alle wieder nach Punin auf, nur Ianfhar wollte noch ein wenig mit ihrem Mann bei ihrer Familie bleiben, versprach aber, spätestens im Rahjamond nachzukommen.
So verabschiedeten sich alle von den Personen, die sie in Corvinshall kennengelernt hatten. Dabei kam auch heraus, dass auch Ungolf und eine Frau sich nahe gekommen waren. Als Ungolf die Sache aufgeklärte und erzählte, dass die Gute eingeschlafen war, bevor es passieren konnte, brachen alle in schallendes Gelächter aus.
Später im Peraine besuchte Ianfhars Bruder Diarmid die Zollstation, der als Soldat in Havena stationiert war. Er bedauerte, dass er nicht rechtzeitig zur Hochzeit hatte kommen können, da er mit seiner Einheit dafür gesorgt hatte, dass die kaiserlichen Truppen in Havena entwaffnet und aus der Stadt geworfen wurden. Eine Woche später musste Diarmid nach Havena zurückkehren, woraufhin Ianfhar und Boronian, die mittlerweile genug von Ianfhars Familie hatten, ihn dorthin begleiteten. Anschließend reisten die beiden langsam durch die Wildnis Albernias nach Honingen, wo sie erst im Ingerimm ankamen.

Wo ist bloß mein Meister abgeblieben?
Als Atres mit den anderen Ende des Monats in Punin ankam, war sein Meister immer noch nicht wieder aufgetaucht. Besorgt erkundigte er sich in der Akademie, aber niemand wusste, wohin sein Meister aufgebrochen war. Er untersuchte mit Heridians Hilfe die Studierstube seines Meisters und fand dort den Hinweis auf den Stoffhändler Rafik Zeriagi, den er auch aufsuchte. Dort war aber nur dessen Sohn anwesend, da der Händler selbst sich gerade auf einer längeren Reise ins Horasreich befand. Enttäuscht untersuchten die beiden erneut die Studierstube, fragten sich bei Kutschenstationen durch, ob dort jemand Meister Keres gesehen hatte, fanden aber keine weiteren Hinweise. Schließlich wussten Heridian und Atres nicht weiter und wandten sich an die Phexkirche, die ihm schließlich die entscheidenden Informationen gab. Demnach hatte Atres' Meister Punin schon im Firun in dicker Winterkleidung und in Begleitung eines Wildniskundigen in Richtung Süden verlassen. Hierauf erkundigte sich Atres im Hesindetempel, wohin sein Meister gereist sein konnte und kam schließlich darauf, dass es sich dabei wohl nur um den Raschtulswall handeln konnte. Also machte er sich auf die Suche nach einem Führer und landete - nach einem kurzen Hinweis der Phexkirche - im Elfenviertel, wo sich die Elfe Lauriel bereit erklärte, ihn in den Raschtulswall zu führen, weil sie ohnehin gerade dahin hatte aufbrechen wollen. So zogen die zwei Anfang Ingerimm ebenfalls nach Süden.
Heridian konnte und wollte Atres nicht begleiten, da ihm von der Tempelvorsteherin Galandi der eher mystische Geweihte Reo vorgestellt worden war, der ihn auf seine Weihe vorbereiten sollte.
Ungolf, der sich auf einen längeren Aufenthalt in Punin vorbereitet hatte, half derweil in der Werkstatt eines alten, kauzigen Bogenbauers aus und lernte dabei einiges über das Handwerk.

Ingerimm

Atres hörte sich in den Dörfern entlang des Yaquir um, ob jemandem sein Lehrmeister aufgefallen war. Er hatte Glück, tatsächlich erinnerte sich jemand an Meister Keres und auch daran, dass er den Fluss Orbun hinauf in den Raschtulswall reisen wollte.